METALLERGRILLEN Open Air 2014

05. - 07.09.2014
Festivalgelände an der B48, Katzenbach bei Rockenhausen

Festival-Link: http://metallergrillen.de/

Der September beginnt und mit ihm die Summertime-Sadness, den mit Übergang ins Spätjahr endet die reguläre Festivalsaison… Das ist richtig mies. Aber wir beendeten unseren persönlichen Festival-Sommer mit nichts weniger als mit einem Knall, der sich gewaschen hat, nämlich mit dem "Metallergrillen Open Air" im schönen Katzenbach bei Rockenhausen in der Pfalz.

Am Freitag, den 05.09.2014 machten wir uns, genau wie ca. 2.000 andere Metalfreunde auf den Weg in Richtung Westen und die Fahrt gestaltete sich als äußerst angenehm, denn noch hatten wir Zigaretten und Erfrischungsgetränke ohne Alkohol. Petrus schien auch auf unserer Seite, denn das Wetter war herrlich. Wolkenloser Himmel, dementsprechend Sonne satt und im Vergleich zu sämtlichen Vortagen war es richtig heiß draußen. Auch der Verkehr schien uns gewogen, kein Stau, kein gar nix und viel Zeit die tatsächlich extrem schöne Landschaft rund um den Donnersbergkreis zu begutachten.
Gegen 17 Uhr erreichten wir dann auch unser Ziel und dank guter Ausschilderung fanden wir auch direkt den Parkplatz, auf dem uns ein netter Ordner auch gleich den Weg zu unserem Parkplatz zeigte.
Wie auch in den Jahren davor ist Zelten bei den Autos nicht möglich, allerdings sind die Wege nicht weit, wenn keine Autos überall rum stehen, man braucht auch nicht sooo viel Gepäck, es geht ja hier nur um ein Wochenende und, Killerargument, es schont den Rasen! ran an den Speck und wir marschierten beladen mit Zelt, Rucksack, Kühltasche und Schlafsack los.
An der Kasse angekommen, war auch der Check-In kein Problem, wir bekamen unsere Ausweise und suchten unsere Freunde auf dem Zeltplatz. Dieser war wie jedes Jahr schon ziemlich voll, aber wir hatten einen guten Platz. Dieses Jahr gab es auch hinter dem "Infield" noch einen zweiten Zeltplatz, was auch Spätanreisenden die Chance gab, mit ihren Freunden zu zelten, denn keiner musste sich in Lücken verteilen.
Dann ging es auch schon los mit der ersten Band, wir machten uns auf den Weg zum Gelände.
Den Anfang an diesem Freitag machten PIRPJAT, eine der Bands, die ich bereits einige Male live gesehen hatte, dementsprechend ging ich mit hohen Erfahrungen los. Die Kölner Trasher legten wie immer eine super Show hin, ich war nicht enttäuscht und ihr dürft euch gern mal das Ganze ein wenig näher betrachten:
www.pripjat-thrash.de.
Weiter ging es danach mit TUXEDO, für mich neues Terrain. Ihres Zeichens Alpencorer aus Österreich und dementsprechend witzig war das auch. Ganz traditionell in Tracht beglückten die Jungs das verzückte Publikum und ich muss zugeben, so außergewöhnlicher Core gefällt sogar mir!

Highlight des Abends waren dann TANKARD. Wer Tankard nicht kennt, macht was falsch. Die selbsternannten Alcoholic Metaller, die wahrscheinlich die bekannteste Band in der Geschichte des Metallergrillens sind, machten richtig, richtig Stimmung! Mit Reißern wie "Zobie Attack", "Need Money for Beer" und natürlich "A Girl named Cerveza" wurde dem metaldurstigen Publikum quasi alles gegeben, was es wollte, nämlich Party!

Danach sahen wir uns das Bühnengelände ein wenig genauer an. Im Gegensatz zum letzten Jahr war das Bierzelt zwar nicht verschwunden, aber umgezogen und der Ausschank war nun separat. Auch erblickten meine entzückten Augen Merch-Stände! Ich bin eine Frau, mein Herz schlägt für Shopping, also blieb auch der ein oder andere Euro an einem dieser Stände zurück…
Dann wurde es Zeit für ein Bier. Wie jedes Jahr läuft das Ganze über Wertmarken, bedeutet man kauft sich für einen Zehner so eine Karte und bekommt mit dieser wiederum Essen, bzw. Trinken, was das Ganze gerade für die Mitarbeiter wesentlich vereinfacht, denn die ewige Rechnerei fällt da weg.
Auch neu ist das Straßensystem vorm Ausschank. Man stellt sich quasi links an und geht mit Getränk über rechts raus.
Hat funktioniert! Und Kinder, die Preise erst... Ich hab selten so humane, faire Preise gesehen wie hier. Bier für 1,50 €, rote Wurst für 2,- €… Geht’s besser? Wer sich gerne selbst versorgen möchte, bekam am großen Grill (Metallergrillen, klingelts?) die Möglichkeit mit selbstmitgebrachten Steaks, Würstchen und was das metallische Herz sonst noch begehren könnte.
Irgendwie wurde es dann auch schon recht spät und nach dem ein oder anderen Fast-Absturz, verursacht durch Zeltschnüre und doch recht nervige Scheinwerfer, fiel ich in mein Zelt und hab geschlafen wie ein Stein.
Um ca. 7 Uhr wurde ich in Festival-Manier von der musikalischen Untermalung des Sonnenaufgangs durch unsere Nachbarn geweckt, schaffte es aber noch ein, zwei Stunden zu schlafen bevor ich aufgrund der aufkommenden Wärme dann doch mein Bett verließ.
Leider war um kurz nach 9 das Rührei schon leer, aber wie man so schön sagt, der frühe Vogel fängt den Wurm. Ich hab dann lecker Schokobrötchen gegessen, wobei auch noch Weißwurst mit Brezel angeboten wurde, die, wie ich mir sagen ließ, super lecker waren.
Aber das Highlight für mich und bestimmt auch viele andere Leute war der Kaffee. Ein Kaffee 50 Cent! Dafür darfst du auf anderen Festivals den Kaffee nicht mal anschauen. Mein persönliches Versorgungsparadies wurde gefunden, wobei ich im Endeffekt auch ca. eine 10,- €uro-Karte in Koffein investiert habe.
Der Vormittag, wie auch Mittag verlief dank Eiswagens recht angenehm und auch der Bach war eine große Hilfe für einige Hitzeleidenden, viel Aufregendes ist allerdings nicht passiert. Erst nach dem Auftritt von WAR AGENDA, den fünf Thrashern aus Sinsheim, folgte das absolute Highlight eines jeden Metallergrillens: Die Krautsurf-WM.Krautsurf? Krautsurf!
Wie der Name schon sagt, wird hier auf einer wasserrutschenartigen Plane Sauerkraut verteilt und Spaßvögel aller Arten kämpfen gegeneinander im Weitrutschen. Dem Gewinner gebührt ein Preis in Form eines Tattoo-Gutscheins!
Es war tatsächlich wunderschön mit anzusehen, wie sich ein Rudel wildgewordener Metalheads (zumeist nackt) darum bemühte, die möglichst beste Technik im Sauerkrautrutschen herauszufinden. Herrlich. Ich meine der Sieg belief sich dieses Jahr auf grob 14 Meter, aber diese Angabe ist ohne Gewähr.
Nach WINTERSTORM den Powermetallern aus Bayreuth, die es verdammt noch mal drauf haben, was jeder zugeben wird, der kein genereller Powermetalhasser ist, hier neidlos anerkennen wird, beehrten uns am Abend noch DISBELIEF, eine richtig große deutsche Death Metal Band, die ich mir auch schön öfter live ansehen durfte. Und wieder mal zeigen die Jungs mir, warum ich das so gern tue. Weil es einfach der Hammer ist. Und als ob das noch nicht der Oberburner gewesen wäre, setzen die Leute vom Metallergrillen noch einen drauf und entsenden die Ziegen von MILKING THE GOATMACHINE um noch mal richtig Stimmung zu machen. Und trotz scheinbar gebrochener Füße eines Gitarristen hat das auch super geklappt! "Milk Me Up Before I Go Go", "Stallzeit" oder "Rebel Yell" kamen hervorragend an und das allseits bekannte "Ding Dong" gab dem Publikum den Rest.

Eigentlich war es ultra schade, dass das ganze dann schon vorbei war, aber dennoch ließen sich die Veranstalter und Helfer beim großen Finale noch gebührend feiern und wie ich aus sicheren Quellen erfahren habe, waren auch die Bands sehr, sehr angetan von den Leuten, der Planung und den allgemeinen Vibes des Metallergrillens und luden auch noch zum kleinen Umtrunk hinter den Kulissen ein. Schöne Sache!
Nach besagtem Finale ging es dann wieder ab ins Bett und die Nacht ging zum Abfahrtsmorgen über. An diesem Tag bekam ich mein Rührei und es war verdammt geil!
Normalerweise gehe ich mit einem lachenden und weinenden Auge heim, aber diesmal weinen beide. Die Aussicht auf 2015 ist das einzige, was mich tröstet. In diesem Sinne: See you next year, Metalergrillen! Ich hoffe, ich darf wieder dabei sein!

Bericht: Katrin Erbach
Fotos: Marco Schneider