METALLERGRILLEN OPEN AIR 2011
feat. CRIPPER, GODSLAVE, TRICKSTER´S DAY, DEAD SYSTEM, LOSS OF RESTISTANCE, WARCHILD, MINCING MACHINE,
NEW BORN HATE, PROJECT-BRAIN-STORM, BOOMERANG, IMPACTOR, TRINITY, DRAGONSFIRE, DIARY ABOUT MY NIGHTMARES,
STEPFATHER FRED, CYPECORE, RESISTANCE OF HELL & THRASHTANICA
02. - 04.09.2011
An der B48 Rockenhausen (bei Kaiserslautern)
Festival-Link
http://metallergrillen.de/
"Metal und Grillen – das ist kompatibel"
ganz unter diesem Motto findet auch im Jahr 2011 das Metallergrillen in Rockenhausen,
Rheinland Pfalz, statt. Bereits zum 3. Mal finden sich im
Sommer die Metalheads der Umgebung unter diesem Namen zusammen um lauter Musik, Bier und gegrilltem
Fleisch zu frönen. Waren es im Jahr 2009 nur um die 350 Besucher, sind es dagegen
in 2011 schon deutlich mehr und das Festival scheint noch lange nicht mit dem
Wachsen aufhören zu wollen. So wollten auch wir dieses Jahr nicht fehlen, deshalb
verschlug uns unser Weg am Samstag, den 3.9. genau dort hin.
Ca. 13 Uhr kamen wir dort an, die Anfahrt war recht einfach, denn etwa 5 km
vorm Ziel war auch schon alles ausgeschildert und von der Bundesstraße hat man
den Zeltplatz auch schon direkt gesehen… und auch gehört.
Vom Parkplatz aus waren es dann so um die 100 m Fußweg zum Eingang und zur Kasse,
deren Personal zwar etwas verpeilt wirkte, aber dafür sehr nett und hilfsbereit
war. Wir bekamen direkt die Papierbändchen und wurden zum Infozelt weitergeleitet,
wo man dann die richtigen Festivalbändchen aus Stoff erhalten konnte. Nach einigen
Minuten der Suche und Irrwanderung über den kleinen aber feinen, sehr familiär
wirkenden Zeltplatz haben wir es dann auch auf dem eigentlichen Festivalgelände
gefunden. So frisch bebändelt ging es weiter zum Grill. Es war zwar nur einer,
aber dafür ein recht großer und somit kein Stau, in dem man auf sein Fleisch
hätte warten müssen, so kam man recht schnell zum essen.
Beim ersten Aufsuchen der sanitären Anlagen, konnte man sofort positiv feststellen,
dass es zwar nur DIXIs sind, die auch leider schon etwas voll waren, aber dafür
mehr als genug zur Verfügung standen, Schlangen konnten sich fast nicht bilden.
Duschmöglichkeiten waren durch Wasserkanister und den nahegelegenen Bach gegeben,
allerdings wirkte der Bach wohl etwas attraktiver auf die Leute, denn voller
Menschen mit oder ohne Kleidung, mit oder ohne Campingstühle und sonstiger Ausrüstung
plätscherte er ganz im Sinne von "Hell meets Paradise" zum Sound der Bands vor
sich hin. Zum Nachmittag hin wurde dann auch das beworbene "Kraut-Surfen" eröffnet,
bei dem Jungs und Männer aller Altersklassen auf einer Plane voller Sauerkraut
um die Wette schlidderten. Allerdings nie weiter als grob 7 m. Gewinnen konnte
man eine Kiste Bier und einen Pokal, dennoch wirkte der danach verströmte Geruch
nicht gerade sehr betörend außer man mag diese männliche Mischung aus Sauerkraut
und Schweiß… Die 32° C trugen ihren Teil dazu bei.
An den Ständen im Gelände, die nachts bis 2 Uhr ausschenkten, gab es dann auch
das angepriesene Bier für 1€, mit dem Haken, dass man dazu Bons erstehen musste
für 10 € Minimum. Also musste man auch für eine Cola / ein Bier / eine Wurst
auch erst mal 10€ zahlen. Restauszahlung ausgeschlossen.
Weiter vorne auf der Bühne spielten dann die Bands, darunter einige ziemlich
gute, wie z.B. DEADSYSTEM die an dem Tag das zweite Konzert mit dem neuen Sänger
Oliver spielten, der mit seiner extrem positiven Ausstrahlung einiges an Stimmung
auf die Bühne und ins Publikum brachte. Beim ersten Song "Misery Within" wurde
gleich klar, warum man sich für ihn entschieden hatte, sehr gekonnte Schreie
und auch der Clean-Gesang ist nicht von schlechten Eltern!
Bei dem Song "Death’s Embrace" konnte man diesen ersten positiven Eindruck noch
intensivieren, das Publikum war hin und weg! Das steigerte sich dann noch weiter,
als beim Lied "Fall Apart" das Bierfass ausgepackt und die Zuschauer damit beschenkt
wurden.
Mit "False Existance" legte die Band dann schließlich einen krönenden Abschluss
der knappen Stunde Spielzeit hin und wohl jeder ehemalige Zweifler am Sängerwechsel
wird nun komplett vom Gegenteil überzeugt sein, denn wie sagte Bassist Ralph,
"Oli ist geil, wir sind sehr zufrieden, er bringt einfach MEHR HASS".
Danach ging es weiter mit der Band RESISTANCE OF YIELD, die durch ihre unglaublichen
geilen Songs enorm punkten konnte. Selten standen an diesem Samstag so viele
Leute vor der Bühne, als bei diesen Jungs aus Neunkirchen. Die tiefen Growls
von Sänger Sascha beeindruckten und lassen sich problemlos mit dem Können von
Größen wie Maurizio Iacono von Kataklysm vergleichen, was u.a. durch den Coversong
von Kataklysms "As I Slither" unmittelbar deutlich wurde.
Trotz erst 3-jährigen Bestehens haben RESISTANCE OF YIELD schon eine eingeschworene
Fangemeinde, der man mit gutem Gewissen beitreten kann, denn 558 Likes auf Facebook
sprechen für sich… und v.a. für die Qualität der Band.
Mit MINCING MACHINE spielte an diesem Tag noch eine weitere, sehr unterhaltsame
und gute Band. Sänger Boris, der schon während den vorherigen Auftritten für
Wasser und Erfrischung im Publikum sorgte, lieferte eine coole, lustige Bühnenshow,
unterlegt mit klasse Musik und auch diesmal mangelte es wieder nicht an Bierduschen.
Der harte Thrash, den die Band aus Rockenhausen ablieferte, riss alle förmlich
mit und hat auch bis zum Ende der Spielzeit nicht wieder losgelassen. Ein Wiedersehen
mit dieser Band wäre absolut zu befürworten, denn die Jungs vereinigen alle
Eigenschaften, die man braucht in sich: Qualitativ hochwertige Musik und Entertainment
pur!
Leider schienen sich aber nur ganz wenige für die Musik zu interessieren, trotz
verteiltem Freibier. Vor der Bühne versammelten sich zumindest tagsüber nur
um die 50 Leute, dafür aber wirklich jeder Altersklasse. Ob das am Biergenuss
oder an der Hitze lag, kann ich nicht genau sagen, bei manchen aber wohl an
beidem.
Nach den Konzerten lief die ein oder andere Band wie DEADSYSTEM persönlich,
Live und zum Anfassen durch die Zuschauermenge um ihr Merchandise an den Mann
zubringen, leider wohl eher weniger erfolgreich, trotz lautstarker Anpreisungen
der zu verkaufenden Ware.
Fazit:
Das Metallergrillen ist ein sehr schönes, familiäres Festival ohne Stress und
ohne lange Wege von Ort zu Ort.
Sehr positiv zu erwähnen sind außerdem die wirklich zahlreichen Klos und die
sehr günstigen Preise von Essen und Trinken und vor allem den eigentlichen Tickets.
Auch die Securities waren im Vergleich zu anderen Festivals nicht so unglaublich
pseudo-wichtig, sondern sehr hilfsbereit, indem sie z.B. Wasser unter den Fans
an der Bühne verteilten, und gut gelaunt, trotz so mancher abgerissener Klotür.
Nächstes Jahr sind wir auf jeden Fall wieder dabei, weil es sich wirklich absolut
lohnt!
In diesem Sinne, stay heavy!
Bericht & Photos: Katrin Erbach