MASTERPLAN, CIRCLE II CIRCLE, ROB ROCK & PURE INC.
08.04.2005
Stadthalle, Langen
Bandlinks:
www.afm-records.de/
www.robrock.com/
www.circle2circle.net/
www.master-plan.net/index1_1024.html
Nach einer ca. 1 ½-stündigen Fahrt mit meinem Fiat Punto erreichten wir die Stadthalle Langen gegen 18.15 Uhr, um dann erstaunt festzustellen, dass gerade einmal ca. 10 Leute vor der Halle warteten. Wie sich später herausstellen sollte, hatte sich der Einlass eh auf 19.00 Uhr verzögert. Letztendlich tauchten in dieser Zeit auch nach und nach weitere Headbanger auf, die Einlass in die Halle begehrten (und auch ein Rettungswagen, der das benötigte Manna brachte. Nein, kein Bier. Die Jungs kamen mit einer Kiste MezzoMix! Man lebt gesund heute.). Wie gesagt, gegen 19.00 Uhr öffneten sich die Pforten für die noch nicht mal 100 wartenden endlich. Gott sei dank blieb es nicht bei dieser Zahl. Bis Pure Inc. ihr Programm pünktlich um 19.30 begannen, dürfte die Zahl der Anwesenden auf etwa die doppelte Anzahl gestiegen sein. Ich schätze mal, dass etwa 400 Leute am Ende den Gig gesehen haben.
Die Preise für die Getränke fand ich an diesem Abend eher ein bisschen hoch angesetzt: 2.50 Euro für eine 0.2er Cola bzw. für ein Bier plus Becherpfand. Gutes gibt´s allerdings zu sagen, dass es in der Stadthalle Langen immer noch etwas zu Essen zu kaufen gibt. Die Preise hierfür weiß ich allerdings nicht.
Meine Aufmerksamkeit erregte außerdem die Damentoilette. Ein tiefes Becken gegenüber den Waschbecken mit einem riesigen Abflussrohr ohne Sieb (ursprünglich wohl für die Reinigungskräfte gedacht) sowie Haltegriffe auf jeder Seite riefen bei mir einfach die Assoziation reihernder Metalgirls hervor (ob Langen da wohl schon einige Erfahrungen gemacht hat?).
<<< Zack Stevens v. Circle II Circle
PURE INC.
Die Schweizer überraschten mich mit einem für die Schweiz eher untypischen Sound, denn damit verbindet man eher Bands á la Krokus, Gotthard oder Crystal Ball. Pure Inc. fallen da schwer aus dem Rahmen, sind sie doch einer etwas härteren Gangart zuzuordnen. Am auffälligsten ist wahrscheinlich die Stimme von Sänger Gianni Pontillio, der sich sehr nach Soundgarden-Sänger Chris Cornell anhört. Dazu kommt ein von Black Sabbath beeinflusster Sound, was einen interessanten Mix ergibt. In einer halbstündigen Spielzeit präsentierten Pure Inc u. a. „Next to you“ und „Genius“ von ihrem Debütalbum „PURE INC.“ und erinnerten auch an den kürzlich bei einem Autounfall verstorbenen Andi „Henner“ Allendörfer (Squealer-Sänger und Chef der Plattenfirma AFM). Ihren Gig beschloss die Band mit „Fear my eyes“, dem meiner Meinung nach stärksten Stück der Band, bei welchem man sich Unterstützung durch Masterplan-Bassist Jan Eckert holte.
ROB ROCK
Auch Rock Rock und seiner Band hat man nur etwa eine halbe Stunde Spielzeit zugestanden, welche die Band mit „Rock the Earth“ eröffnete. Neben „ I´m a Warrior“ vom aktuellen und gerade auf den Markt gekommenen Album durften aber auch ältere Sachen wie „Streets of Madness“, „In the Night“ oder „Rage of Creation“ nicht fehlen. Leider war das Publikum in Langen an diesem Abend für meinen Geschmack etwas zu träge, die Band dafür umso weniger und legte eine super Show hin, die für mich viel zu schnell vorbei war.
Roland Grapow & Jorn Lande v. Masterplan >>>
CIRCLE II CIRCLE
Als Circle to Circle die Bühne betraten, schienen die Leute endlich mal richtig wach zu warden und auch Sänger Zak Stevens schien in Hochform zu sein. Mit „Open Season“ vom zu diesem Zeitpunkt gerade ein paar Tage veröffentlichten Album „The middle of nowhere“ begann ein ca. 1 Stunde dauernder Gig voll geballter Metal-Power. Neben den älteren Sachen á la „Watching in Silence“, „Sea of white“ kamen auch die neuen Songs wie „Hollow“, „All that remains“ und der Titeltrack „In the middle of nowhere“ gut beim Publikum an. Dieses geriet vor allem aus dem Häuschen als Circle to Circle die Savatage-Klassiker „He carves his Stone“ und als Zugabe „Edge of thorns“ auspackten. Ich kann nur noch sagen, Zak hat einfach eine unglaubliche Stimme und Ausstrahlung, weshalb ich von Circle to Circle an diesem Abend gerne mehr gesehen hätte.
<<< Jorn Lande
MASTERPLAN
Masterplan waren wahrlich die Headliner des Abends. Schon vom ersten Song „Crimson Rider“ an, gefolgt von „Crystal night“ und „Wounds“ war das Publikum hier dabei. Der Sound war super (und direkt vor der Box verdammt laut) und die Propeller-Amps links und rechts des Drum-kits waren ein origineller Einfall. Die Band präsentierte sich spielfreudig und poste was das Zeug hielt. Bei einer Setlist quer durch beide Alben blieb wohl kein Genick vom headbangen verschont. So kam man denn mit Songs wie „Kind hearted light“, „I´m not afraid“, „Enlighten me“, „Heroes“, „Bleeding Eyes“, „When loves comes close“ oder „Back for my life“ so hervorragend an, dass Sänger Jorn Lande stellenweise den ganzen Refrain vom Publikum singen ließ. Den Abschluss bildete „Crawling from hell“, welches man zur Bandvorstellung nutzte und durch ein Solo eines jeden Bandmitglieds leider ziemlich in die Länge zog und mit Beendigung der Show ca. 5 Minuten vor 0.00 Uhr wohl auch noch die Auflagen der Stadt erfüllte. Zweifellos aber ist Masterplan eine DER aufsteigenden Bands der deutschen Metalszene, und das haben sie an diesem Abend eindrucksvoll bewiesen.
Bericht & Photos: Yvonne Bernhard, April 2005