MAD ZEPPELIN (A Tribute To Led Zeppelin) & MALLET

Open Air Burg Lemberg

26.08.2016
Lemberg (bei Pirmasens), Burgruine

Bandlinks:
www.mallet.de
www.mad-zeppelin.de/

Festivallink:
www.openair-lemberg.de/

Beim Auftakt zum diesjährigen "Open Air Burg Lemberg" des Quasimoto Kultur- und Fördervereins e.V. wurde erstmals ein Doppel-Konzert zweier gleichberechtigter Headliner präsentiert. Den Auftakt machte das spielfreudige Classic-Rock-Trio MALLET, danach spielte die mit Spannung erwartete Led Zeppelin Tribute Band MAD ZEPPELIN zum ersten Mal ein Konzert auf der Burgruine.
Etwa 400 Besucher wollten sich diese beiden vielversprechenden Auftritte nicht entgehen lassen.

MALLET aus Wiesbaden sind mittlerweile durch etliche Konzerte in den Pirmasenser Locations "Quasimodo", der Rockkneipe "Schwemme", bei den letzten beiden "KneipenKultur Pirmasens"-Events und natürlich auch durch ihre regelmäßigen Shows auf der Burg Lemberg in unserer Region wohlbekannt und beliebt. Die Herren Jürgen Rehberg (Gitarre & Gesang), Manfred Dünzel (Bass & Gesang) und Mario Gerhards (Drums & Gesang) können bis dato auf satte 37 Jahre Bühnenerfahrung und mehr als 4.000 Konzerte zurückblicken. Zudem ist MALLET eine der meistgebuchten Rockbands Deutschlands. Demzufolge schüttelte diese Gruppe ein hochklassiges Programm, das vor Klassikern nur so strotzt, geradezu aus den versierten Handgelenken.
Am vergangenen Samstagabend wurden neben älteren eigenen Songs wie der Top-Ballade "Heaven" auch einige Lieder der am 1. Oktober offiziell erscheinenden brandneuen CD 'Man On Fire' vorgestellt, welche sich prächtig in das enorm viel Laune machende Live-Programm einfügten. Der stets charismatisch singende Rehberg und seine beiden Kollegen brachten mächtig Stimmung in die vier Hundertschaften Musikfans, die den extrem steilen Anstieg auf die Burg Lemberg, an einem der heißesten Tag des Jahres, auf sich genommen hatten. Brandneue Songs wie "Follow The River" und ehemalige Superhits wie "Tush" (ZZ Top), "Bobby Brown" (Frank Zappa), "Mighty Quinn" (Manfred Mann´s Earthband), "Black Betty" (Ram Jam), Billy Idols "White Wedding" oder dem abschließenden "You Gotta Fight For Your Right To Party" (Beasty Boys), bei dem die meisten der Besucher lauthals den Refrain mitgrölten, rissen durch die knackige Performance von MALLET förmlich mit. Dieser Gig machte also eine Menge Spaß.

Schon während der etwa 10-minüten Umbaupause auf der Bühne stieg die Spannung unter den Zuschauern gewaltig an. Wie gut würde diese Tribute Band namens MAD ZEPPELIN, ebenfalls aus Wiesbaden, wohl sein?
Bereits der Einstieg mit "The Song Remains The Same"und das direkt nachfolgende "Celebration Day" gaben darauf die gepfefferte Antwort: Verdammt gut! Mit Sänger Michael Dorp hat das Quintett ein absolutes Trumpf-As vorzuweisen. Dieser singt auch bei der hochgelobten deutschen Progressive-Rockband FLYING CIRCUS und hat die Phrasierung sowie Live-Performance der Ikone Robert Plant quasi verinnerlicht und führte stimmlich brillant und gestenreich durch ein immens gutes Konzert. Erste Begeisterungswellen schwappten bei "Black Dog" durch die Zuschauermassen, welche das legendäre "Ah, ah - ah, ah …" lauthals mitsangen. Beim gemächlichen "Since I´ve Been Loving You" wurde es dann wesentlich ruhiger aber nichtsdestotrotz hochemotional. Es war faszinierend wie superb Dorp (nicht nur) diesen Song interpretierte. Auch die sehr hohen Schreie und typischen Quiekser von Plant servierte er wie aus dem Effeff und überzeugte durch eine vorbildliche Bühnenpräsenz und agiles Stageacting. Als sich Schlagzeuger Volker Brecher bei "Moby Dick" in ein mehrminütiges Solo stürzte wurden aufgrund der ungemeinen Wucht seiner Schläge gar Erinnerungen an den leider schon verstorbenen Original-Drummer John Bonham wach. "Stairway to Heaven" war neben dem fantastischen "Kashmir" dann sicherlich der absolute Höhepunkt des Abends. Lange hielt die Band den Superhit zurück, bzw. erst im letzten Drittel des Konzerts wurde dieser den nun begeisterten und in Nostalgie schwelgenden Fans kredenzt.
Die einzige Kritik eines im Großen und Ganzen faszinierenden Konzerts muss sich Gitarrist Ralph Glodek gefallen lassen. Der Sound und sein Spiel waren letztendlich nicht so ganz Led Zeppelin-like, obwohl er unbestreitbar ein talentierter Sechssaiter ist. Doch es ist natürlich ein schier unlösbares Unterfangen, einer Koryphäe wie Jimmy Page nachzueifern. Sein spezieller Stil ist einfach unerreichbar. Bassist Christian Ludwig bildete mit dem schon erwähnten Schlagzeuger Brecher ein ungemein tightes Rhythmus-Duo und Keyboarder Thomas Blum lies mit seinem authentischen Spiel ebenfalls nichts anbrennen.
"Rock´n Roll", "Whole Lotta Love" und die Zugabe "Baby I'm Gonna Leave You" beendeten dann einen sehr langen Konzertabend, der den Zuschauern auch aufgrund des sehr guten Sounds sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Fazit: Das erste Viertel des diesjährigen "Open Air Burg Lemberg" haben Veranstalter und Musiker, wie nicht anders zu erwarten, mit Bravour gemeistert!

Bericht & Photos: Pit Schneider