LETZ ZEP (A Tribute To Led Zeppelin)
14.12.2023 @ Festhalle Pirmasens
Bandlink: www.letzzep.com/
LETZ ZEP rockte erstmals in Pirmasens!
Die Led Zeppelin Tribute-Band LETZ ZEP aus Großbritannien spielte am Donnerstagabend erstmals in Pirmasens. Jedoch nahmen nur rund 400 Leute den Weg in die somit lediglich zu Hälfte besetzte Festhalle auf sich...
Dies ist aufgrund der Klasse und Vita besagter Band eigentlich ein schlechter Witz, denn LETZ ZEP gilt als weltweit bester Nachlassverwalter von Plant, Page & Co. Dies belegen regelmäßig ausverkaufte Konzerte,
sprich die Profi-Formation spielt global, stand bereits neben Größen wie Bad Company, Cheap Trick oder Ritchie Blackmore auf vielen Festival-Billings und genießt bei Musikerkollegen allerhöchstes Ansehen.
So zog Robert Plant einst bei einem Konzertbesuch folgendes Fazit: "Ich kam in die Halle und sah - mich! Es war so, als würde ich mir selbst auf der Bühne zuschauen."
Und Jimmy Page lobte Saitenkollege Andy Gray so:
"Das war sehr ambitioniert, aber du hast es hingekriegt!"
Das große Vorbild Led Zeppelin ist mit mehr als 300 Millionen verkauften Tonträgern nach den Beatles die erfolgreichste Band aller Zeiten und hat bis zur Auflösung im Jahr 1980 Rockmusik-Geschichte geschrieben.
Auch mit der aufsehenerregenden Wiedervereinigung für ein Konzert 2007 in der Londoner O2-Arena vor 20000 Fans. Mehr als 20 Millionen Menschen hatten sich damals für Eintrittskarten registrieren lassen.
Die Aufgabe für LETZ ZEP ist generell also eine schier unlösbare. Doch auch im Rahmen der aktuellen "Whole Lotta X-Mas Tour" sorgten Plant-Lookalike Billy Kulke, Gitarrist Andy Gray, Jack Lonergan,
abwechselnd an Bass und Keyboard sowie der hochtalentierte Schlagzeuger Jake Blackwell (Sohn des Robert Plant- Trommlers Chris Blackwell) für so manche heruntergeklappte Kinnlade bei den augenscheinlich
faszinierten Livemusikfreunden. Begeisterung ist bei einem bestuhlten(!) Rockkonzert aber nur äußerst schwer zu erzeugen, dies mussten in der Festhalle auch schon Ausnahmebands wie
The Bohemians (Queen Tribute) und zuletzt Still Collins (Genesis Tribute) feststellen.
Tat sich Frontmann Kulke beim Konzerteinstieg mit "Good Times Bad Times" und insbesondere den extrem hohen Stellen von "Heartbreaker" noch schwer, hatte sich der Hochgelobte spätestens
mit "Misty Mountain Hop" warmgesungen und interpretierte das direkt nachfolgende "Since I've Been Loving You" in hochemotionaler, schlichtweg fantastischer Manier. Unterstützt von einer perfekt eingespielten
Instrumentalabteilung, war das Lied ein fettes Ausrufezeichen Richtung Konkurrenz. Die Fans waren sehr angetan, spendierten lange anhaltenden Beifall und johlten ausgelassen.
Saitenzauberer Gray hatte beim ausgedehnten, im Original eh schon sechseinhalbminütigen "Dazed And Confused" seinen großen Auftritt, indem er beeindruckend solierte, respektive seiner Gitarre mit einem
Violinenbogen exotische Töne entlockte. Bei "Kashmir" stieg der Nostalgiefaktor dann auch aufgrund des höchst authentischen Gitarrensounds gen Himmel. Bei geschlossenen Augen erlag man doch glatt der Illusion,
dass da vorne auf der Festhallenbühne das legendäre Original musiziert … Als weitere Fan-Favoriten entpuppten sich die heftig beklatschten "Stairway To Heaven", der feiste Groover "Whole Lotta Love",
das quirlige "Rock And Roll" und der gefeierte Rausschmeißer "Immigrant Song". Diese vier Klassiker wurden hintereinander in beeindruckender Manier serviert.
Fazit: LETZ ZEP haben ihren Ruf und Status völlig zu Recht inne und bescherten den Fans einen Konzertabend der Extraklasse.
Die "Stimmung" im Publikum an sich - in einer halbleeren Halle - war der Leistung der Band jedoch unwürdig.
Ebenso der Fakt das es der Stadtverwaltung Pirmasens, als Betreiber der Festhalle, offensichtlich zu viel Aufwand ist die diesbezüglich verdutzten Livemusikfreunde während und nach dem Konzert mit Getränken zu versorgen.
Wer sich im Metier Rockmusik und dessen Klientel auskennt weiß: Hier hätte man noch etliche Euro für die leere Stadtkasse generieren können, ja müssen!
Bericht & Photos: Pit Schneider