KRAWALLBRÜDER, SAINTS & SINNERS & BRENNSTOFF
28.10.2016
Pirmasens, "Quasimodo"
Band-Links:
www.krawallbrueder.com/
facebook.com/saintsandsinnersofficial
www.brennstoff-saarrock.de/
Die populäre saarländische
Deutschrockband KRAWALLBRÜDER spielt seit 2014 einmal im Jahr im Pirmasenser
Music Club "Quasimodo". Anno 2016 war dies ebenso. Das Quartett machte am vergangenen
Freitagabend im Rahmen der laufenden "Heute, morgen, für immer" Deutschland-Tournee
auf der Husterhöhe Station und zog rund 350 Fans in die Location.
Wurde im Vorfeld des Konzerts SAINTS & SINNERS (Streetpunk) aus Prag/Tschechien
als Vorgruppe angekündigt, so waren es dann letztendlich zwei Supportbands.
Wie schon im vorigen Jahr wurde für diese eine Show die Formation BRENNSTOFF
aus Blieskastel eingeladen und die kam auch gut an. Was jedoch nicht groß verwundert,
schlägt man stilistisch doch in dieselbe Kerbe wie die KRAWALLBRÜDER. Die Truppe
um Sänger Thomas Enders legte jedenfalls einen enthusiastischen und spielfreudigen
45 Minuten-Auftritt hin und brachte für eine Vorgruppe schon beachtlich viel
Stimmung ins "Quasimodo". Vom Gesichtspunkt des Songwriting und des instrumentalen
Könnens hinkt man der Hauptgruppe des Abends jedoch noch um einiges hinterher.
Nichtsdestotrotz kann man den Auftritt von Brennstoff durchaus als einen Erfolg
für die fünf Musiker werten
Nach entsprechender Umbaupause kam dann der eigentliche Toursupport SAINTS
& SINNERS an die Reihe. Hatte sich während der Pause ein Großteil der Besucher
Richtung Theke oder nach draußen zwecks Zigarettenpause aufgemacht, so wurde
der Zuspruch auch während des Gigs des Trios nicht viel besser. Eine Handvoll
unentwegter beinharter Fans direkt vor der Bühne bejubelte zwar jeden Song der
drei Burschen aus Prag ausgelassen, doch die meisten Deutschrock-Fans ließ der
sogenannte Streetpunk in englischer Sprache absolut kalt. Die Krawallbrüder
haben sich mit dieser Supportband wahrlich keinen Gefallen getan, da deren Sound
aus einer ganz anderen Ecke kommt und der Begriff "Anheizer", welcher gewöhnlich
für eine Vorband gilt, wurde in diesem Fall gar ad absurdum geführt: Stimmung
in der Halle war kaum vorhanden, ein biederes Songwriting der Tschechen, das
heißt ein Song klang wie der andere, unterirdische Melodieführung und das dem
Sänger & Gitarristen Degi gleich zu Beginn des ersten Songs eine Saite am Instrument
riss, passte nur zu gut zu dieser kargen Vorstellung.
Ganz anders die KRAWALLBRÜDER. Zusammengeschweißt durch unzählige Tourneen
und Festivalauftritte, verfügt diese Band mittlerweile über eine unüberhörbare
Professionalität und Bühnenpräsenz, welche mit einer imposanten Pyroshow untermalt
wurde.
Schon als das Intro "Schatzilein, du musst nicht traurig sein…" erklang, gab
es für die lauthals mitsingenden Fans kein Halten mehr. Direkt vor der Absperrung
des Fotograbens brach nun die Hölle los und sehnsüchtig wurde darauf gewartet
das Frontmann Pascal Gaspard und seine drei Bandkollegen endlich die Bühne betreten.
Dies passierte dann mit einem Ohrenbetäubend lauten Knalleffekt und dem vollen
Einsatz der bereits erwähnten Pyroshow. Da wurde so manchem Fan in der ersten
Reihe ganz schon heiß um Kopf und Oberkörper! Im Gegensatz zu stilistisch ähnlich
gelagerten Gruppen wie Kneipenterroristen, Frei.Wild oder den
unbestrittenen Genre-Kings Böhse Onkelz klingen die KrawallBrüder
wesentlich metallischer, sprich härter. Auch werden die Songs schneller und
aggressiver gespielt. Oi! nennt sich dieses Genre. Doch auch Rock, Metal und
Hardcore geben die Saarländer als stilistische Einflüsse an.
Höhepunkte eines sehr spielfreudigen und kurzweiligen Konzerts waren sicherlich
der Live-Knüller "Trinker", "Blut und Tinte", "Gott mit uns" und die Bandhymne
"KrawallBrüder". Bei diesen Songs war die Stimmung am Siedepunkt und die Kompositionen
wurden aus hunderten von Kehlen textsicher mitgegrölt. Letztendlich wurden alle
Lieder durch eine imposante und äußerst wirksam eingesetzte Lightshow exzellent
in Szene gesetzt.
Punkt, Satz & Sieg, KRAWALLBRÜDER.
Bericht & Photos: Pit Schneider