"Knüppelnacht"Teil 2
feat. ENTORX, INTO DARKNESS & LAY DOWN ROTTEN

26.10.2012
Mannheim, "7er Club"

Bandlinks:
https://de-de.facebook.com/Entorx https://www.facebook.com/INTO.DARKNESS13 & https://de-de.facebook.com/laydownrotten

Es war Samstag der 26.10. im Jahre des Herrn 2013. Und für einen Oktobertag war es auch verdammt warm und sonnig. Sozusagen spätsommermäßig geil. Was kommt da besser als ein erfrischendes Metalkonzert? Exakt. Nichts. Also ging es ab nach Mannheim auf die Friesenheimer Insel zum zweiten Teil der Knüppelnacht im "7er Club". An diesem schönen Tage würden uns Entorx, Into Darkness und Lay down Rotten mit ihren wunderbar metallischen Klängen beglücken, aber zuerst zur Location:

Der "7er" ist, da er mitten im Industriegebiet liegt, wie dafür gemacht, laute Konzerte zu beherbergen, das ist doch schon mal ein absoluter Pluspunkt. Auch Anfahrt sowie Parkplatzfindung wird dadurch erleichtert. Finde zumindest ich.
Der Vorhof ist wohl eine absolute Augenweide. Die Zahl "7" betont durch Lichter plus nettes Strandbar-Feeling wirken sehr einladend und der Raucherbereich mit hübschem Beet wirkt "wie dahäm", wie der Monnemer sagt.
Viele Lichterlein schwirren draußen durch die Luft, die einem irgendwie die Illusion vermitteln, sich immer noch in einem geschlossenen Raum zu befinden aber nach Dauer ein wenig Gehirnmatsch verursachen. Schön! Mir gefällt’s. Ein wenig Urlaub fürs Gehirn schadet keinem.
Innen ein absoluter Vorteil: Sofas! Gut für die etwas älteren Zuschauer, so wie ich einer bin.
19:30 Uhr war dann der offizielle Einlass; etwa zeitgleich mit dem Soundcheck der ersten Band des Abends, ENTORX. Ein verdammt lustiger Soundcheck noch dazu mit einem wunderbar kurpfälzisch redenden Soundmann.
Wie bei jedem Mal folgte die obligatorische Soundcheck-Konzert-Übergangs-Kippe und dann ging es auch schon los.
Mit ENTORX begann der musikalische Auftakt des Abends.
Die Death-/Thrashmetal-Combo aus der Pfalz, die nach einigen Aufstellungswechseln gerade ihre erste Hochphase erlebt (von vielen, die da noch kommen mögen) stehen nach einiger Zeit als Quartett nun zum ersten Male als Quintett auf der Bühne. Verstärkt werden die Jungs nun von Tim an der Rhythmus-Gitarre.
Passend zum anstehenden Release des Albums 'Broken Ways' durften die Fans und die, die es noch werden wollen einen Vorgeschmack auf das erhalten, was bevor steht. Und da war doch auch das ein oder andere Schmankerl dabei! Den Auftakt machte ein brandneues Intro mit einem etwas krummen Rhythmus, was jedoch bei den Fans sehr gut ankam. Danach folgten auch schon ein paar altbekannte Songs die auf keinem Entorx Konzert fehlen dürfen, wie "Last Thought" oder "Death Machine". Das Lied "Politics" von der EP 'Theta Waves' gab’s dann gleich mal in einer etwas schnelleren Fassung, was zu diesem Abend sehr gut passte, jedoch dem Song etwas den Groove nahm. Nachdem die Klassiker abgehakt waren, spielten sie auch den ein oder anderen Song von kommendem Album, unter anderem auch das Titellied "Broken Ways", welches dann die Zuschauer wohl endgültig von der Band überzeugte. Nach "Soul Disease" hatte die Menge vor der Bühne immer noch nicht genug, es musste eine Zugabe her, "Blood Vengeance", mit seinen schnellen, harten, aber dennoch melodischen Death-Metal-Klängen ein krönender Abschluss. Auch muss man absolut positiv anmerken, dass Sänger René im Vergleich zu seinen Anfängen endlich den Entertainer, wenn nicht sogar die Rampensau in sich entdeckt hat und diese auch ohne Rücksicht auf Verluste raus lässt… Auch wenn er im Affekt zwei Mal den selben Song angesagt hat. Er wächst erfolgreich in die Rolle des Frontmanns hinein.
Fragte man das Publikum, bekam man Aussagen zu hören, wie "der beste Auftritt bisher" oder "unerwartet geil" und diesen kann man bedenkenlos zustimmen. Weiter so! Von solch einer schnellen qualitativen Entwicklung können sich manch andere Bands durchaus eine Scheibe abschneiden. Nach der Zugabe war’s das auch schon mit dem melodiösen Teil des Abends.

Eine ca. 15-minütige Zigaretten- und Pipipause folgte dann während dem Soundcheck von INTO DARKNESS.
Die Heidelberger feiern 2013 ihre Volljährigkeit, 18 Jahre Bandbestehen, wie ich von meinem treuen Freund 'Facebook' erfuhr. Somit gehören sie ja auch fast schon zum Inventar in der großen Welt des Death Metals. Dementsprechend viel erwarte ich. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Nur zu dritt wirkten die Jungs anfangs ein wenig verloren auf der Bühne, aber diese einmalige Bühnenpräsenz machte das Ganze wieder wett.
Anfängliche Soundprobleme wurden gekonnt durch lustige Ansagen runtergespielt. Nicht selten fielen nicht ohne Ironie die Worte "Midtempo" oder auch "Hypocrisymetal". Wahrscheinlich die unpassendsten Worte um die Musik von INTO DARNKESS zu beschreiben. Besser beschrieb es mir ein treuer Fan der Band: "INTO DARKNESS rammten uns ihre nach Death Metal stinkende Faust mitten in unsere Fressen", ein Zitat gleichzeitig episch und voller Wahrheit.
Angefangen haben sie mit dem Altbekannten und beliebten Stück "Sinister Demise", womit sie auch direkt Bewegung in die Menge brachten. Danach folgten verschiedene älteren Klassiker und auch neue Songs von Ihrem kommenden Album, wunderbar abgewechselt. Unter anderem erfreuten uns die Jungs mit Songs wie "Throne Of A Thousand Miseries" oder "Impersonation Of Death", über welche man sich immer freut.. Als abschließende Leckerbissen schmetterten ID uns noch noch die Titel "Divine Temptation" und "13 Ways To Die" entgegen, besonders letzterer kann wohl als das beliebteste Into Darkness-Stück bezeichnet werden und … achtung … es zeichnet sich ein Hauch von Melodie ab. Musikalisch behielten hier aber eindeutig die Blastbeats die Oberhand und der Kopf macht sich in seiner Wackelei fast schon selbstständig.
Daher finde ich, "Geknüppel" ist ein schöner Ausdruck für den INTO DARNKESS-Style und macht auch dem Namen "Knüppelnacht" alle Ehre. Liebevolle Zwischenrufe à la "Halt doi Maul" und Tanzeinlagen von Sänger Sebastian ließen auch die Comedy nicht zu kurz kommen.
Headbanger’s finest! Danke für den großartigen Auftritt!
Und dann kam sie … die eine … die einzige … die Pausenzigarette!
Spaß beiseite!

LAY DOWN ROTTEN! BAM! Klingelts bei dem Namen? Na, ich denke doch! Die 5 Mannen aus dem schönen Hessen haben sich nämlich mit ihrem beinharten Death Metal bereits einen vorzeigbaren Namen erarbeitet. Durchaus erwähnenswert sei an dieser Stelle der Auftritt auf dem 'Summer Breeze' 2008. Dort zu spielen schafft ja nun auch nicht jeder.
Und dass diese Musik eine Leidenschaft sein kann, erfuhren wir an diesem Abend nicht nur durch das ein oder andere Tattoo auf mancher Menschen Schienbeinen. Obwohl das Publikum bereits etwas müde und angeschlagen von den vorherigen Bands war, schafften sie es durch harte, melodisch angehauchte todesmetallische Klänge und eine souveräne Bühnenpräsenz, auch die letzten Energiereserven aus den Zuschauern herauszukitzeln. Mein persönlicher Favorit "Death-Chain", eines der neueren Tracks (vom unter meinen Freunden vielgepriesenen Album "Mask Of Malice") durfte natürlich nicht fehlen und das leider dünner gewordene Publikum staunte natürlich nicht schlecht über die scheinbare Leichtigkeit, mit der junge Mann am Mic seine Texte daherpreschen ließ. Brutalitäts-Granaten wie "Altering the Whore" und "Hades Resurrected" wurden erfolgreich gezündet und richteten ein wahres Inferno von fliegenden Haaren an. Vor sowie auf der Bühne.
Den Spaß an der Musik hat man Ihnen deutlich angesehen und angemerkt, was auch durch den Mangel an Besuchern nicht beeinträchtigt wurde. Ein gelungener Abschluss für die diesjährige Knüppelnacht.
Als Fazit lässt sich sagen: Knüppelnacht - Große Musik für kleines Geld! Ein gefundenes Fressen für jeden, der die härtere Art der Musik liebt und zelebrieren will. Ich freue mich jetzt schon auf die auf jeden Fall stattfindende "Knüppelnacht 2014" und ich hoffe, wieder dabei sein zu dürfen. Es lohnt sich!
Danke an Jens, den Mann an der Kamera!

Bericht: Katrin Erbach
Photos: Jens Schehlmann