JUDAS PRIESTER (Judas Priest Tributeband) & NASTY FIVE (Hard´n Heavy Covers)
07.04.2018
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Bandlinks:
www.judaspriester.de
www.nasty-five.de/s
JUDAS PRIESTER gibt triumphales Konzert in der "Schwemme"!
Die fünfköpfige Tribute Band JUDAS PRIESTER aus Mannheim gab am vergangenen Samstagabend ihr Pirmasenser Debütkonzert in der leider nur ordentlich besuchten Rockkneipe "Schwemme".
Das Vorprogramm übernahm die einheimische Hard´n Heavy Coverband NASTY FIVE.
Diejenigen welche vor Ort waren haben es aber sicherlich zu keiner Sekunde bereut, denn schon der genannte Special Guest NASTY FIVE machte ab 21:30 Uhr mächtig Betrieb
und feuerte einen Genre-Hit nach dem anderen von der relativ kleinen Bühne in die Location. Zudem wurde im Rahmen dieses Auftritts mit Jürgen "Pepe" Zapp (Tumbleweed,
Mister Slowhand), der neue Gitarrist vorgestellt, welcher sich wunderbar in den Gesamtsound der "fiesen fünf" einfügte. Zudem verpasster Zapp der Formation mit seinem
exzellenten Spiel einen satten Qualitätsschub und mit seinem neuen musikalischen Partner Rainer "Ritchy" Haase harmonierte er schon ausgesprochen gut. Insbesondere bei Songs
wie "Solid Ball Of Rock" Saxon, "Lick It Up" (Kiss) oder "Princess Of The Dawn" (Accept), welche auch im Original von zwei Leadgitarristen gespielt werden,
kamen eine ganze Klasse besser daher als noch in der vorherigen Besetzung. Zudem hatte die Gruppe um Ausnahmesängerin Susi Wallitt auch richtige Schmankerl wie das famose
"Watch The Children Pray" (Metal Church) und die neu einstudierte hochmelodische Power-Ballade "Screaming In The Night" der Schweizer Hardrocker Krokus im Programm.
Besonders letztgenanntes Lied ist wie gemacht für die stimmgewaltige Wallitt und steht somit in einer Reihe mit ihren weiteren Paradestücken "Perfect Strangers" (Deep Purple)
und "Here I Go Again" von Whitesnake. Von den Fans wurde lautstark eine Zugabe gefordert und NASTY FIVE ließ sich nicht lumpen. Mit dem Judas Priest-Klassiker
"You´ve Got Another Thing Coming" beschloss man ein etwa 50-minütiges Konzert. Damit bereiteten Wallitt & Co. das Publikum gekonnt auf die Hauptgruppe des Abends vor und
ernteten viel Beifall für ein viel Spaß machendes Konzert.
JUDAS PRIESTER gehört in der Tat zur Elite europäischer Hard´n Heavy Tribute Bands, wird so oft gebucht wie kein anderes Priest-Plagiat und durfte schon bei zahlreichen Konzerten
in diversen britischen Städten wie Southampton, Brighton oder London die dortigen Fans überzeugen. Im Mai geht es abermals für einige Gastspiele nach England. In einem kurzen Gespräch
vor dem Konzert erläuterte Sänger Boris Proegler die Einstellung seiner Band: "Wir wollen den Fans einen Schmelztiegel von älteren Songs bieten, also die frühen Judas Priest verkörpern.
Deswegen spielen wir auch nur Song bis zum Album 'Painkiller'." Proegler wurde bereits mehrmals zu Auftritten der englischen Session-Band Metal Works mit den Original-Judas Priest-Musikern
Ritchie Faulkner (Gitarre) und Scott Travis (Drums) eingeladen. Wenn das mal keine Referenzen sind!
Diesen Vorschusslorbeeren wurde das Quintett dann auch mehr als gerecht. Man servierte den nun immer dichter an den Bühnenrand drängenden Fans ein Programm das vom Original-Act
um den selbsternannten Metal God Rob Halford in dieser Form schon lange nicht mehr geboten wird. Nach dem wohlbekannten Intro "The Hellion" erklang naturgemäß das flotte "Electric Eye",
gefolgt von den noch intensiveren "Nightcrawler" und "Freewheel Burning".
Dies kam einem Einstand nach Maß gleich und etliche Zuschauer welche diese Band noch nicht kannten bekamen ob der
gebotenen Authentizität den Mund fast nicht mehr zu. Schon diese Anfangsphase machte deutlich zu welch einem Energielevel diese Mannheimer Musiker fähig sind. Ganz zu schweigen von der
Spielfreude mit der weitere Klassiker wie die Genre-Hymne “Breaking The Law”, der Klassiker "The Ripper" oder die 7-minütige epische Gesangsakrobatiknummer "Victim Of Changes" in die "Schwemme"
geschmettert wurden. Allerspätestens hierbei wurde allen Anwesenden klar welch ein Ausnahmekönner da mit Proegler hinter dem Mikrofon steht. Vom Outfit her mit Lederhose und einer nietenbesetzten
ärmellosen Lederjacke ausgestattet, über seine ausdrucksstarke Gestik und die typische Mimik des zuvor erwähnten Halford, servierte der Sänger eine höchst authentische Imitation auf enorm hohem Niveau.
Natürlich durften hierbei auch nicht die markanten in höchste Sphären vordringenden Halford-Schreie fehlen. Zudem war Proegler ganz dicht an den Fans dran und band diese souverän in die Live-Show mit ein.
Die Instrumentalisten agierten ebenfalls nahezu perfekt aufeinander eingespielt und legten eine enorme Spielfreude an den Tag. Lediglich bei den Gitarrensoli erkannte der eingefleischte Anhänger das hier
eben nicht Glenn Tipton oder Ritchie Faulkner auf der "Schwemme"-Bühne standen.
Weitere umjubelte Höhepunkte eines geradezu furiosen Konzerts waren die dahinrasenden "The Sentinel" und "Painkiller". Letztgenanntes mag Original-Frontmann Halford aufgrund des extrem hohen Gesangs gar
nicht mehr interpretieren, für Boris Proegler kein Problem. Des Weiteren ragte das im mittleren Tempo angesiedelte und enorm stark kredenzte "Touch Of Evil" heraus.
Die Zugaben "Diamonds And Rusts", das stampfende "United" sowie "Hellbent For Leather" ließen eine hochzufriedene und frenetisch jubelnde Fan-Schar zurück,
die offensichtlich gar nicht genug von JUDAS PRIESTER bekommen konnte.
Fazit: Zweifellos eines der besten Konzerte des traditionellen Metal das bis dato in der Rockkneipe stattfand.
Bericht & Photos: Pit Schneider