JOURNEYE (Journey Tribute Band)

10.05.2019
Pirmasens, "Z1"

Bandlinks:
journeye-band.de
facebook.com/Journeye.Band/

Schon mehrere Tage vor dem Konzert von JOURNEYE aus Frankfurt am Main war das "Z1" restlos ausverkauft.
Der Pirmasenser Live-Musikclub platzte am Freitagabend mit 175 Besuchern aus allen Nähten und die Stimmung war von Beginn an toll. Das zeugt auch von der nach wie vor immensen Popularität des großen Vorbilds Journeye aus den USA. Besagte Gruppe gründete sich bereits im Jahr 1973 in San Franzisko und ist mit weltweit mehr als 75 Millionen verkaufter Tonträger der erfolgreichste und populärste Act des Genres AOR (Adult Orientated Rock).

Schon bei den ersten Klängen des Super-Hits "Seperate Ways" gab es für die Zuhörer kein Halten mehr. JOURNEYE legte also einen Show-Einstand nach Maß auf die Bühnenbretter und sorgte mit famoser Authentizität und großer Spielfreude direkt für Begeisterung. Das Sextett war von Null auf Hundert und benötigte löblicher Weise keinerlei Aufwärmphase. Der stimmgewaltige Frontmann Arno Menses, welcher seit Januar 2018 bei JOURNEYE hinterm Mikrofon steht, bedankte sich für den überschwänglichen Empfang und Beifall, sowie für die beachtliche Ticket-Nachfrage bei den Fans: "Schon Tage vor dem Konzert komplett ausverkauft, das hatten wir ja noch nie …", so der niederländische Sänger. Der Mann aus Rotterdam und die Kollegen aus Hessen ließen den Ohrwurm "Ask The Lonely" folgen, bevor es mit "Lights" stilistisch etwas ruhiger wurde.
Schon nach diesem Eröffnungs-Trio wurde deutlich, dass es Menses locker vermag den Klassikern seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Voller Inbrunst schmetterte er die Songs ins Publikum und schaffte auch die sehr hohen Töne in Manier des legendären Originalsängers Steve Perry. Ein weiterer Aktivposten war Gitarrist René Orfanidis, der in die Rolle von Ausnahmegitarrist Neal Schon schlüpfte und ständig in Bewegung war, soweit es die kleine Bühne im "Z1" zuließ. Auch bei den exzellent gespielten Soli von Orfanidis fühlte sich der Journeye-Anhänger in die goldenen 1970er/´80er Jahre zurückversetzt.
Ein weiterer großer Pluspunkt der Tribute-Band ist der unabdingbare mehrstimmige Background-Gesang unter Führung von Elena Kippenberger. Lediglich der gute Drummer Florian Dietrich blieb quasi stumm, doch zusammen mit Bassist Jens Kreft kreierte er ein überaus stabiles Sound-Fundament. Nicht zu vergessen der songdienlich agierende Josip Mihaljevic am Keyboard. Mit "Stone In Love" und dem abschließenden "Keep On Running" bot der erste Konzertabschnitt leider nur noch zwei knackige Rock-Song, ansonsten wurde mit Balladen beziehungsweise Schmusesongs gepunktet. "Who’s Crying Now" und "Open Arms" vom 1981er vielfach platinveredelten Longplayer 'Escape', begeisterten vor allem die zahlreichen Frauen im Publikum und JOURNEYE wurde schließlich mit großem Applaus in eine verdiente Verschnaufpause entlassen.

Der zweite Teil der Show wurde mit dem eher unbekannteren "Never Walk Away" aus dem einst zwiespältig aufgenommen 'Revelation'-Album (2008) eröffnet. Auf diesem war erstmals der neue Sänger Arnel Pineda zu hören. Auch bei den folgenden zwei Liedern "Rubicon" und "Send Her My Love" kann man nicht gerade von der Speerspitze des Journey-Gesamtwerks sprechen, was sich auch auf Stimmung im Live-Musikclub niederschlug. Doch in Form des einschmeichelnden "Only The Young" nahte schon die Erlösung. Danach ging es aber jedoch absolut in die Vollen, sprich die letzten vier Songs des regulären Programms wurden vom Publikum regelrecht abgefeiert. "Lovin', Touchin', Squeezin'", das mittlerweile exakt vier Dekaden auf dem Buckel hat machte den Anfang. "Dont’t Stop Believin‘" kennt in der Tat jeder Rockmusik-Fan und auch "Anyway You Want It" hat sich unauslöschlich in den Hirnwindungen der Ü-40-Generation eingenistet. Nicht zu vergessen die unverzichtbare Hymne "Wheel In The Sky", deren Refrain selbstredend lauthals mitgesungen wurde.

Natürlich kam die Tribute-Band nicht umhin den begeisterten und frenetisch applaudierenden Fans mit "Be Good To Yourself" sowie "Faithfully" zwei famos interpretierte Zugaben zu servieren.
Fazit: JOURNEYE bot trotz einiger austauschbar wirkender Songs insgesamt ein exzellentes und authentisches Konzerterlebnis auf sehr hohem Niveau.
Es dürfte alle Fans freuen dass die Tribute-Band auch im nächsten Jahr zu einem Auftritt ins "Z1" kommen wird.

Bericht & Photos: Pit Schneider