IRON MAIDNEM (Iron Maiden Tribute Band)
19.10.2013
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Bandlinks:
www.ironmaidnem.hu &
www.youtube.com/user/ironmaidnem
Waren vor fast genau einem Jahr an gleicher Stelle noch 120 Fans vor Ort, so kamen am vergangenen Samstagabend lediglich 80 Anhänger des traditionellen Metal in die Pirmasenser "Rockkneipe Schwemme". Eigentlich ein schlechter Witz, bei der überragenden Klasse der ungarischen Iron Maiden Tribute Band, welche mit Zoltán Kiss gar einen Sänger von Weltklasseformat vorweisen kann.
Als IRON MAIDNEM gegen 22 Uhr mit dem flotten "Aces High" und "Wrathchild" vom 'Killers'-Album loslegte offenbarte sich direkt
die ganze Klasse des Quintetts, denn diese Musiker sind absolut perfekt aufeinander eingespielt. Und die Ungarn schreckten mit den
grandios interpretierten "Revelations" und "Deja Vu" auch nicht vor Songs zurück, welche schon seit langer Zeit gar nicht mehr
oder kaum noch vom britischen Original gespielt werden. Mit "2 Minutes To Midnight","Can I Play With Madness", "Wasted Years"
und "The Flight Of Icarus" wurden weitere ehemalige Single-Hits in die begeisterte Menge gefeuert bevor die galoppierende
Power-Ballade "When The Wild Winds Blows" und der unumgängliche Klassiker "The Number Of The Beast" den kurzweiligen ersten
Teil der Show beendeten.
Nach einer Viertelstunde Pause ging es jedoch ebenso aufregend weiter wie zuvor.
"Moonchild" und "The Evil That Man Do" vom superben 'Seventh Son …'-Longplayer wurden geradezu zelebriert und
bei "The Trooper" schwenkte Sänger Kiss die englische Flagge wie Vorbild Bruce Dickinson bei Gigs des Originals.
Die Ungarn spielen die Songs nicht einfach nur nach, sie leben diese richtiggehend und sind offentlichtlich selbst die größten Fans
dieser Musik. Nur so ist diese ungemeine Spielfreude und der Enthusiasmus zu erklären.
Ein besonderes Merkmal bei Iron Maiden ist das unerreichte Spiel von Bassist Steve Harris und die oftmals zweistimmigen
Leadgitarren, welche ganze Generationen von Heavy Metal-Gitarrenduos geprägt haben. Das zusammen mit dem charismatischen
Weltklassegesang eines Bruce Dickinson ergibt den typischen unerreichbaren Gesamtsound. Dies gelang aber auch seinen
ungarischen Pendants Belá Boros (Bass), Mihaly Beviz (Gitarre) und Zoltan Zervalvi (Gitarre) sehr gut, so dass auch dieser Mosaikstein
einer sehr exakten Adaption stimmte. Nicht zu vergessen der junge Drummer Krisztián Balogh, welcher mit exaktem Spiel überzeugte.
Vielen Zuschauern, welche IRON MAIDNEM offensichtlich erstmals sahen, standen ob der phänomal guten Gesangsleistung von
Zoltán Kiss sowie der Klasse aller Instrumentalisten, bzw. der originalgetreuen Umsetzung quasi die Münder offen. Dies vor allem
bei den langen epischen Songs wie "Alexander The Great", "Powerslave" und dem Jahrhundertepos "Hallowed Be Thy Name",
wo knifflige Gitarren- und Rhythmus-Parts en masse und ein Gesang auf allerhöchstem Niveau gemeistert werden mussten.
Bei den aufeinander folgenden "Brave New World", "Running Free" und "Fear Of The Dark" übernahmen dann die Fans unter
der Regie von Frontman Kiss, welcher mit jedem weiteren Song unglaublicher Weise noch besser wurde, Teile des Gesangs.
Gänsehaut pur, konnte man da nur konstatieren. Doch schon nahte das nächste Highlight: das legendäre Bandmaskottchen
Eddie kam bei der Bandhymne "Iron Maiden" plötzlich neben der Bühne hervor und starrte wild gestikulierend mit rotglühenden
Augen ins begeisterte Publikum. Das in der Zugabe frenetisch gefeierte "Run To The Hills" sollte dann eigentlich der letzte Song
sein, doch die fünf Ungarn wurden von den Fans lautstark für einen weiteren Song auf die Bühne zurückgebrüllt.
Eine furiose Version von "Wicker Man" beendete schließlich einen Konzertabend der absoluten Extraklasse.
Bericht & Photos: Pit Schneider