IRON MAIDNEM (Iron Maiden Tribute Band)

01.10.2011
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Band-Link:
www.ironmaidem.hu

IRON MAIDNEM rockten die "Schwemme" in bestechender Form!
Die Iron Maiden Tribute Band aus Ungarn präsentierte sich in Pirmasens äußerst spielfreudig!

Es stellt schon eine sehr große Herausforderung dar wenn man sich an die Songs von Iron Maiden aus England wagt, der einflussreichsten Heavy Metal Band aller Zeiten. Dazu bedarf es eines Ausnahmesängers, erstklassigen Instrumentalisten und natürlich obendrein einer gehörigen Portion Enthusiasmus und Spielfreude. Doch all dies haben IRON MAIDNEM in Hülle und Fülle zu bieten!

Doch fangen wir von vorne an.
Gegen 22 Uhr ging es mit dem Klassiker "Caught Somewhere In Time" los. Dieser Song machte sofort klar, dass die Ungarn keinerlei Anlaufzeit brauchen, bzw. Sänger Zoltàn Kiss keine Zeit zum "Warmsingen" benötigt. Das Quintett startete direkt von Null auf Hundert durch und hatten die Fans in der gut gefüllten "Schwemme" auch aufgrund ihrer Authentizität direkt fest im Griff. Auch die im Original genialen und melodieführenden Bassläufe von Steve Harris hatte sich MAIDNEMS Bèlla Boros erstaunlicher Weise annähernd originalgetreu zu Eigen gemacht.
Ein wichtiger Eckpfeiler im Sound der britischen Legende. Die folgenden "The Evil That Men Do", "Brave New World" und "The Trooper" gerieten zur absoluten Machtdemonstration dieser Tribute Band. Bei letztgenanntem Song schwenkte Kiss wie Bruce Dickinson die England-Flagge auf der Bühne. Apropos Dickinson, Zoltàn Kiss machte dem passionierten Piloten und Weltklassesänger alle Ehre und legte eine Gesangsleistung hin, die locker die Bezeichnung internationale Spitzenklasse verdiente und viele Zuschauer mit offenen Mündern zurück ließ.

Bei "Prowler" vom allerersten MAIDEN-Album kredenzte man den Fans den Original-Gitarrensound von 1980. An dieser Stelle auch ein großes Lob an die beiden erstklassigen Gitarristen ltàn Cservalvi und Mihàli Bevìz und den erst 21-jährigen Schlagzeuger Krisztiàn Balogh, welcher ebenfalls eindrucksvoll agierte. Das galoppierende "When The Wild Wind Blows" schaffte es als einziger Song des aktuellen Albums 'The Final Frontier' in die Setlist. "Stranger In A Strange Land" und "Can I Play With Madness" wurden derart flüssig gespielt, dass so manchem Zuschauer das Erstaunen ins Gesicht gemeißelt war.
Nach ca. 15 Minuten Pause ging es dann ebenso spielfreudig mit dem stürmischen "Wicker Man" weiter. Es folgte das punkig angehauchte "Running Free" vom ersten Album, sowie das fast 9-minütigen Epos "Alexander The Great", bei dem auch instrumental wieder alle Register gezogen wurden.
"Bring Your Daughter To The Slaughter" und "The Number Of The Beast" brachten den Stimmungspegel auf das nächst höhere Level bevor bei "Fear Of The Dark" dann alle Dämme brachen: Fast das komplette Schwemme-Publikum sang die legendäre Eingangssequenz dieses Songs alleine und auch noch den Refrain. Wann gab es das schon mal zuvor? Gänsehautfeeling pur! Leider schien dies der letzte Song zu sein, doch die Fans brüllten das Quintett mit lauten Zugaberufen wieder auf die Bühne der Rockkneipe zurück und bei der Bandhymne "Iron Maiden" hatte dann auch das zweieinhalb Meter große Maskottchen "Eddie" seinen Auftritt. Bedrohlich funkelten seine roten Augen, die mit wilder Gestik untermalt wurde. Mit "2 Minutes To Midnight" und "Run To The Hills" wurden zwei weitere Superhits genial dargeboten bevor mit dem besinnlich beginnenden "Revelations" vom 'Piece Of Mind'-Album tatsächlich der letzte Song gespielt wurde.
Noch einmal zeigten die fünf Ungarn wie famos sie eingespielt sind und welchen Spaß sie beim interpretieren dieser Klassiker in den Backen haben. Und fast zweieinhalb Stunden Spielzeit sind auch kein Pappenstil, sondern vorbildlich! Ich glaube jeder Anwesende hätte dieser Band auch locker 5 Stunden zuhören können, denn als Fan wollte man alles aufsaugen so lange es währte. Denn im Gegensatz zum Original werden hier tatsächlich nur die besten Songs gespielt. Man hatte also ein Programm zusammengestellt bei dem jeder Fan feuchte Augen bekam.

Wenn die Originale Iron Maiden einmal in Rente gehen gibt es zum Glück noch diese großartige Tribute-Band aus Ungarn, die vom Original gar nicht so weit entfernt ist und eine sehr sympathische Bühnenpräsenz hat.
Up The Irons!

Bericht: Pit Schneider
Photos: Yvonne Bernhard