IN EXTREMO & BLIND

11.08.2007
St. Ingbert, Alte Schmelz

Bandlinks:
www.inextremo.de/
www.blindpage.de/

Aufgrund von Terminproblemen mit dem E-Werk in Saarbrücken musste die In Extremo Show ein paar Kilometer weiter in die "Alte Schmelz" in St.Ingbert verlegt werden, einem riesigem kargen Fabrikgebäude. Die Lokation wäre an sich auch gar nicht verkehrt wäre die Aftershowparty zu der jeder Konzertbesucher herzlich eingeladen war nicht in.....genau: Saarbrücken. Ziemlich umständliche Sache. Ansonsten gibt’s kaum was zu meckern außer das es ein paar hochmotivierte Mitarbeiter etwas zu gut gemeint haben mit dem Bierkühlen und den Alkoholausschank einige Zeit stoppen mussten weil der Gerstensaft gefroren war.

Als Vorband durften sich Blind versuchen die schon auf dem „Kein Blick zurück“ Jubiläumsalbum mit einer Coverversion von "Ave Maria" zu hören waren. Mit einigen sympathischen Ansagen und nicht wenigen Hits im Gepäck konnten die Jungs die Menge auch recht schnell für sich gewinnen. (außer denjenigen die noch ganz hinten in der Halle für ein kühles Bier, haha, anstanden.) Gute Band – gelungener Auftritt. Trotzdem wars nach einer Dreiviertelstunde auch genug und die rund 3.500 Anwesenden riefen ihre Helden herbei und wurden eine schlappe halbe Stunde-Umbaupause später nicht enttäuscht.

Die Spielmänner um Sänger Micha (der die Menge mit "Hallo Saarbrücken" begrüßt und danach zugibt den Namen der Stadt in der sich grade befindet vergessen zu haben) entern die Bühne. Wobei "entern" diesmal wörtlich zu nehmen ist da die Bühne ein großes Segelschiff darstellt. Gespielt werden vor allem Hits der letzten Scheibe, aber auch einige Klassiker die vom Publikum begeistert aufgenommen werden. Stücke wie "Wind", "Küss mich" und "Herr Mannelig" werden Wort für Wort mitgesungen, die Stimmung ist fabelhaft und beim "Spielmannsfluch" brechen endgültig alle Dämme. Die Band, die eine anstrengende Tour hinter sich hat, kämpft sich tapfer durch ihren 90 Minuten Set und obwohl man ihnen die Müdigkeit stellenweise anmerkt ist nach einem grandiosen Finale bei dem Drumsticks, Teile des Schlagzeugs und ein großes In Extremo Zeichen in Brand stehen, keiner enttäuscht. Bleibt noch zu erwähnen das Micha seinen Fehler vom Anfang wieder ausbügelt indem er sich bei "Rotes Haar" ins Saarland verliebt.

Insgesamt ein wirklich gelungener Abend und die Erkenntnis das müde In Extremo immer noch besser sind als viele Bands in Topform. Auch erwähnt sei der lustige Flyerverteiler der nach dem Konzert am Ausgang stand und nun schon dem zehnten Konzerbesucher der mit einem "Nein danke den hab ich da unten schon bekommen" ablehnen will völlig entnervt "Mir hann annere Flyer" entgegenschreit.

Bericht & Photo: Alex Wetzke