"Hail To The Prog Volume 2" feat.
PRISON SEX, SONDAY & HARD TO SWALLOW
23.02.2019
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Band-/Festival-Links:
facebook.com/SondayBand/
facebook.com/events/2208229292769923/
Schon im Dezember 2017 gab es das erfolgreiche Debüt des Events "Hail To The Prog" in der "Schwemme".
In gleicher Bandbesetzung mit PRISON SEX, SONDAY & HARD TO SWALLOW folgte nun am vergangenen Samstagabend die Fortsetzung und zog erneut
eine ansehnliche Zahl Genre-Fans in die Pirmasenser Rockkneipe.
HARD TO SWALLOW fungierte als Anheizer des langen Konzertabends. Nach zehn Jahren Pause kehrte H.T.S. also wie eingangs schon erwähnt 2017 auf die Bühnenbretter zurück
und nun war es wieder soweit, sprich mit Sebastian Buser (Gesang), Marko Burkhart und Reimund Neuhart an den Gitarren, Steffen Conrad (Bass) und Schlagzeuger Manuel Leidner
am Schlagzeug hatte sich die Originalbesetzung also abermals in der "Schwemme" zusammengefunden.
2007 veröffentlichte das Quintett seine bis dato einzige CD,
welche mit 'Omega - One More Evil God Awakes' betitelt ist. Diese enthält anspruchsvollen Progressive Metal mit phasenweise sehr heftigen an den Metalcore angelehnten Passagen.
Schon nach wenigen Minuten des abwechslungsreichen Einstiegs "Do You Know" wurde die Eingespieltheit des Quintetts deutlich, zudem demonstrierte die Gruppe viel Spielfreude bezüglich
der Eigenkompositionen, die beileibe nicht dem Prädikat Eingängigkeit entsprechen. Es folgten die Tracks "Don´t Be Afraid" und "Seven", welche in dieselbe Kerbe schlugen,
sprich der Vortrag von „Hard To Swallow“ erwies sich alles in allem als sehr vertrackt, anspruchsvoll und pendelte stilistisch zwischen Prog-Rock sowie Prog-Metal.
Sicherlich sind die Musiker von Bands der Marke Strapping Young Lad stark beeinflusst. Etwas aus der Reihe fiel das Deutschsprachige "Dein Augenblick", dass in gemächlichem Tempo,
mit hypnotischen Gitarrenleads und einem gefühlvollen Gesang überzeugte. "Endless" und "Ray" beschloss dann ein etwa fünfzigminütiges Konzert unter großem Beifall der Zuhörer.
SONDAY entstand einst aus den Trümmern der progressiven Metal-Band Circles und einem Solo-Projekt des Gitarristen Raimund Neuhart vor vier Jahren. In der "Schwemme" stellten Neuhart
und seine Mitstreiter zehn Songs vor, die stilistisch am ehesten in das Segment atmosphärisch dichte Rockmusik und Dient einsortiert werden können. Anspruchsvolle Lieder wie "Missile", "Salvation"
oder der Rausschmeißer "Ikyn" ist wahrlich nichts zum mal so nebenbei anhören. Kompositionen dieser Machart erfordern vollste Aufmerksamkeit des Konzertbesuchers und diese erhielt SONDAY
dann auch in der Tat. Für ihren starken Auftritt bekam die Formation entsprechenden Applaus der aufmerksamen Zuhörer.
Im Vorfeld des Konzerts stieg der Stresspegel bei der Tool Tribute Band PRISON SEX erheblich an. Sänger Simon Manuel Cabrera fiel aufgrund einer Grippeerkrankung kurzfristig aus und somit musste
flugs Ersatz organisiert werden. Dies ging einher mit der Umstellung beziehungsweise einer unumgänglichen Kürzung der Song-Liste auf sieben Stück sowie einem nachfolgenden realtiv kurzen
Überraschungsauftritt der einheimischen Rage Against The Machine Tribute Band FISTFUL OF RAGE, welche achts Songs präsentierte und das Event somit standesgemäß und wie gewohnt mit viel Enthusiasmus abschloss.
Hits wie der Opener "Tire Me", "Know Your Enemy" und das abschließende "Killing In The Name" brachten die Fans erheblich in Wallung.
Doch zurück zu PRISON SEX: Gitarrist Marko Burkhart, Bassist Sebastian Sommer und Schlagzeuger Timo Greiner wurden aufgrund des erwähnten Ausfalls von Cabrera von den Gastsängern
Dennis Köhler (Deep Green Sunset) sowie Denis Zimmermann (Fistful Of Rage) unterstützt und das klappte nicht nur prima, sondern brachte auch viel Abwechslung und ein richtiges Jam-Feeling
in das Konzert hinein. Grundsätzlich ist es natürlich keine leichte Aufgabe, Songs der weltbekannten und immens erfolgreichen US-Formation Tool zu interpretieren. Denn diese sind sehr stark
ausarrangiert und alles andere als simpel. Als Einstieg ins Konzert wurde das mehr als elfminütige Riff-Monster "Rosetta Stoned" mit seinen typischen dissonanten Gitarrenlinien präsentiert,
bevor der Groover "Stinkfist" den schon jetzt begeisterten Fans vor den Latz geknallt wurde. Selbstredend ist es sehr schwer an das Charisma von Tool-Sänger Maynard James Keenan heranzukommen,
doch Köhler und Zimmermann sind erfahrene Frontmänner und machten ihre Sache ausgezeichnet. Auch die Instrumentalisten hatten sich die sieben Songs gut draufgeschafft. Burkhart ging in der
Rolle von Original-Gitarrist Adam Jones richtiggehend auf und imponierte mit feinen Riffs, Leads und Soli. Über die Rhythmusgruppe Sommer und Greiner braucht man eh keine Worte mehr zu verlieren,
da beide zu den versiertesten Rockmusikern unserer Region gehören. Somit stand einem recht kurzen aber umso feineren Feiertag für alle Tool-Fans rein gar nichts im Wege und weitere Hits wie "Stinkfist",
"Parabola", "Schism" oder das abschließende "The Grudge" erhielten viel Applaus und zustimmendes Gejohle.
Fazit: Auch das zweite "Hail To The Prog"-Event war in bezüglich Zuschauerresonanz, Organisation, Sound und Spielfreude aller Bands sehr kurzweilig und ein voller Erfolg.
Bericht & Photos: Pit Schneider