H.E.A.T. FESTIVAL
28.09.2008
Ludwigsburg, "Rockfabrik"
Bandlinks:
Letter X Fanpage /
www.crystal-ball.ch/ /www.kissin-dynamite.de /
/
www.humanzoo-music.de/ /
www.scenes-band.de/ /
www.viron1.com/ /
www.circuit-vision.com/ /
www.friendly-elf.de/
H.E.A.T. Festival in der Rockfabrik bedeutet Feiertag für die Fans des melodischen Hard Rock,
mit einigen metallischen Farbtupfern, welche diesmal von VIRON & SAIDIAN verkörpert wurden.
Weshalb es aber gleich 9 Bands inkl. einer Coverband zur Aftershow Party sein mußten, dazu gleich mehr...
So ist es dann auch nicht verwunderlich das sich zu den ersten drei Bands nur wenige Fans vor der Bühne
einfanden, zumal das Festival schon um 15 Uhr angepfiffen wurde. Wahrlich keine optimale Zeit für einen echten
Rock´n Roller. CIRCUIT VISION haben wir leider nicht gesehen, da sich die längere Anfahrt dann doch
nicht so einfach gestaltete wie geplant.
Aber VIRON hätte man wesentlich mehr Zuschauer gegönnt, haben die traditionellen Metaller mit den ersten beiden
superben Alben doch gehörig Staub in der deutschen Power Metal Szene aufgewirbelt. Doch da nützte auch die
äußerst tighte Darbietung, der (trotz Grippe) grandiose Gesang von Alexx Stahl und Killer Songs wie "Playground For Billions" & "Blow The Fuse" nicht viel, wenn sich nur weinige
Leutchen vor die Bühne bequemen. Zudem muß man sich als Veranstalter fragen lassen wieso eine solch
starke Band vor Scenes, Human Zoo & Saidian auftreten muß; da lief doch etwas schief im Hinblick
auf die Running Order des Festivals!
SCENES kann man dann mit dem Attribut "ganz nett" aber auch nicht mehr beschreiben.
Ebenso wie bei HUMAN ZOO fehlt es an zündenden Songideen mit Refrains die gut sind und hängen bleiben.
Da klingt dann ein Liedchen wie das andere und es nützt auch nur wenig wenn ZOO-Frontmann
Thomas Seeburger, der in seiner "Stars & Stripes" Kleidung an Vince Neil (Mötley Crüe) erinnerte,
eine echt gute Show hinlegte.
SAIDIAN waren dann der erste Höhepunkt, denn die Band hat geile Songs mit hohem Widererkennungswert
und in Markus Engelfried einen Top-Sänger mit erstklassigen Frontmann-Qualitäten der voller Elan bei der Sache ist.
Mit ihrem an Edguy erinnernden Sound hat man das nun zahlreiche Publikum sofort auf
seiner Seite und das erste Mal kommt so etwas wie Stimmung in der Rockfabrik auf.
"State Of Euphoria" & "Fallen Hero" heißen die Knüller dieses schweisstreibenden Gigs von Saidian, die
sich in dieser Form auch nicht vor Tobi Sammet & Co. verstecken müssen, ganz stark!
Überhaupt nicht stark war jedoch der bis dahin gebotene Sound. Der Aufwand bzw. die Größe der Mischpult-&
Licht-Area stand in keinem Verhältnis zur gebotenen Qualität (zumal in diesem Laden eh viel zu wenig Platz vor der Bühne ist; irgendwie steht da ne Holzhütte mit Theke und Glaswand im Weg). Da wummern die Bässe das einem Tauben
die Ohrläppchen abfallen, der Gesang ist viel zu leise und keiner der Verantwortlichen kriegt´s anscheinend mit... doch als das Dilemma
dann doch endlich jemand rafft sieht man den Soundmann mit hilflosen Handbewegungen
und permanenten Drehen etlicher Regler (ohne jeglichen Effekt) auf seine Inkompetenz aufmerksam machen.
Jungs, das war gar nix!
Bei KISSIN´ DYNAMITE wurde es dann zum Glück doch etwas besser. Dieses Power-Quintett das wir schon am 12. September
in Kaiserslautern in der 'Kammgarn' gesehen hatten legten ein echtes Brett was Performance & Stageacting
angeht auf die Bühne. Songs wie "Steel Of Swabia", "Out In The Rain" und die Covers "Kings Of Metal" (Manowar) &
"Whole Lotta Rosie" (AC/DC) wurden grandios in die Meute gepfeffert, die diese Jungspunde nach allen Regeln
der Kunst verdientermaßen abfeierte. Das war verdammt stark; sollte die Band um Sangeskünstler Hannes Braun in dieser Konstallation
(hoffentlich) zusammenbleiben und sich ihren Hunger nach Live-Gigs sowie Enthusiasmus & Spielfreude bewahren, dürfen
wir in Zukunft wohl noch großes erwarten. Hammer!
Für CRYSTAL BALL die extra aus der Schweiz angereist waren war es dann nach der viel zu langen Umbaupause
natürlich schwer, denn ihre Vorgänger auf der Bühne hatten die Fans ganz schön ausgelaugt, welche großteils
nun auch schon 6 Stunden auf den Beinen waren.
Irgendwann läuft halt kein Bier mehr rein, die Füße tun
weh und man hat auch keinen Bock mehr auf zum x-ten Mal lächerliches Soundcheck-Gehabe während der zu langen Umbaupausen.
Doch mit sattem Groove und großem Elan enterten die Burschen um Sänger Mark Sweeney
die Bühne und man merkte
direkt welche Erfahrung die BALLs schon auf ihren zahlreichen Gigs bzw. Tourneen (u.a. mit AXXIS &
PINK CREAM 69) gesammelt haben.
Die Band hatte echt großen Bock auf Rock.
Doch leider mußten wir uns nach drei Songs vom Acker machen, da wir noch einen langen Heimweg vor uns
hatten bzw. nur die wenigsten Montags freihaben. So kann ich auch nix von der Show der reformierten
LETTER X als Headliner(?) geschweige denn von der Aftershowparty schreiben, falls die überhaupt noch jemand mitbekommen
hat, nach 8 Bands und gegen 0:30 Uhr...
Fazit: Alles in allem ein Festival mit einigen Lichtblicken aber auch etlichen Schwachpunkten, die es
bis zum nächsten Jahr auszumerzen gilt. Wobei der Eintrittspreis von 17 € VVK/22 € AK aber doch sehr fanfreundlich war.
Bericht: Pit Schneider
Photos: Klaus Schuppert