HARDBONE & THE HANDSOME DOGS

29.06.2018
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Band-Links:
www.hardbone.net/de/
facebook.com/dogshandsome/

Beim letzten Konzert vor der Sommerpause in der Rockkneipe "Schwemme" konnten die leider nur etwa 60 Zuschauer all das erleben was Rock-Konzerte bieten sollten. Das hochsommerliche Wetter und zahlreiche parallel stattfindende Events in Pirmasens verhinderten wohl eine ausverkaufte Location wie beim HARDBONE Debüt-Gig Ende April 2017. Die Hamburger Band, welche sich gerade für eine kleine Tournee im Süden Deutschlands aufhält, servierte durchweg starkes Songmaterial und Spielfreude pur. Doch auch die Vorgruppe THE HANDSOME DOGS aus Zweibrücken stand dem in kaum etwas nach.

THE HANDSOME DOGS hatten ihre Live-Visitenkarte in Pirmasens bereits Anfang März dieses Jahres beim gemeinsamen Konzert mit Metakilla und Reckless Roses im Quasimodo abgegeben. Qualitativ machte man genau dort weiter wo der feurige Auftritt in besagter Musik- und Eventhall damals endete. Aber auch nichts anderes war von erfahrenen Musikern wie dem charismatischen Sänger Porty Portner, den exzellenten Gitarristen Pete Potens und Michael Lehberger, Bassist Jens Münster und dem brandneuen aber höchst erfahrenen Schlagzeuger Erwin Winter zu erwarten. Winter gründete Ende der 1960er Jahre in Zweibrücken gar die erste Rockband. Er spielte in der Rosenstadt bei Hush, Luca Brasi und Revengers, war aber auch dereinst in Pirmasens bei Mephisto aktiv. Also ein Rock-Urgestein das sich "Die gutaussehenden Hunde" da geangelt haben.
Der flotte Ohrwurm "Treat Me Like A Dog" hat sich mittlerweile als Konzert-Einstieg bewährt und mit "Gonna Be There", "The Waiting" sowie dem dahinrasenden und furios dargebotenen „Hunt Or Be Hunted“ wurden auch die restlichen drei vorab veröffentlichten Songs vom anstehenden Debütalbum 'Gold' in knackigen Versionen neben weiteren sieben guten Eigenkompositionen dargeboten. Was bei den Dods stets imponiert ist die ansteckende Spielfreude und der vielstimmige sowie sehr gute Backgroundgesang, welcher allen Liedern den letzten Kick gibt und die Musiker auf der Bühne als fest zusammen gewachsene Einheit manifestiert. Letztendlich bot das agile Quintett ein klasse Konzert in der stilistischen Schnittmenge von bekannten Acts wie AC/DC, Ratt oder Mötley Crüe.
Auf das nun für September anvisierte Debütalbum 'Gold' darf sich der Genre-Freund schon jetzt diebisch freuen.

Die fünf Hanseaten von HARDBONE haben den Ruf einer immens groovenden und vor Spielfreude sowie Enthusiasmus nur so strotzenden Live-Band.
Man darf es schon vorwegnehmen, diesem wurden die Kerle um Sänger Tim Dammann dann auch vollends gerecht. Schon beim Auftakt mit "No Man´s Land", dem Opener des noch immer aktuellen Albums 'Tailor Made' von 2016 sprang der Funke direkt auf die Fans über und die Formation präsentierte sich noch eine ganze Ecke härter und knackiger als auf Tonträger.
Dammann, der wie ein Derwisch über die Bühne fegte, stand fast keine Sekunde still, verkörperte also den Frontmann ganz alter Schule und sang im Stile von Genre-Ikonen wie Brian Johnson (AC/DC) oder Miles O´Keefe (Airbourne). Er und seine Mitstreiter Bassist Tim Schwarz (Bass) sowie das exzellente Gitarristen-Duo Sebastian Kranke/Tommy Lindemann verschmolzen zu einer sich ständig in Bewegung befindlichen Einheit, die diese Art von Musik nicht nur spielt, sondern offensichtlich schon mit der Muttermilch aufgesaugt hat und tatsächlich auf der Bühne vollends auslebt. Lediglich Schlagzeuger Benjamin Ulrich war naturgemäß an seinen Sitzplatz gebunden, trieb seine Kumpels aber stets mit unbändiger Dynamik nach vorne.
Satte achtzehn Songs hatte sich HARDBONE auf ihre Song-Liste geschrieben und diese repräsentierten in der Tat einen gelungenen Querschnitt aus den bis dato veröffentlichten vier Studioalben. Herausragend hierbei der brachiale Stampfer "Barfly" das flotte "Neckbreaker" und vor allem die superbe Hymne "Walking Talking Sexmachine".
Mit dem bockstarken Zugabe-Block "Girls & Gasoline! sowie "One Last Shot" mobilisierten Band und Zuschauer dann ihre letzten Kräfte und es endete eine lautstark bejubelte und immens Laune machenden Live-Show, die es wahrlich in sich hatte.

Bericht & Photos: Pit Schneider