HAILSTONE, ACT OF WORSHIP & REDGRIN
03.02.2018
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Band-Links:
www.hailstonemetal.de/
facebook.com/actofworship/
www.redgrin.de
HAILSTONE aus München machte am vergangenen Samstagabend im Rahmen der "Epitome-Tour 2018" auch in Pirmasens Station.
Das Quartett läutete zusammen mit den Vorbands REDGRIN und ACT OF WORSHIP ein wahres Death-Metal-Inferno in der "Schwemme" ein.
Leider kamen nur etwa fünfzig Besucher zu diesem Event, was teilweise wohl auch der winterlichen Wetterlage geschuldet war.
Den Anfang machte überraschend pünktlich um neun Uhr REDGRIN aus dem benachbarten Kaiserslautern. Die fünfköpfige Gruppe ist mittlerweile seit knapp zwölf
Jahren aktiv und spielte bereits zum fünften Mal in der Rockkneipe. Man könnte also sagen, dass die Musiker alte Bekannte für den "Schwemme"-Stammgast sind.
Das Quintett präsentierte den Genre-Anhängern einen relativ langsamen aber dynamischen, drückenden und ultraharten Sound. Insbesondere das extrem gut
eingespielte Gitarrentandem überzeugte hierbei. Die Songs "In Between" und "Sperrfreuer" waren wohl die Höhepunkte aus einem durchweg brachialen Auftritt.
Das eindeutige Aushängeschild der Truppe ist Sänger Markus Föckler, der mit beeindruckender Löwenmähne und einem abgrundtiefem Growl-Gesang ausgestattet ist
und die Fans stets im Griff hatte.
REDGRIN erhielt angemessenen Beifall für ihre wie gewohnt gute Darbietung.
Von der rein instrumentalen und gesanglichen Darbietung kann man ACT OF WORHIP, deren Musiker aus dem Kölner bzw. Düsseldorfer Raum stammen, keinen Vorwurf machen.
Jedoch fehlte erstaunlicher Weise über die komplette Dauer der gespielten zehn Lieder jegliche Interaktion mit den zwar relativ wenigen aber dennoch erwartungsfrohen Konzertbesuchern.
So entsprach dieser Auftritt dann doch eher einem Durchspielen des Programms im Proberaum als einer Live-Show, bei welcher der Funke ins Publikum überspringen sollte.
Von seiner Stimme und der Statur erinnerte Frontmann Henning Auer an den Hünen Johann Hegg von Amon Amarth. Songs wie beispielsweise "Gods Evil Incarnation"
oder "Psalm Of Heresy" haben durchaus Potential, aber in punkto Show und Publikumskontakt war am Samstag leider noch einige Luft nach oben festzustellen.
Ganz anders präsentierte sich danach HAILSTONE aus München:
Die Zuschauer erlebten nach dem obligatorischen eingespielten Intro vom Band durchaus einen Quantensprung in allen Belangen.
Es darf getrost behauptet werden das sich bei diesem Vortrag des bayrischen Quartetts eine famose melodische Death Metal-Hymne nach der anderen die Klinke in die Hand gab. Die Fans wurden
nun ganz dicht vor die Bühne gelockt, um auch ja keine Geste von Gitarrist und Sänger Daniel Zhu zu verpassen und HAILSTONE strahlten absolute Spielfreude und Professionalität aus.
Das Konzert muss als durchweg furios und vorbildlich bezeichnet werden. Phasenweise erinnerte die Truppe von ihrer Ausstrahlung. der Bewegungsfreude und Unbekümmertheit auf der Bühne gar
an Slayer aus den USA während ihrer Anfangsphase, obwohl Soundtechnisch dem populären Death Metal der schwedischen Schule gefrönt wird.
Von den zwölf gespielten Songs stammen neun aus dem noch immer aktuellen Album 'Epitome', welches Ende September 2016 über die Plattenfirma Bret Hard Records veröffentlicht wurde.
Diese dokumentierten die Klasse von HAILSTONE über mehr als eine Stunde Spielzeit hinweg.
Der begeisternde Einstieg mit "Celestial Wrath" und das dahin rasende "Insidious Depravity" waren zweifellos Höhepunkte eines hochklassigen Konzerts das für den
Genre-Freund absolut keinerlei Wünsche offenließ. Mit dem abwechslungsreichen "Paragon", das durchaus an die Genre-Kings Amon Amarth erinnerte und "Paved In Blood" beendete HAILSTONE
formidabel einen langen Konzertabend.
Die große Kunst ist es eben auch ein kleines Publikum zu begeistern und dies meisterte HAILSTONE mit Bravour!
Fazit: Abgesehen von relativ nervigem und viel zu langem Soundcheck-Geplänkel vor den Gigs von ACT OF WORSHIP und HAILSTONE bekam der Death-Metal-Anhänger an diesem Abend so
einiges für schmale 6 Euro Eintritt geboten. Vor allem vom Headliner.
Bericht & Photos: Pit Schneider