FUCK, WOLVES, CLARENCE NEEDS GLASSES & HANOVER FIST

11.10.2014
Pirmasens, "Saalbau"

Band-Links:
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FUCK, WOLVES, CLARENCE NEEDS GLASSES & HANOVER FIST füllten am vergangenen Samstagabend den Musikclub "Saalbau" in Pirmasens bis zum letzten Platz. Alle drei Bands veröffentlichten zeitleich ihre neue Alben und 130 Fans kamen um zu feiern. Natürlich konnte man auch die brandneuen Alben der Bands vor Ort kaufen.

Das erst im März diesen Jahres gegründete Quintett HANOVER FIST aus Pirmasens machte den Auftakt und zelebrierte spielfreudig seine Mixtur aus Hardcore und Punk. Der "Saalbau" war schon jetzt bis press vor die kleine Bühne gefüllt und die Fans der ultraharten Mucke gingen absolut steil. Hier war der Teufel los, das heißt fast kein Durchkommen mehr und die Luft zum schneiden dick. Nichtsdestotrotz wurde die Truppe von ihrem zahlreich erschienenen Anhang bedingungslos abgefeiert. Obwohl Hanover Fist erst seit knapp acht Monaten besteht, präsentierte man sich gut aufeinander eingespielt, die instrumentale Leistung war ordentlich und die Bühnenpräsenz absolut enthusiastisch. Fazit: Ein weiterer ernst zu nehmender Zuwachs der einheimischen Szene.

CLARENCE NEEDS GLASSES ging aus der Asche der kultigen Fötus Flötus & Bimbes Bimbes hervor. Das Quartett kommt aus dem benachbarten Rodalben und konnte mit seinem traditionellen, schnellen und direkten Punkrock die Stimmung sofort wieder gen Siedpunkt bringen. Natürlich wurden mit "Cross Eyed", "Let´s Go", "Dependence" und "The Wave (As Time Goes By)" alle Songs der neuen Mini-CD vorgestellt und von den Fans stürmisch bejubelt. Wie beim Punk üblich dauerten einige Tracks gerade mal zwei Minuten, strotzten aber vor Energie und Spielfreude. Also kein Wunder dass Clarence im August bei Mistle Records einen Plattenvertrag ergattert haben und unbestreitbar über das Potential verfügen frischen Wind in die Punkszene zu bringen. Das sahen die Zuschauer im "Saalbau" ebenso und der Auftritt der Rodalber mit dem Mädel an der Bassgitarre kann als großer Erfolg verbucht werden.

FUCK, WOLVES aus dem Saarland wurde auf der Facebookseite des Musikclubs als authentische Retroband die eine Mixtur aus Punk, Hardcore und Emo spielt angekündigt. Die Band selbst beschreibt ihren Sound als Screamo (deutsch: schreien) und das trifft den berühmten Nagel voll auf den Kopf. Man kann über die Mischung von diversen Stilen denken wie man will, aber eine gewisse Songstruktur und ein adäquates Zusammenspiel der einzelnen Musiker sollte schon gegeben sein um als Liveband überzeugen zu können. Dies kann nur sehr bedingt attestiert werden, denn oftmals ging es drunter und drüber. Die sieben neuen Lieder von der Facebookseite der Band, welche dort noch recht akzentuiert sprich instrumental ordentlich rüber kommen, verschwammen in der Live-Situation großteils zu einem einzigen gigantischen und ziellosen Lärmexzess. Als "Sänger" apathisch, orientierungslos und permanent ins Mikrofon schreiend im Publikum umher zu wanken kann sicherlich auch nicht als große Leistung bezeichnet werden. Zumal fast kein einziges Wort der deutschen Texte zu verstehen war. Und wenn Frontmann Sven dann kurz auf die Bühne ging, stand er dort nahezu katatonisch und mit dem Rücken zu den Fans. Nicht wenige Zuschauer hatten bei Fuck, Wolves einen Blick drauf als würde gerade eine Horde Außerirdischer vor ihnen auftreten. Also, ab in den Proberaum und überlegen wo man stilistisch denn eigentlich hin will und über die eigene Performance nachdenken. So setzt man sich zwischen alle Stühle und projeziert fette Fragezeichen in die Pupillen der meisten Zuschauer.

Bericht & Photos. Pit Schneider