THE FUME & THE SEXY DRUGS

02.11.2013
Pirmasens, "Saalbau"

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Zweischneidiges Punk/Rock-Konzert im "Saalbau"!

Die schwedische Rotzrockband THE FUME spielte im Rahmen ihrer 'Rock 'n' Roll Ain't A Seasonal Thing- Tour' im Pirmasenser Musikclub "Saalbau". Als Vorgruppe agierten die Punkrocker von THE SEXY DRUGS aus Kaiserslautern. Während die Hauptattraktion vollends überzeugte, war die Darbietung der Supportband doch gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig. Doch fangen wir von vorne an.

Für Pirmasenser Verhältnisse begann der Konzertabend relativ spät, kamen die vier Musiker von THE SEXY DRUGS doch erst gegen 22:30 Uhr auf die Bühne geschlendert.
Stilistisch boten sie eine Mischung aus treibender Rockmusik mit gehörigem Punk-Einschlag, etwa so wie die weltbekannte US-Band The Ramones einmal klang bevor diese sich 1996 auflöste. Natürlich ist auf der sehr kleinen Bühne vom "Saalbau" nur wenig Platz, doch die Agilität der Band bewegte sich gen Null und die gespielten Songs waren kaum voneinander zu unterscheiden. Zudem hatte man eher den Eindruck einer Übungseinheit im Proberaum beizuwohnen als einem Konzert. Und die englischen Ansagen von Sänger/Gitarrist David Independence bargen eine gewisse Schläfrigkeit in sich. Auch dem zuletzt verstorbenen Musiker Lou Reed wurde mit einem Coversong Tribut gezollt. Alles in allem war dies jedoch insgesamt eine zu monotone und etwas blutleere Vorstellung des Quartetts, die lediglich mit dem letzten Song "Leatherjackets More Like A Gun" durchbrochen wurde, dem man eine gewisse Eingängigkeit und Groove nicht absprechen konnte.

Da ist das Trio THE FUME aus einem anderen Holz geschnitzt.
Die Band spielt eine Mischung aus Rotzrock der Marke Hardcore Superstar, mit einer Prise Glamrock der Richtung The Sweet, garniert mit vereinzelten Punk-Tupfern.
Sänger & Gitarrist Filip Hartsner offenbarte sich als echter Wirbelwind und erstklassiger Frontmann, der die etwa 60 Leute im Club jederzeit fest im Griff hatte und solierend etliche Ausflüge ins Publikum unternahm. Doch auch Bassmann Pedro Insomni Neon und Schlagzeuger Martin Svensson ließen sich nicht lumpen und präsentierten sich gut gelaunt, mitreissend, spielfreudig und energiegeladen, als wäre dies der allerletzte Gig des Trios. Songs wie "Underdog", "Rock´n Roll", "Dance", das poppig angehauchte "Turn My Back", welches auch von den Superstars Green Day stammen könnte, und vor allem das rasante "Bad Drugs" kamen super an und versprühten sofort gute Laune bei den Zuschauern, die nun immer näher an die Bühne rückten und letztendlich in den Bann der Skandinavier gezogen wurden. Alle Songs stammen übrigens vom aktuellen hochgelobten Debütalbum 'Rock 'n' Roll Ain't A Seasonal Thing'.
Dass die FUMES von ihren wohlbekannten Landsmännern und Alternativ-Rocker The Hives für die diesjährige Skandinavien-Tour persönlich ausgesucht wurden, kommt also nicht von ungefähr: Denn hier verbinden sich die Begriffe roh, jung, dynamisch, exzessiv zu einer Einheit und die eingängen Songs laden den Zuschauer direkt zum mitgrölen und pogen ein.
Letztendlich kann man vom einem starken Konzert der drei Musiker aus Göteborg sprechen, das allen Anwesenden sichtlich großen Spaß machte.

Bericht & Photos: Pit Schneider