FISTFUL OF RAGE, FÖTUS FLÖTUS&BIMBES BIMBES & PEREMPTOR

21.04.2011
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Bandlinks:
http://de-de.facebook.com/pages/Fistful-of-Rage/183941688314285?sk=info
www.myspace.com/peremptor
http://bimbespunk.de/

Drei Nachwuchs-Bands machen die "Schwemme" propenvoll!
FISTFUL OF RAGE, FÖTUS FLÖTUS&BIMBES BIMBES & PEREMPTOR begeistern die zahlreichen jungen Fans!

Eine RAGE AGAINST THE MACHINE Coverband sowie Thrash Metaller aus Pirmasens trafen auf Punk Rocker aus Rodalben. Alle drei Bands brachten die exzellent besuchte Rockkneipe zum überkochen.
Es ging los mit PEREMPTOR, deren Stil man als gelungene Mischung aus den US-amerikanischen SLAYER und der deutschen Thrash-Institution KREATOR mit einem guten Schuss alte TESTAMENT und EXODUS bezeichnen kann. Erstaunlich wie punktgenau der junge Stephan Buchheit die Gitarren-Riffs und Leads spielte, die oftmals an Szenegrößen wie Kerry King oder Gary Holt erinnerten. Auch ist die Band schon erstaunlich gut eingespielt und Schlagzeuger Dennis Salzmann trieb seine Kumpels mit unermüdlichem Drive nach vorne. Respekt gebührt der Band dafür dass nur eigene Songs gespielt wurden, die allesamt schon recht hohes Potential haben und wie bei "Beer From Hell" oder "We Drink" nicht nur von den Songtiteln her an die deutschen Kult-Thrasher TANKARD erinnerten. Höhepunkte waren zweifellos die furiosen "Violent Execution" sowie "Death To The King". Als Kritikpunkt muss man jedoch erwähnen, dass Sänger Eric Buchheit bei seinen Ansagen noch recht unbeholfen und hektisch wirkte und er diesbezüglich eine klare Trennlinie zwischen Proberaum und Live-Gigs ziehen sollte, will man denn als Band ein professionelleres Niveau erreichen. Zudem wäre es sinnvoll, die Songtitel anzusagen. Ansonsten war dies ein gelungener Auftritt, der die Besucher schon auf erhöhte Temperatur brachte.

Nach kurzer Umbaupause kamen die Rodalber Punk Rocker FÖTUS FLÖTUS&BIMBES BIMBES auf die Bühne und machten sofort klar, dass jetzt eine große Portion Spaß angesagt war. Den Fans wurde gleich mal verklickert, dass diese auf den Spruch "Prost Pirmasens!" mit "Prost, Bimbes!" zu antworten haben. So ging es dann die 45 Minuten hin und her. Auch ein Batman hatte man mitgebracht, der ständig auf oder vor der Bühne rumhampelte sowie einen Gorilla-Mann, der sich auch gerne mal "zum Affen machte". Der schnelle Punk Rock fuhr den Leuten sofort in die Beine und es wurde ab dem ersten Song kräftig gepokt und gehüpft. Die beiden Gitarristen Peter Chini und Yannick Bender, welche auch für den Gesang zuständig sind, feuerten ihre Riffs furios in die Menge, nahmen es wie beim Punk üblich mit den Harmoniegesängen aber nicht so genau. Patrick Mistler, der Mann an den vier Saiten, spielte keine langweiligen Bass-Parts, sondern die Leads der Gitarren mit und mutierte somit zum Steve Harris (IRON MAIDEN) des Punk Rock. Respekt! Besonderes Lob verdient auch Johannes Volkemer, der zweifellos der beste Drummer dieses Abends war, sprich mit dynamischem und punktgenauem Spiel absolut überzeugte. Besonders eindrucksvoll seine "fills", d.h. die außerhalb des Rhythmus getrommelten kurzen Zwischenspiele in den Songs. Auch BIMBES spielten außer einer im bandeigenen Stil aufgemachten Coverversion des Pop Hits "Mr. Vain" lediglich eigene Songs, die allesamt viel Spaß machten und von denen "Magic Mushrooms" und "I´m Not Free" herausragten. Eine klasse Leistung der vier Spaß-Rocker! Die zahlreichen Fans waren jetzt absolut auf Betriebstemperatur für den Headliner.

Nach viel zu langer Umbaupause und nervigem Gitarren-Soundcheck-Gefiepse ging’s endlich mit FISTFUL OF RAGE weiter. Die Band RAGE AGAINST THE MACHINE, das große Vorbild aus Los Angeles/Kalifornien, wurde 1991 gegründet. Die Texte des Frontmanns Zack De La Rocha handeln von politischen, sozialen, aber auch persönlichen Problemen, die die Band in einem Crossover-Mix aus Metal, Hip-Hop, Punk, Funk und Alternative Rock ausdrückt und weltweit sehr populär machte.
Die Coverband aus der ehemaligen Schuhstadt hatte die größte Fangemeinde mitgebracht. Das wurde schon beim ersten Song deutlich, als die Menge immer dichter an die Bühne rückte und wie auf Kommando ein kollektives Hüpfen einsetzte und sogar einige Fans wie Pakete über die Menge gereicht wurde. Ein typisches Markenzeichen dieses Genres. Ebenso wie das teils minimalistische und gewöhnungsbedürftige Gitarrenspiel, bzw. die psychedelischen Soli von Bora Karakus. Sänger Dennis Zimmermann hatte die Leute jedenfalls gut im Griff und brachte diese mit seinem aggressiven Sprechgesang erheblich in Fahrt. Das größte Manko ist aber auch hier wie schon bei PEREMPTOR die Kommunikation mit dem Publikum. Als zwischendurch für ca. 5 Minuten Soundprobleme auftraten und man aufhörte zu spielen hörte man kein Wort was jetzt los ist. So geht das nicht! In einer solchen Situation muss man als Frontmann zumindest einige Worte darüber verlieren warum es nicht weiter geht. Davon abgesehen machten FISTFUL OF RAGE ihre Sache aber insgesamt gut, präsentierten sich als sehr tight eingespielte Band und die zahlreichen Fans dankten es mit viel Applaus und lautem Gejohle.
Fazit: Die Pirmasener bzw. Rodalber Hard´n Heavy Nachwuchs-Szene ist also erstaunlich gut aufgestellt und hat einige Musiker-Talente in ihren Reihen.

Bericht: Pit Schneider
Photos: Yvonne Bernhard