Fine R.I.P. (Palzrock)

24.05.2017
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Bandlink:
www.palzrock.de/

Fine R.I.P. spielte in der "Schwemme" wie eine Naturgewalt auf!

Das Quintett Fine R.I.P. aus Frankenthal gab am vergangenen Mittwochabend sein Debütkonzert in der Pirmasenser "Schwemme". Hierbei heizten die selbsternannten Palzrocker dem zahlreich erschienenen und in Feierlaune befindlichen Publikum mit ihrem fetzigen Mundartrock mächtig ein.

Beim letzten Konzert in der Rockkneipe vor der Sommerpause standen die Zeichen also noch einmal auf musikalischem Sturm, denn Fine R.I.P. kam mit einer Menge Vorschusslorbeeren nach Pirmasens. Teilte man sich doch schon mit Koryphäen wie Roger Chapman, Saftwerk oder The Bombshells die Bühne. Zudem brachten die fünf hyperaktiven Burschen schon tausende von Zuschauern auf dem Bad Dürkheimer Wurstmarkt oder auf dem Altstadtfest Speyer dazu ausgelassenen zu feiern und lauthals mitzusingen. Wie ein Orkan fegten die Musiker dann auch über die relativ kleine Bühne bzw. über die Rockmusikfreunde hinweg. Allen voran Sänger Monji El Beji, der von der ersten Minute an mächtig Gas gab und sich als eine absolute sogenannte Rampensau sowie Entertainer par excellence outete. Seine Zwiegespräche mit Bassist Christoph Erbach sorgten für etliche Lacher auf und vor der Bühne. Schon beim Einstieg mit "Gas wie noch nie" ("Hell Ain´t No Bad Place To Be" - AC/DC) suchte er ganz engen Kontakt zu den Fans, sprich er nahm direkt singend und posend ein Bad in der begeisterten Menge. So etwas kommt natürlich immer gut an und die enorme Spiel- und Bewegungsfreude der Instrumentalisten tat ihr übriges um für eine großartige Stimmung in der rustikalen Location zu sorgen.
El Bejis Stimme ist für die Hardrock-Klassiker die Fine R.I.P. kurz vor Christi Himmelfahrt im Programm hatten wie gemacht. Der Bursche klingt tatsächlich wie eine Mischung aus Paul Rodgers (Bad Company) und Brian Johnson (AC/DC), das heißt der kräftige Kerl hat eine immens charismatische Reibeisenstimme mit der er sich auch vor einem Roger Chapman nicht verstecken muss. Natürlich gab der Frontmann eine kleine Geschichte vom gemeinsamen Auftritt mit der britischen Sängerlegende zum Besten, bevor dessen Hit "Shadow On The Wall" in imposanter Manier mitten in die Menge gepfeffert wurde. Bei Fine R.I.P heißt der Song dann allerdings "Schorle in de Hand". Weiter ging es mit "Badischer Woi" ("Johnny B" - The Hooters) und dem Reggae-Hit "500 Meile" ("Gimme Hope Joanna" - Eddie Grant), bevor mit "Schorle ferdich" auch eine Eigenkomposition vorgestellt wurde mit deren Text sich wohl jeder Anwesende identifizieren konnte und stilistisch an Die Toten Hosen erinnert. Dieses Lied wurde ebenso wie die vielen Hits sehr gut aufgenommen, beklatscht und bejubelt. Der Song stammt von der aktuellen Maxi-CD "Worschdmarkt", welche vier Tracks enthält und natürlich vor Ort käuflich zu erwerben war.
Die Fine R.I.P.-Musiker haben das unbestreitbare Talent die bekannten Rock- und Hardrock-Klassiker aus ihrem Programm mit extrem lustig/ironischen Texten auszustatten, so dass jeder Musikfreund diese nach einmaligem Hören mitsingen kann. Und genau dies ist doch auch das Erfolgsgeheimnis der Originalinterpreten. Bei den letzten drei Liedern von Konzertabschnitt eins erreichte die Stimmung in der "Schwemme" dann den absoluten Siedepunkt. Das heißt bei "Ich find Schorle toll" ("I Love Rock´n Roll" - Joan Jett), "Stöckelschuh" ("I Was Made For Loving You" - Kiss) sowie "Klasse 2" ("Song 2" - Blur) spielte sich die Gruppe gar in einen kleinen Rausch. Viele Zuschauer kriegten aufgrund der famosen instrumentalen Umsetzung und der gesanglichen Top-Leistung den Mund kaum noch zu. Herauszuheben ist neben El Beji das famose Gitarrenduo Philipp Noll/Harald Karsai. Fine R.I.P. wurde letztendlich mit großem Applaus in eine kurze Pause entlassen.

Auch der zweite Teil der Live-Show war gespickt mit großartigen Mundart-Coverversionen von Originalsongs wie "Whole Lotta Rosie" (AC/DC), "Sex On Fire" (Kings Of Leon), "Rock You Like A Hurricane" (Scorpions) oder "Sonne" von Rammstein, welches nun natürlich "Schorle" heißt. Auch vor dem Michael Jackson-Superhit "Dirty Diana" machten die Frankenthaler nicht halt. Dieser bekam den Titel "Ich lieb moi Palz" verpasst.

Mit gleich vier Zugaben entließ die Weinschorle-Truppe das Publikum dann in eine sommerlich warme Mai-Nacht. Das Highlight hierbei war sicherlich der in "Ich fress drei Steaks" umbetitelte rasend schnelle Motörhead-Kracher "Ace Of Spades".
Mit Fine R.I.P. hat sich wohl ein künftiges jährliches "Schwemme" Konzert-Highlight in geradezu beeindruckender Art und Weise vorgestellt. Alles andere wäre ja auch geradezu grob fahrlässig.

Bericht & Photos: Pit Schneider