FIST FULL OF RAGE, KARACHEY & DEAD SKY´S OPERA
29. August 2009
Rockkneipe Schwemme, Pirmasens
Links:
www.myspace.com/karachayband
www.myspace.com/deadskysopera
Ein durchwachsener Sommer neigt
sich dem Ende zu, die meisten Festivals sind über die Bühne, die Zeit der Club
Gigs ist wieder gekommen. Erste Adresse in Pirmasens ist hierfür bekanntermaßen
die 'Schwemme', frisch und stilecht renoviert. Heute Abend stehen neben dem
Abschluss Gig von KARACHAY Sänger Jens die Pirmasenser Deather von DEAD SKIES
OPERA und die Rage Against The Machine Tribute Band FIST FULL OF RAGE auf dem
Programm.
Als der rasende Reporter (heute im wörtlichen Sinne) in der Schwemme ankommt
befinden sich DEAD SKIES OPERA bereits im letzten Drittel ihres Sets. Ungefähr
30 Interessierte tummeln sich munter vor der Bühne und fröhnen dem headbangkompatiblen
Sound der Pirmasenser. Zuletzt habe ich die Jungs bei ihrem Gig im Quasimode
gesehen und stelle erfreut fest das sich Frontmann Steven inzwischen wohl gut
eingelebt hat. Zwar kommt er von der Bühnenpräsenz her noch nicht an Ex-Sänger
Michael heran, aber zumindest Stimmtechnisch gibt’s absolut nix zu meckern.
Und so kreisen die Matten, die Fäuste werden gen Himmel gestreckt und das Bier
fließt in Strömen. Den meisten Applaus gibt’s dann für den Schluss- und Höhepunkt
des Auftritts, das Amon Amarth Cover "Death In Fire". Immer wieder
sehenswert.
Nach kurzer Umbaupause betreten KARACHAY, heute zum letzten mal mit Sänger Jens, der weiter weg ziehen muss, die Bretter.
Umso blöder das die Truppe gerade bei diesem Auftritt mit Soundproblemen zu kämpfen hat. Zu allem Elend betrifft dies vor allem
die Vocals die so leise sind, das man sie kaum hört, geschweige denn versteht. Das gilt übrigens sowohl für Jennes cleanen Gesang
als auch für die Growls, für die Andre zuständig ist, der übrigens mit seinem etwas unnötigem Gekreische auch bei den Ansagen
keine besonders gute Figur abgibt.
Nichts desto trotz füllt es sich langsam aber sicher vor der Bühne und je länger der Set dauert desto besser wird die Stimmung.
Auch hier sorgen Coversongs, von Dio (das haben Killswitch Engage allerdings deutlich besser gemacht) und Machine Head, für
das beste Feedback.
Nach dem Auftritt bekommt der gute Jennes noch mehr Geschenke als die meisten
Leute zum Geburtstag, sagt noch ein paar Worte (die deutlich besser ankommen
als seine Ansage: "Jetzt bewechen eich schunsch muß ich eich zammeboxe")
und verlässt sichtlich mit gemischten Gefühlen Bühne und Band.
FIST FULL OF RAGE müssen danach niemanden überreden sich zu bewegen. Schon beim Opener "Bulls On A Parade" wird in den
ersten Reihen heftigst gemosht.
Die Schwemme ist inzwischen auch besser gefüllt was den jungen Wilden auf der Bühne augenscheinlich ziemlich
gut abgeht. Vor dieser Kulisse kommt die Band noch mal besser an als beim (leider) schlecht besuchten Smash Festival vor ein
paar Wochen. Nächstes Highlight ist dann "Bullet In The Head" das vom Mob lauthals mitgegröhlt wird. Schon werden die ersten
Stagediver über die Köpfe gereicht (Abblaus fer de Helber!). Leider spielt die Technik auch beim Headliner nicht ganz mit und nach
mehreren kurzen Unterbrechungen, müssen FIST FULL OF RAGE die Bühne schließlich komplett verlassen, ne Viertelstunde basteln,
noch mal zehn Minuten soundchecken bevor’s dann wieder weiter gehen kann. Das hat sich natürlich nicht grade positiv auf die
Stimmung ausgewirkt und es braucht ein paar Song bevor der Punk wieder abgeht. Wirklich unzufrieden ist aber keiner der
Anwesenden, sodass die Band noch zwei Songs Zugabe zum Besten geben darf. Guter Auftritt, gute Band, lediglich in Sachen
Kommunikation mit dem Publikum ist noch etwas Luft nach oben, aber das wird denk ich noch kommen.
So geht ein kurzweiliger, preiswerter Abend (4 Euro für 3 Bands!), zu Ende und am Schluss steht die Erkenntnis "De Kalle hat’s
immer noch druff".
Bericht: Alex Wetzke