EKTOMORF, ONSLAUGHT, DAYS OF GRACE, CASKETNAIL &
NOT TONIGHT JOSEPHINE
RockFalls Giants Tour 2007

07.12.2007
Pirmasens, "Quasimodo"

Bandlinks:
www.ektomorf.com/
www.onslaughtfromhell.com/
www.daysofgrace.de/
www.casketnail.de/
www.myspace.com/nottonightjosephineband

Die 'Rock Falls Giants Tour 2007' macht Station in Pimasens und verspricht mit Bands wie Onslaught und Ektomorf ein rauschendes Metalfest. Gerade Letztgenannte haben hier im Quasi einiges gut zu machen, verließ man beim letzten Auftritt doch den Ort des Geschehens nach einer schlappen Dreiviertelstunde und ohne Zugabe oder Sonstwas, und das als Headliner! Heute also die Chance auf Wiedergutmachung.

Den Anfang machen Not Tonight Josephine (Photo links) aus Bayern, leider noch vor recht magerer Kulisse. So haben es die Jungs um Sänger Patty einigermaßen schwer Stimmung in den Laden zu bekommen. Am Auftritt an sich liegt’s sicher nicht, der melodische Rock mit Metaleinlagen geht gut ins Ohr und weiß durchaus zu gefallen. Wenigstens freuen sich die Süddeutschen hier in Rheinland Pfalz noch in der Halle rauchen zu dürfen....ist doch auch schon mal was. Und wären sich die Guten ihre verdiente Kippe danach anstecken betreten Casketnail die Bretter, die erst ab heute Post Mortem auf der Tour ablösen. Die Darmstädter legen mit "Stolen Beauty" gleich richtig los, und siehe da, die ersten Reihen füllen sich. Von Song zu Song wird die Stimmung immer besser, Frontmann Patrick explodiert auf der Bühne förmlich und klettert auch schon mal über die Absperrung um im Publikum zu performen. Das sieht noch richtig nach Metal aus! Mit "Scapegoat" beenden die sympathischen Hessen ihren Set und bedanken sich sichtlich zufrieden bei der Menge die in Ansätzen schon mal gezeigt haben was hier heute Abend möglich ist.
Weiter geht’s mit Days Of Grace und melodischem Thrashcore. Der vielseitige Sound der Hallenser kommt bestens an und die ersten Moshpits entstehen. Sänger Peter sorgt für den ersten Höhepunkt als er "Biertrinker nach links, Schnapstrinker nach rechts" eine "Wall Of Death" formiert die kurz drauf in einem heftigen Pit zusammenprallt. Geile Show! Jetzt erstmal kurze Umbaupause und die Gelegenheit mal richtig nett am Merch-Stand einzukaufen, und so decke ich mich mit Onslaught, Days Of Grace und Casketnail Artikeln ein, Ektomorf Merch sucht man bis dahin vergebens.

Dann kommt der Moment auf den alle gewartet haben: Die Thrash-Veteranen aus England entern die Bühne. Und wie! Sy Keller und Co. treten von der ersten Minute an das Gaspedal bis zum Bodenblech durch: 100% pure Thrash! Sie präsentieren dabei vornehmlich Stücke ihres neusten Werkes 'Killing Peace' das in der Szene eingeschlagen ist wie eine Bombe. Die Halle geht kollektiv steil, die Stimmung ist auf ihren absoluten Höhepunkt. In der ganzen Halle wird gemosht und gebangt was das Zeug hält. Als die Jungs nach ner Stunde von der Bühne gehen stehe nicht nur ich mit offenem Mund da. Nun haben es Ektomorf wirklich schwer die von Onslaught überollten Zuschauer noch mal zu motivieren und das Stimmungslevel zu halten. Doch Live Kracher wie "Show Your Fist" , "I Konw Them" oder "Fuck You All" machen auch müde Metaller munter und lassen diese reihenweise in die Luft gehen (was bei den "Jump, jump, jump" Rufen von Sänger Zoltan durchaus wörtlich zu nehmen ist). Man kann über die eigenwilligen Ungarn wirklich sagen was man will, aber sie erzeugen bei ihren Shows an guten Tagen eine unglaubliche Energie die sie gekonnt aufs Publikum zu übertragen wissen. Und so einer ist heute ohne Zweifel, heftige Pits und wildes Bangen in den ersten Reihen sind die Folge.

Zum guten Schluss lassen sich Ektomorf sogar noch zu einer Zugabe hinreisen und haben spätestens damit das Pirmasenser Publikum endgültig wieder versöhnt. Mich auch, also doch noch an den inzwischen aufgebauten Merch-Stand, wo schon wieder dieser verpeilte, total überforderte Typ vom Letzten mal steht. Mal ehrlich es hätte auch gereicht sich nach der Show zuzuballern. Naja, Schwamm drüber und ab an die Theke wo ein Großteil der Bands mit den Fans zusammen ein paar Bierchen trinkt und den gelungenen Auftritt feiert. Leider ist es heutzutage fast überall Gang und Gebe, dass direkt nach dem letzten gespielten Ton die Lichter angehn und die Theken dicht machen. Nicht im "Quasi", und auch nicht heute Abend. Zum guten Schluss karren Bands und der harte Kern der Zuschauer sogar zusammen im Nightliner(!) in Kalle’s 'Schwemme', um noch bis in die frühen Morgenstunden zu feiern. Danke Jungs, war wirklich ein Erlebnis! (Noch ein Tipp am Rande, wenn ihr in nem Tourbus ein Getränk mit der Aufschrift "Brandstifter" findet, lieber wieder weglegen, und nicht dran trinken!)

Bericht & Photos: Alex Wetzke