EDGUY & POWERWOLF
27.08.2009
Saarbrücken, "Garage"
Bandlinks:
www.edguy.net
www.powerwolf.net
Eigentlich sollte dieser Gig schon im Mai stattfinden, jedoch verlegte man den Termin seitens der Band aufgrund der ebenfalls verschobenen 'Wacken Rocks' Festivals. Natürlich konnten wir es uns nicht entgehen lassen die Melodic Metaller aus Fulda nicht unweit unsere Hauptquartiers, sprich ca. 40 Min. Fahrt, unter die Lupe zu nehmen. Wobei sich die Parkplatzsuche rund um die "Garage", welche man besser in "Sauna" umbenennen sollte (dazu später mehr), schwieriger gestaltete als gedacht...
Als Support waren die Lokalmatadoren von Powerwolf dabei, von denen wir aufgrund
der Eingangs erwähnten Probleme leider nur noch 3 Songs mitbekamen. Doch die
Stimmung in der überraschender Weise sehr gut gefüllten Halle war klasse.
"Saturday Satan" wurde voller Inbrunst in die begeisterte Menge gefeuert und
Sänger Atilla ließ es sich nicht nehmen den bevorstehenden Auftritt von Edguy
ausgiebig zu segnen.
Offensichtlich fieberten etliche Leute diesem Gig entgegen, denn schätzungsweise
1.100 Besucher welche sich an einem Donnerstag(!) in der Location eingefunden
hatten machten dieses Konzert schon vor dem ersten Song zu einem vollen Erfolg
für den Veranstalter. Aufgrund der schwankenden Gesangsleistungen von Mr. Sammet,
der insbesondere auf der aktuellen Live DVD große Schwächen offenbarte, war
ich ein wenig skeptisch wie der weitere Abend verlaufen würde.
Doch schon die ersten beiden Songs, dem eher unspektakulären "Dead Or Rock"
und das seinem Namen alle Ehre machende "Speedhoven" machten klar dass der gute
Tobi einen Sahnetag erwischt hatte, obwohl seine Stimme mit sehr viel Hall unterlegt
war. Die folgenden "Tears Of A Mandrake", insbesondere "Mysteria" und natürlich
der Klassiker "Vain Glory Opera" liessen die Fans dann völlig ausrasten und
bewiesen dass auch Tobias "Eggi" Exxel am Bass sowie die beiden Gitarristen
Jens Ludwig und Dirk Sauer absolute Live-Tiere sind, die pausenlos mit einem
Dauergrinsen auf der Bühne unterwegs sind. Zwar können letztere beiden in punko
Leadgitarrenspiel nicht mit deutschen bzw. europäischen Genre-Referenz-Duos
wie Hansen/Richter v. Gamma Ray oder Wolter/Beyrodt (Primal Fear) mithalten,
aber Spielfreude und Enthusiasmus waren spürbar hoch.
Unverständlicherweise kam nach dem doch eher mittelmäßigen "Ministry Of
Saints" ein kleiner Break in den Gig, denn wer bitteschön hat denn Bock auf
ein Drum-Solo, wenn der Protagonist nicht Tommy Aldridge (ex-Ozzy, Whitesnake
uva.), Mike Portnoy (Dream Theater) oder Tommy Lee (Mötley Crüe) heißt?
Eben, zudem offenbarte Felix Bohnke im Laufe des Gigs etliche Timing-Probleme,
die man bei einer Band von der Größenordnung Edguy´s auch nicht so oft hört...
das muß besser werden! Und zwei Balladen am Stück zu spielen ("The Pride Of
Creation", "Save Me") trägt auch lediglich zum vermehrten Umsatz an der Theke
als zur guten Stimmung bei.
Doch allerlei Singspiele mit den Fans rissen diese wieder aus der Lethargie.
Auch die vier letzten Songs inkl. dem Zugabenblock machten dann wieder richtig
Laune und zeigten, welche großartigen Songs Edguy doch noch in der Hinterhand
haben. Toby war sichtlich begeistert von der tollen Stimmung in Saarbrücken
und versprach im Rahmen der nächsten Tour auf jeden Fall wieder in der "Garage"
spielen zu wollen.
Abschließend bleibt noch zu sagen, dass die unmenschliche Hitze in der "Garage"
(nicht nur an diesem Abend) nicht weit von der Temperatur in einer finnischen
Sauna entfernt ist und auch härteste Zeitgenossen vor eine fast unlösbare Aufgabe
stellt! Über dieses Lüftungsproblem sollte seitens des Veranstalters mal ernsthaft
nachgedacht werden, bevor das Deutsche Rote Kreuz direkt nebenan eine "Filiale"
inkl. Sauerstoffzelt eröffnen muß...
Ansonsten war´s ein spaßiger und im wahrsten Sinner des Wortes schweisstriefender
Abend mit zwei der besten Metal Bands, die Germany zu bieten hat.
Setlist EDGUY:
1. Dead Or Rock
2. Speedhoven
3. Tears Of A Mandrake
4. Mysteria
5. Vain Glory Opera
6. Ministry Of Saints
7. Drum Solo
8. The Pride Of Creation
9. Save Me
10. Lavatory Love Machine
11. Superheroes
Zugabe:
12. Sacrifice
13. Babylon
14. King Of Fools
Bericht: Pit Schneider
Photos: Yvonne Bernhard