DEEP GREEN SUNSET
17.12.2011
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Band-Link:
www.deepgreensunset.de/
DEEP GREEN SUNSET überzeugen bei ihrem Jahresabschlusskonzert in der "Schwemme"!
Ein professioneller Auftritt der Alternativ-Rocker!
Gegen 21:30 Uhr füllte sich die "Schwemme" in Pirmasens zusehends. Mit DEEP GREEN SUNSET war eine Band angekündigt die
sich vor 13 Jahren in der ehemaligen Schuhstadt gründete, mittlerweile aber von Karlsruhe aus agiert. Als das Quintett punkt
Zehn loslegte waren dann über 100 Musikfreunde anwesend, die der rustikalen Rockkneipe eine tolle Stimmung bescherten.
Die vorgesehene (aber nicht genannte) Supportband musste leider einige Stunden vor dem Konzert sehr kurzfristig absagen.
Doch mit drei veröffentlichten Alben in der Hinterhand hatte D.G.S. genügend Songs auf Lager um den Abend locker alleine
gestalten zu können.
Mit dem guten "Hurricane" vom noch immer aktuellen Longplayer 'Nova' (2008), einem exzellenten, wuchtigen und dynamischen
Sound, sowie einer gesunden und auch notwendigen Portion Härte legten die Mannen um Sänger Dennis Köhler los und hatten die
Fans sofort auf Ihrer Seite. Spätestens beim dritten Song "My Band" kam man nicht mehr umhin die immens starke Gitarrenarbeit von
Christoph Fröhlich und Sven Laubersheimer zu bestaunen. Ganz im Stil des famosen Mark Tremonti der US-Mega Band CREED wurden
etliche feine Licks, Riffs und Soli von der Bühne gefeuert die vielen Songs eine gewisse Spannung und Intensität verlieh. Zudem
beherrscht man generell die Kunst viele der Lieder durch gelungene Breaks einfach spannender zu machen als bei ähnlichen deutschen
Genre-Gruppen. Stilistisch orientiert sich DEEP GREEN SUNSET vorrangig an den schon erwähnten CREED und LINKIN PARK, was ja
nicht die schlechtesten Vorbilder sind. "No Time To Miss" vom 2003er Album 'Endlich Raus' wurde beispielsweise nach der Machart
letztgenannter Band mit Stakkato-Riffing und Rap-Einlagen sehr kompetent dargeboten und beim flotten und mit gutem Refrain
garnierten "Cuts" machte Bassist Christoph Bastian mit seinem Instrument gar einen Ausflug ins Publikum und dreht eine Runde um
die Hufeisenförmige Theke des Musikklubs.
So etwas macht doch Laune und zeugt von Spielfreude. Herausragend war jedoch sicherlich
der Top-Song "Here We Are", der von einer hypnotischen Gitarrenarbeit, über guten Gesang bis hin zu einem Ohrwurmrefrain alles in
sich vereint was einen Hit des Genres Alternativ Rock auszeichnet und durchaus mit dem Liedgut der Vorbilder mithalten kann.
Dies sahen auch die Fans so und honorierten diese Interpretation mit viel Applaus und Gejohle. Mit "Alles was bleibt" war es nun an
der Zeit den ersten deutschsprachigen Song des Abends zu spielen, der gekonnt zwischen brachialer Härte und akustischer
Leichtigkeit angesiedelt ist und ebenfalls überzeugte. Auch das folgende, aber nicht ganz so starke "Hier und jetzt" vom Debütalbum
'Adrenalin' (2001), kam gut an. Mit "Opposites" wurde dann härtemäßig wieder eine Schippe draufgelegt.
Hier lag Köhler mit seinem
ansonsten recht guten und intensiven Gesang jedoch einige Male schwer daneben. Na ja, kann ja mal passieren in der Live-Situation.
"Make A Stand" stand dann abermals ganz in der Tradition von CREED und überzeugte wiederum mit exzellenter Gitarrenarbeit
und einem Mitgröhlrefrain der für die Bühne wie geschaffen ist. Auch ansonsten überzeugte DEEP GREEN SUNSET fast auf der
ganzen Linie und heimsten großen Zuspruch sprich viel Beifall ein.
Lediglich Frontmann Köhler sollte noch ein wenig an seiner Interaktion
mit dem Publikum arbeiten, denn eigentlich möchte man nicht nach fast jedem Song Short Storys über Nebensächlichkeiten hören,
sondern animiert und kurzweilig unterhalten werden. Auch mal drei oder vier Songs am Stück zu spielen wäre nicht verkehrt und
würde die Stimmung bei den Fans noch mehr hochschaukeln.
Fazit: Der Auftritt von DEEP GREEN SUNSET machte den Leuten in der sehr gut gefüllten "Schwemme" dennoch viel Spaß und
die Stimmung war richtig gut. Sollte man noch drei oder vier Songs der Güteklasse "Here We Are" aus dem Ärmel schütteln können
steht dem nächsten Schritt nach vorne im hart umkämpften Musikbusiness wohl nicht viel im Weg. Und nach drei Jahren seit der
letzten Veröffentlichung 'Nova' wäre es für ein neues Album schließlich so langsam mal Zeit. Wie man hörte arbeitet die Band
gerade daran.
Bericht: Pit Schneider
Photos: Yvonne Bernhard