CRUSADER (Saxon Tribute Band)

16.04.2016
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Band-Links:
www.crusader747.de & facebook.com/CrusaderGermany

CRUSADER überzeugte in der "Schwemme"!
Verdammt nahe dran am Original!

Bei ihrem Debütkonzert am vergangenen Samstagabend in der Pirmasenser "Rockkneipe Schwemme" gab sich die SAXON Tribute-Band CRUSADER aus Mannheim keine Blöse. Im Gegenteil, das Quintett um Sänger Joe Strubel brannte geradezu ein Feuerwerk ab und hätte wesentlich mehr Zuschauer verdient gehabt.


CRUSADER gründete sich bereits im Jahr 2003. Diese Band hat nur gestandene Musiker aus dem Rhein-Neckar-Dreieck in ihren Reihen und beherrscht die Diskographie der weltweit beliebten und erfolgreichen britischen Heavy Metal-Legende SAXON quasi aus dem Effeff.
Bei einer Tributeband steht und fällt eigentlich fast alles mit dem Sänger, doch diesbezüglich ist CRUSADER in einer beneidenswerten Situation. Frontmann Joe Strubel ähnelt Originalsänger Peter "Biff" Byford nicht nur ein wenig, sondern er hat sich die Live-Performance der Metal-Ikone, sprich Gestik & Mimik wohl etliche Male ganz genau angeschaut. Und als Sahnehäubchen auf dem vorzüglichen CRUSADER-Kuchen ist er stimmlich kaum von Byford zu unterscheiden. Schon beim Einstieg mit dem Klassiker "Heavy Metal Thunder" von 1980 wurde den anwesenden Genre-Fans deutlich vor Augen geführt warum diese Truppe zu den allerbesten Saxon Tributebands Deutschlands gezählt wird: Das Leadgitarrentandem Wolfgang Schulze/Jens Richter riffte und solierte sich bombensicher durch die an diesem Abend gespielten 23 Songs und die Rhythmusabteilung mit dem exakt groovenden Michael Walter an der Bassgitarre und Schlagzeuger Danny Busch, welcher nicht umsonst seinen Spitznamen "The Animal" trägt, präsentierte sich CRUSADER in instrumentaler Hinsicht als extrem spielfreudige und exakt agierende Einheit.
Natürlich bieten die Vorbilder von SAXON auf ihren mittlerweile 21 Studioalben genügend herausragende Lieder um mindestens sechs Stunden am Stück zu spielen, doch CRUSADER hatten sich vorwiegend die absoluten Top-Songs auf ihr fast dreistündiges "Schwemme"-Programm geschrieben. Auch die kontinuierliche Steigerung innerhalb eines Konzerts beherrscht CRUSADER vorbildlich. Waren die ersten acht Songs bis zur etwa 10-minütigen Raucherpause noch als reine Aufwärmübung anzusehen, obwohl Knüller wie "And The Band Payed On", "Power & The Glory" oder "Dallas 1PM" serviert wurden, kamen die richtigen Highlights erst in zweiten Teil des Gigs an die Reihe.

Dieser wurde vom bekannten Intro des 2004er Albums 'Lionheart' stilsicher eingeläutet, gefolgt vom hymnischen Titelsong dieser Platte. Da juckte es die altgedienten Metal-Fans vor Ort augenscheinlich gehörig im ganzen Körper und die Stimmung in der Rockkneipe stieg stetig an. Auch "Solid Ball Of Rock" und das direkt folgende, epische "Requiem (We Will Remember)" vom 1991er Comeback-Album, welches SAXON wieder in den Mittelpunkt der Szene rückte, schlugen in dieselbe Kerbe. Die Fans von flotteren Songs kamen ebenso voll auf ihre Kosten, denn "Warrior", "20.000 Ft.", oder "Motorcycle Man" gelten in dieser Hinsicht als Klassiker bzw. Wegbereiter des Genres Speed Metal. Doch CRUSADER kredenzte dem Publikum auch einige Songs die man auf SAXON-Konzerten so gut wie gar nicht mehr zu hören bekommt. Als da wären das fantastische "Great White Bufallo" vom 1994er 'Dogs Of War'-Album, in welchem sich SAXON sehr kritisch mit der Fast-Ausrottung des amerikanischen Bisons und der damit verbundenen Vertreibung der Indianer von ihrem Land auseinander setzt. Auch der Anti-Kriegs-Song "Broken Heroes" (1991) ist fast nur Insidern bekannt.
Im Zugabeblock gaben die Musiker dann noch einmal alles und boten mit "Strong Arm Of The Law", "Denim And Leather" - einer der Metal-Hymnen schlechthin - sowie dem dahinrasenden "Princess Of The Dawn" drei der besten Sachsen-Lieder am Stück.
Die Fans waren begeistert und die "Schwemme" hatte es mal wieder geschafft eine Ausnahme-Tribute-Band nach Pirmasens zu lotsen.

Fazit: Wer als Fan des ursprünglichen Heavy Metal-Sounds dieses tolle Konzert einer hochsympathischen und immens spielfreudigen Band versäumt hat, oder einfach nicht von der Couch hoch kam, sollte sich gehörig ärgern und auf keinen Fall nochmal sagen in Pirmasens gäbe es keine anständigen Konzerte...
Nicht meckern, hingehen!

Bericht & Photos: Pit Schneider