CROSSROADS (Open Air Sommer 2012 - Burg Lemberg)

25.08.2012
Lemberg (bei Pirmasens), Burg

Bandlink:
http://bonjovi-coverband.de/

Festivallink:
http://burgschaenke-lemberg.de/konzerte.htm

Coverbands der Megastars BON JOVI gibt’s alleine in Deutschland mittlerweile unzählige. Da gilt es sich durch herausragende Konzerte von der Konkurrenz abzuheben. Das hat CROSSROADS am Samstag beim "Open Air Sommer 2012" auf der Burg Lemberg leider nicht geschafft.

Schon der Start war etwas holprig für die Band aus dem Rheinland. Die Hitsingle "Have A Nice Day" ist normalerweise ein sehr guter Beginn für eine Liveshow, jedoch klang alles irgendwie holprig, sprich einige der Bandmitglieder waren sich über das Tempo des Songs wohl nicht einig. Zudem war der Eröffnungsblock mit acht Songs und 30 Minuten Spielzeit durch zwei Balladen ("In These Arms" & "This Ain´t A Love Song") sowie mit "I Believe" einem durchaus verzichtbaren, bzw. weniger bekannten Song gespickt. Das alles trägt nicht gerade zur ausgelassenen Stimmung oder einem "Aha-Effekt" bei, sprich das packt den eingefleischten BON JOVI-Fan nicht gerade am Kragen. Das Original aus New Jersey hat so viele starke Songs veröffentlicht da muss man als Coverband dann auch mal zu Beginn vier oder fünf richtige Knaller von der Leine lassen um die Zuschauer ordentlich in Wallung zu bringen und bei der Stange zu halten. Doch nach der erwähnten halben Stunde Spielzeit machte CROSSRAODS tatsächlich schon eine Pause. Eigentlich eine kleine Frechheit, denn das ist doch genau der Zeitpunkt wo sich eine spielfreudige Band erst richtig warm gemacht hat, d.h. so richtig in den Gig rein kommt und der Zuschauer dem Treiben auf der Bühne im Idealfall gebannt folgt.
Nach gut 20 Minuten ging es dann mit "Wanted Dead Or Alive" weiter, gefolgt vom flotten "Born To Be My Baby". Offensichtlich hatte sich die Band in der Pause etwas gesammelt, denn jetzt klang es schon flüssiger, auch wenn man von Referenzbands der BON JOVI-Covergarde wie BOUNCE aus der Nähe von Düsseldorf noch weit entfernt war. Eine klasse Idee war sicherlich, dass Sänger Heiko Ludwig dann bei "Bed Of Roses" Dutzende von Rosen an die weiblichen Zuschauer verteilte, was natürlich sehr gut ankam. Zudem wurde diese Ballade gut interpretiert und Ludwig zeigte, dass er eigentlich ein guter Sänger ist, obwohl es ihm einfach an der Power fehlt um Jon Bon Jovi nahe zu kommen, obwohl er dessen Phrasierung eigentlich ganz gut drauf hat. Seine Mankos versuchte er mit großem Aktionsradius auf der Bühne auszugleichen, was ihm auch teilweise gelang. Doch es haperte am Samstag bei CROSSROADS vor allem am Zusammenspiel der Instrumentalisten. Offensichtlich war auch ein neuer Gitarrist am Start, guckt man auf die Website der Gruppe (Rubrik "Band"). Es stellte sich natürlich auch die Frage ob es notwendig ist, dass eine Coverband ein Schlagzeug-Solo und ein Keyboard-Solo mit ins Programm nehmen muss. Aus meinen Erfahrungswerten heraus sage ich nein. Auch die Musikfreunde in meiner unmittelbaren Nähe hätten dafür lieber drei Songs mehr gehört als zuzugucken wie sich das Schlagzeugpodest mittels Hydraulik einige Grad nach links und nach rechts neigt und Drummer Bernd Simon eher im Bundeswehr-Befehlston als im gewünschten sympathischen Tonfall eines Entertainers das Publikum bittet eine Gasse zu bilden, um seine Trommeldarbietungen akustisch abwechselnd von links und von rechts zu unterstützen. Zudem sollte man alle Schlagzeugutensilien für einen solchen Show-Effekt entsprechend befestigen. Denn herunter fallende Teile sorgen dann eher für Belustigung als für Beifall. Mit "Lay Your Hands On Me" und dem wirklich gut gespielten "Runaway" bekam CROSSROADS jedoch wieder die Kurve bevor mit dem Keyboard-Solo schon der nächste Stimmungsknick nahte. Auch das folgende schrecklich schief klingende "It´s My Life" sollte man im Proberaum besser noch einmal intensiv einüben. Doch mit "Keep The Faith" und "Livin’ On A Prayer" konnten die gut 200 anwesenden Rockfans wieder einigermaßen versöhnt werden, bevor mit "Someday I´ll Be Saturday Night" und "Always" der Zugabeblock folgte.

Insgesamt eine durchwachsene Vorstellung der Leverkusener, die dringend an ihrem Zusammenspiel feilen sollten und ein alles in allem doch unbefriedigender Abschluss eines ansonsten wirklich Laune machenden 4-teiligen "Open Air Sommer 2012" auf dem schönen Gelände der Burg Lemberg.

Bericht & Photos: Pit Schneider & Sandy Cutter