COLD AS ICE (Tribute to Foreigner)
05.12.2019
Pirmasens, Livemusik-Club "Z1"
Bandlinks:
www.cold-as-ice.de/band.html
facebook.com/COLDASICE.KL
Die Foreigner-Nachlassverwalter COLD AS ICE aus Kaiserslautern lockten am Donnerstagabend rund 130 Classic-Rock-Fans ins "Z1".
Die Tribute Band konzentrierte sich im Pirmasenser Livemusik-Club in erster Linie auf die Foreigner-Phase von 1977 bis 1984, wobei vor allem der Megaseller '4“' mit seinen fünf Super-Hits zu nennen ist.
Es überraschte kaum, dass das Durchschnittsalter der Konzertbesucher weit jenseits der vierzig Jahre lag, denn die Blütezeit von Foreigner liegt nun doch schon einige Dekaden zurück und vorrangig
zehrt die Band um Mastermind und Gitarrist Mick Jones noch immer von ihren immens erfolgreichen vier ersten Studioalben, die sich bis dato weltweit rund 25 Millionen Mal verkauft haben.
Der Startschuss zum Konzert erfolgte nach obligatorischem Intro mit dem groovenden "Double Vision", bei welchem auch direkt der wohlbekannte Top-Saxofonist Helmut Engelhardt (Ex-The Gangsters) beeindruckte.
Das hymnisch anmutende "Head Games" und "Blue Morning, Blue Day" folgten, bevor mit dem Namensgebenden Evergreen "Cold As Ice" schon einer der ganz großen Höhepunkte nahte. Auch hier brillierte Engelhardt und
setzte dem authentischen Gesamtbild der insgesamt neunköpfigen Formation mit virtuosem Spiel quasi das Sahnehäubchen auf.
Das halbe Dutzend Musiker machte einen absolut eingespielten und harmonischen Eindruck, lediglich die drei Backgroundsängerinnnen waren im ersten Abschnitt der Show relativ schlecht zu hören,
was aber später korrigiert wurde. Zudem mussten die Ladys aufgrund der keinen Bühne des Clubs mit einer Platzierung am linken Rand dieser Vorlieb nehmen. Beim treibenden "Luanne" rückten Carola Wagner,
Melanie Hahn und Melina Wagner dann erstmals in den Vordergrund und demonstrierten ihr Talent.
Die männlichen Kollegen standen aufgrund der beengten Platzverhältnis hinter anstatt nebeneinander, was jetzt vom optischen Aspekt einer Live-Show natürlich alles andere als ideal ist.
Doch das sind nun mal die räumlichen Gegebenheiten im "Z1".
Die Mannen um den sympathisch auftretenden Frontmann und Sänger Thomas Wagner hatten ihre Song-Liste clever und abwechslungsreich gestaltet. Das heißt auch die unumgänglichen Balladen von
Foreigner wurden präsentiert. "I Don’t Want To Live Without You" und "I Want To Know What Love Is" stachen hierbei heraus und verzeichneten die besten Resonanzen seitens des Publikums.
Eine beeindruckende Version von "Long Way From Home" aus dem famosen 1977er Foreigner-Debütalbum und das balladeske "Waiting For A Girl Like You" läuteten schließlich die
verdiente Verschnaufpause für Band und Zuschauer ein.
Zum bereits erwähnen Frontmann ist folgendes zu sagen: Eine Tribute Band steht und fällt natürlich mit ihrem Sänger. Wagner gelang es tatsächlich dieFußstapfen von Lou Gramm respektive Kelly Hansen
auszufüllen. Natürlich ist es nahezu unmöglich einen Song wie beispielsweise "Say You Will" in der gleichenextrem hohen Tonlage und mit derselben Intensität wie die genannten Koryphäen zu interpretieren,
doch Wagner große Authentizität und Ausdrucksstärke zu bescheinigen ist sicherlich ein großes Kompliment. Auch der neue Leadgitarrist Christian Brenk, Harald Schindler am Bass, Keyboarder Thomas Nitschke
und Schlagzeuger Georg Dusemond erwiesen sich als sehr gute Musiker und verschmolzen im „Z1“ zu einer spielstarken Einheit, welche stets absolut songdienlich agierte.
Konzertteil zwei wurde mit dem flotten Ohrwurm "Break It Up" eingeläutet. Das nicht minder gute "Heart Turns To Stone" folgte, ehe "Midnight Blue" auch das Solo-Schaffen des Foreigner-Original-Sängers Lou Gramm huldigte.
"Can´t Slow Down" war schließlich der einzige Song aus der Hansen-Ära der amerikanischen Vorbilder, kann qualitativ aber naturgemäß nicht an die weiteren gespielten Klassiker der Marke "Dirty White Boy", "That Was Yesterday"
oder gar dem famosen "Urgent" inklusive abermals tollem Saxofon-Solo heranreichen. Weitere Knüller wie "Juke Box Hero" und der tatsächlich siedend heiß interpretierte Hard-Rocker "Hot Blooded" durften natürlich keineswegs
im Programm fehlen.
Fazit: COLD AS ICE aus Lautern erweckte voller Spielfreude und Können vier Jahrzehnte Rockmusik-Geschichte eindrucksvoll zum Leben und wurde mit durchweg langem anhaltendem Beifall
sowie freudestrahlenden Gesichter ihrer Fans belohnt.
Bericht & Photos: Pit Schneider