COLD AS ICE (Tribute to Foreigner)

07.12.2017
Pirmasens, "Z1"

Bandlinks:
www.cold-as-ice.de/band.html
facebook.com/COLDASICE.KL

Die Tribute Band COLD AS ICE aus Kaiserslautern ist ohne Wenn und Aber ein vorzüglicher Nachlassverwalter des Classic-Rock-Aushängeschildes Foreigner aus den USA. Dies machte das Konzert am vergangenen Donnerstagabend im Pirmasenser Livemusik Club "Z1" vor etwa 150 hocherfreuten Zuschauern mehr als deutlich. Foreigner hatte ihre erfolgreichste Zeit von 1977 bis 1984, wobei vor allem das mit sechsfach Platin ausgezeichnete Album '4' mit seinen drei Superhits genannt werden muss.

Das "Z1" war also annähernd ausverkauft, sprich eine Viertelstunde vor Konzertbeginn gab es fast kein Durchkommen mehr direkt vor die kleine Bühne. Das ist beileibe nicht immer so bei Konzerten im ehemaligen "Parkplatz" und zeugt von der Popularität und der Wirkung welche COLD AS ICE beim letzten Auftritt Ende Juni 2016 an gleicher Stelle hinterlassen hat. Dass das Durchschnittsalter der Besucher weit jenseits der vierzig lag überraschte hier kaum, liegt die Hochphase von Foreigner wie erläutert doch schon etliche Jährchen zurück.

Kurz vor dem Konzert erwähnte Sänger Thomas Wagner in einem kurzen Gespräch wie sehr sich die ganze Band auf das Konzert freut. Angesprochen auf den Vergleich zwischen dem legendären Originalsänger Lou Gramm und seinem Nachfolger Kelly Hansen (seit 2005 an Bord) lobte Wagner letztgenannten wegen dessen Gesangstechnik in höchsten Tönen und bezeichnete die Songs "Lay Down And Dirty" und "Soul Doctor" als die am schwierigsten zu singenden in der vor Superhits nur so strotzenden Diskographie der Vorbilder. Pünktlich und äußerst spielfreudig legte COLD AS ICE mit dem groovenden „Double Vision“ los und ließ das hymnisch anmutende „Head Games“ folgen. Schon jetzt wurde deutlich wie gut die sechs Musiker und ihre drei Backgroundsängerinnen aufeinander abgestimmt sind und harmonieren. Aufgrund der relativ kleinen Bühne mussten die Ladys links von der Bühne platziert werden und ihre Kollegen standen aufgrund der Sextett-Besetzung mehr hinter- als nebeneinander, was für die Optik von Live-Konzerten generell nicht so toll ist. Hier sollten die "Z1"-Macher für die Saison 2018 eine etwas breitere Bühne ins Auge fassen. Der Super Hit „Cold As Ice“ war dann das erste ganz große Ausrufezeichen der absolut exzellent aufspielenden Gruppe. Auch hier begeisterte Jens Vollmer am Saxophon mit virtuosem Spiel und einem Klasse-Solo. Der Mann ist eine echte Koryphäe an seinem Instrument. Betrachtet man die Song-Liste von „Cold As Ice“ für dieses Konzert, so verstanden es die Musiker vorzüglich jeden Menge Abwechslung in ihr Programm zu bringen. Da durften natürlich auch die unumgänglichen Balladen von „Foreigner“ keineswegs fehlen. Hier wurde in Teil eins der Show jedoch nur "Waiting For A Girl Like You" serviert.
Bei "Luanne" rückten die Background-Ladys Carola Wagner, Melanie Hahn und Melina Wagner erstmals in den Vordergrund und demonstrierten ihr Talent. Nach dem genial interpretierten "Long Way From Home" vom 1977er Debütalbum gab es eine verdiente Verschnaufpause für Band und Zuschauer. Hier noch einige Worte zu Frontmann Thomas Wagner: Eine Tribute Band steht und fällt naturgemäß mit ihrem Sänger. Und es gehört schon eine Menge Mut sowie vor allem Können dazu in die Fußstapfen der erwähnten Gramm und Hansen zu treten, denn diese singen oftmals in sehr hohen Tonlagen ("Say You Will") und gehören zur Elite ihres Fachs, doch Wagner faszinierte mit einer sehr authentischen sprich faszinierenden Darbietung und einem sympathischen Auftreten. Er hatte die Classic-Rock-Fans jedenfalls von Beginn an fest im Griff und brachte diese locker zum Mitsingen bei den ohrwurmartigen Refrains. Doch auch Leadgitarrist Frank Michel in der Rolle von Ikone Mick Jones, Thomas Nitschke (Keyboards), Bassist Harald Schindler und Georg Dusemond hinter seinem Schlagzeug sind sehr gute Musiker und verschmolzen im "Z1" zu einer spielstarken Einheit, welche stets songdienlich agierte.

Abschnitt zwei wurde mit der Ballade "I Don´t Want To Live Without You" eingeläutet, bevor es mit dem superben "Break It Up" wieder typisch rockig und knackig wurde. “Can´t Slow Down” war der einzige Song aus der Kelly Hansen-Phase der amerikanischen Vorbilder, kann qualitativ aber nicht mit den weiteren gespielten Klassikern der Marke "Dirty White Boy", "That Was Yesterday", dem famosen "Juke Box Hero" oder dem schweißtriefenden "Hot Blooded" heranreichen. Selbstredend ließen die begeisterten und nach jedem Lied lange anhaltend applaudierenden Zuschauer „Cold As Ice“ nicht ohne Zugaben von der Bühne und so spielte die Gruppe mit "Urgent" und "Cold As Ice" abermals die zwei wohl beliebtesten Foreigner-Hits, welche nochmals nach Strich und Faden abgefeiert wurden.

Fazit: Die Lauterer Tribute Band erweckte vier Dekaden superber Rockmusikgeschichte mit enormer Spielfreude und großem Können wieder zum Leben. Man darf sich schon jetzt auf das nächste Konzert der Gruppe im "Z1" freuen.

Bericht & Photos: Pit Schneider