BOUNCE (Bon Jovi Tribute Band)

14.02.2009
Wuppertal, "Färberei"

Bandlink:
www.bonjovitribute.de/

Endlich war es soweit, am 14.02.09 gastierten in der Wuppertaler Färberei eine DER Bon Jovi Tribute Bands schlechthin – BOUNCE - das sind: Oliver Henrich (voc.), Jens Rösel (git.), Jojo Brunn (key.), Tom Müller (bass) u. Olav Quick (drums). Man(n) musste an diesem Abend schon ordentlich Gas geben, um mich als waschechten Bon Jovi Fan zu überzeugen – und was soll ich sagen: Das taten sie! Das Programm war von der ersten bis zur letzten Minute ein Highlight für sämtliche Sinnesorgane der Zuschauer.

Los ging’s mit „One wild night“, gefolgt von "Born to be my baby” und “You give love a bad name”. Eine bunte Mischung die sehr viel versprechend klang. Zumal der Funke aufs gleichermassen bunt gemischte Publikum direkt übersprang und somit für eine ausgelassene Stimmung sorgte, die sage und schreibe bis zum letzten Ton durchhielt.
Apropos durchhalten: Was die Bühnenperformance angeht so muss sich der Frontmann der Truppe Oliver Henrich keineswegs hinter dem Original verstecken – im Gegenteil. Eben perfektes Acting like „Mr. Bonjovi himself“, nur viel dynamischer und frischer! Auch die Stimme kommt so nah ans Original und hat trotzdem ihr ganz eigenes Charisma, dass man manchmal in der Versuchung war die Augen zu schließen.
Man(n) /Frau tat es jedoch nicht, da showmässig einfach zu viel geboten wurde und somit die Gefahr bestand, etwas zu verpassen.
In diesem Sinn, Augen auf und es ging auch gleich weiter mit „In these arms“ und „Lost highway“, zwei meiner persönlichen Favoriten. Bei „Always“ - DER BJ Ballade schlechthin - kamen nun endlich auch die weiblichen Fans ganz auf ihre Kosten. Spätestens hier konnte man sehen, wie gut das Zusammenspiel der Herren BOUNCE funktioniert. Die unvergleichliche und bei BJ nicht wegzudenkende Stimme von Richie Sambora wurde perfekt imitiert von dem Mann an den Saiten, Jens Rösel und setzte somit das berühmte I-Tüpfelchen. Auch wurden die zahlreichen Gitarrensoli in den folgenden Songs gekonnt umgesetzt.
Selbst ältere Stücke wie z.B. „I’d die for you“, „Love for sale“, „In and out of love“ und natürlich der Song der ersten Stunde „Runaway“ wurden nicht vergessen – was das Herz jedes Bon Jovi Fans höher schlagen ließ. Da verzeihen wir dann auch mal einen kleinen Textaussetzer seitens des gutgelaunten Herrn „Sänger“ oder leicht verzögerte Einsätze des Schlagwerkers Olav Quick (welcher ohne Zweifel einen fantastischen Job an seinen Drums machte) ohne mit der Wimper zu zucken.
Nicht zu vergessen „Misunderstood“ und „Two story town“, die ebenfalls fast in Vergessenheit geraten und so dem ein oder anderen Besucher wieder ins Gedächtnis gerufen worden sind. Bei „Have a nice day“ konnte nun wieder die komplette, schwer begeisterte Menge mitgröhlen was das Zeug hielt und man erwischte sogar das ein oder andere vorher zurückhaltende Wesen, welches sich vor Begeisterung nicht mehr beherrschen konnte. Also selbst die letzten Skeptiker waren schwer beeindruck – Respekt! Bei “Rocking in a free world” tobte die Audience weiter, “Lay your Hands on me” glänzte noch einmal mehr durch das energiegeladene Zusammenspiel der Band und als dann endlich die lang ersehnte Ballade „Bed of roses“ erklang gab es für das weibliche Publikum kein Halten mehr und sie unterstützen ihre Heros sogar durch rote Rosen, die nach und nach auf die Bühne niederprasselten. Spätestens bei dem Radio-Ohrwurm „It’s my life“ hatte man dann leichte Probleme die abgefeierten Jungs auf der Bühne durch die zahlreich klatschenden Hände zu erblicken. Ohne Frage ist dieser Song ein Muss für jedes Live-Programm und hat auch hier natürlich nicht gefehlt. BOUNCE verstehen es einfach, durch perfekten Sound, überspringende Spielfreude und die Nähe zum Publikum das Selbige zum toben zu bringen.
Im Anschluss folgte die Nummer „Let it rock“ - hier wurde es dann wieder etwas ruhiger unter den noch immer faszinierten etwa 200 Anwesenden bevor man geblendet durch den Anblick von Cowboyhüten und der bekannten Sambora-Gitarre den Klassiker schlechthin „Wanted dead or alive“ mitsingen durfte. „Bad medicine“ hat übrigens einen 1 A Wiedererkennungs-Faktor, nicht zuletzt der Verdienst des Mannes an den Tasten, Jojo Brunn. Diese Medizin wurde kombiniert mit dem Stimmungsmacher „Shout“ und bildete den Abschluss eines brachialen Abends. Danach kam es wie es kommen musste: Laute Zugaberufe durchschallten den Raum bis die Wülfrather Antwort auf Bon Jovi zur Freude aller nochmals die Bühne betraten.
Während ich mir noch überlegte, welche bekannten Stücke denn wohl noch fehlen klang auch schon das unverkennbare "Uwa uwa U u uwa…" in meinen Ohren und ich wusste dass ich nicht mehr weiter beten musste. „Livin on a Prayer“ dröhnte durch die Lautsprecher. Vor allem hier konnte man nochmals deutlich hören, dass selbst die hohen Töne für den phänomenalen Sänger kein Problem sind – muss doch bei Live-Gigs von Bon Jovi oftmals einige Töne runtergeschraubt werden. Als letzte Ballade gab es dann „I’ll be there for you“, bei der man als Sänger ruhig mal wieder eine Pause einlegen konnte, da die Menge lauthals mitsang! Bekanntermassen steht und fällt eine gute Coverband in erster Linie mit der stimmlichen Identifizierung und somit der Leistung des Sängers – und hier steht die Band eindeutig und sicher! Nach einem weiteren kurzen Abschied durften dann nochmal alle von nah oder fern Angereisten „Keep the faith“ geniesen, wobei Basser Tom Müller einmal mehr beweisen konnte, dass auch er sein Handwerk bestens versteht. Bevor der Van Halen Ohrwurm „Jump“ einen nahezu perfekten, dreistündigen Abend zu Ende gehen lässt, bedankten sich die Jungs bei ihren zahlreich erschienenen Fans für einen fantastischen Abend und ich kann mich dem nur anschliessen!
Als persönliches Highlight hätte ich passenderweise noch den Song „Bounce“ erwartet. Dies nur als Anregung und einziges kleines Manko meinerseits.

Fazit: BOUNCE sind ein musikalisches Highlight für BJ-Fans und solche, die es werden wollen und auf alle Fälle einen Besuch wert! Danke für einen unvergesslichen Abend auf höchstem musikalischen Niveau!

Bericht & Photos: Sandy Cutter