BOSSTIME (Bruce Springsteen Tribute Band)

12.11.2011
Pirmasens, "Quasimodo"

Band-Link:
www.bosstime.de

BOSSTIME sorgten am vergangenen Samstag für gute Stimmung im "Quasimodo"!
Die Bruce Springsteen Tribute Band aus Köln überzeugte in Pirmasens!

Auf der eigenen Website kokettiert man mit der Aussage das BOSSTIME derzeit wohl unumstritten Deutschlands gefragteste Bruce Springsteen Tribute Band ist. Der inzwischen 62-jährige Bruce Frederick Joseph Springsteen ist einer der kommerziell e rfolgreichsten Rockmusiker überhaupt. Allein in den USA hat er mehr als 60 Millionen Alben verkauft, weltweit sind es um die 130 Millionen inkl. DVDs. Seine Songs haben meist das amerikanische Alltagsleben zum Thema. Sein Spitzname "The Boss" entstand in den 1970er Jahren, als er seinen Bandmitgliedern nach den Auftritten die Gage bar ausbezahlte. Die eingangs erwähnte Aussage von BOSSTIME kommt der Wahrheit dann auch schon sehr nahe. Wenn man sich zudem noch die absolvierten Tourdaten des laufenden Jahres sowie die bereits bestätigten für 2012 ansieht, so kann man erahnen wie gefragt diese Band momentan ist.

Kurz nach halb Zehn betrat die siebenköpfige Gruppe die Bühne. Das 1.000 Leute fassende "Quasimodo" hatte sich bis dahin mit ca. 150 Musikfreunden gefüllt, doch anstatt direkt loszulegen musste Sänger und Rhythmusgitarrist Thomas Heinen erst noch ein, zwei Minuten mit Soundproblemen seiner Gitarre kämpfen. Nach artiger Begrüßung des aus dem Stand heraus prächtig gelaunten Publikums ging die Band direkt in die Vollen und präsentierte mit "I´m Going Down" schon gleich zu Beginn ein absolutes Highlight vom "Boss" aus New Jersey. Spätestens beim zweiten Song "Born In The USA" wurde klar dass Heinen ein charismatischer Frontmann ist der gut mit dem Publikum umgehen kann. Voller Inbrunst schmetterte er diesen Superhit und auch seine Bandkollegen ließen sich nicht lumpen und zeigten sich als sehr gut eingespielte Einheit. Erwähnenswert auch das starke Saxofon-Solo von Pierre de Stefano. "Because The Night" wurde ebenfalls gekonnt intoniert und beim Ohrwurmrefrain sangen nicht wenige Fans lauthals mit. Auch das exzellente und abwechslungsreiche Solo von Leadgitarrist Thomas Spindeldreher überzeugte vollends. Der große Pluspunkt von BOSSTIME ist aber die Authentizität, Ausstrahlung sowie der Enthusiasmus mit der Heinen die Springsteen-Klassiker singt. Stimmlich kommt er der Legende dabei schon sehr nahe, obwohl das Original noch rauer tönt. Auf der anderen Seite muss aber man nicht nach jedem Song eine Ansage machen, sondern es wäre wünschenswert gewesen auch mal drei Lieder am Stück zu spielen. Das hätte die Stimmung mit Sicherheit nahe an den Siedpunkt gebracht. Zudem würde einigen Musikern etwas mehr Bewegung auf der Bühne gut zu Gesicht stehen. Über ein komplettes Konzert hinweg sieht dann vieles doch zu statisch aus. Lediglich Heinen und Spindeldreher gingen öfters aus sich heraus, bzw. an den Bühnenrand und machten etwas Show. Aber das ist jetzt Meckern auf relativ hohem Niveau. Auch kann man darüber streiten ob es notwendig ist das die Akkustikgitarristin und Backgroundsängerin Vera Heinen permanent nahezu bewegungslos auf der Bühne stehen muss, zumal man ihre Stimme (bis auf ein Duett mit ihrem Mann Thomas) und das umgehängte Instrument nur selten hörte, was jedoch nicht an der Soundabmischung lag, sondern an der Tatsache dass viele Songs weder Akkustikgitarre noch Hintergrundgesang benötigen. Doch den beinharten Springsteen-Fans hat das komplette Konzert sehr gut gefallen und die Stimmung war insgesamt ausgelassen.
Trotz den angesprochenen Mankos hätten BOSSTIME weitaus mehr Zuschauer verdient gehabt, aber das ist in Pirmasens ja ein leidlich bekanntes Thema. Man muss sich echt fragen WER eigentlich mal im "Quasi" spielen muss damit die Hütte voll ist!? Die Abi-Partys der städtischen Gymnasien jetzt mal ausgenommen. Selbst eine Mega-Band wie GOTTHARD vor vier Jahren zog lediglich knapp 500 Zuschauer an, ansonsten hatte diese Band einen Tour-Schnitt von ca. 1.200 Besuchern in Deutschland.
Fazit: Nicht meckern in Pirmasens sei nix los, sondern hingehen wenn mal eine Band von der Qualitätskategorie BOSSTIME spielt!

Bericht Pit Schneider
Photos: Yvonne Bernhard