A Spectular Night Of QUEEN performed by THE BOHEMIANS
23.03.2019
Pirmasens, "Festhalle"
Band-Link:
www.thebohemians.com
Entgegen der Ankündigung des Sängers und Freddie Mercury-Doubles Rob Comber im Interview mit der Tageszeitung RHEINPFALZ vorige Woche
gab es beim "A Spectacular Night Of Queen"-Konzert in der ausverkauften Pirmasenser Festhalle weder Orchester noch Chor.
Am Samstagabend spielte lediglich die Vier-Mann-Tribute-Band THE BOHEMIANS, doch auch dies reichte vollkommen aus, um den Großteil der 780 Queen-Fans in Ekstase zu versetzen.
Freddie Mercurys unverwechselbare vier-Oktaven-Stimme wird es in der Historie der Rock-Musik nie wieder geben.
Er war der vielleicht charismatischste Frontmann, den das Genre Rockmusik bis dato hervorbrachte. Seine Band Queen ist auch siebenundzwanzig Jahre und acht Monate nach dem tragischen Tod
von "The Great Pretender“" noch immer eine der legendärsten und erfolgreichsten Bands der Welt. 200 Millionen verkaufter Tonträger weltweit belegen dies und der aktuelle,
mit vier Oscars dekorierte Blockbuster-Kinofilm "Bohemian Rhapsody" schrieb zuletzt ein weiteres Kapitel der Legende Queen.
Die im Jahr 1996 gegründete britische Tribute-Band THE BOHEMIANS gastierte also nach mehr als fünf Jahren endlich wieder einmal in Pirmasens.
Rob Comber (Gesang, Piano & Akustikgitarre), Christopher Gregory (Leadgitarre), Wayne Bourne (Schlagzeug), sowie Kevin Goodwin (Bass) sehen den Originalmusikern in ihrer Hochphase,
der 1980er Dekade, nicht nur sehr ähnlich, auch instrumental spielte man die zahlreichen Super-Hits des Originals aus dem Effeff nach. Schon der Konzerteinstieg mit den Klassikern
"One Vision", "Seven Seas Of Rhye…" und "It´s A Kind Of Magic", welche direkt ineinander übergingen, hielt den zahlreichen Fans vor Augen welch eine brillante Tribute-Band da auf der Bühne stand.
Als Mercury-Double muss man nicht nur sehr gut singen können, auch das Piano sollte man beherrschen. Nur so ist die Illusion, das heißt die notwendige Authentizität zu erreichen.
Dies alles hat Rob Comber locker drauf, wie er besonders eindrucksvoll bei "Don´t Stop Me Now" unter Beweis stellte. Bei diesem Song hört man in den ersten dreißig Sekunden lediglich Gesang und Piano,
sprich es gibt kein Verstecken und die Spreu trennt sich gnadenlos vom Weizen. Das Publikum zeigte mit frenetischem Applaus zur welcher Gattung Comber und Kollegen zweifellos gehören.
War Comber beim letzten Konzert an gleicher Stelle schon sehr nahe an Mercury dran, so stellte er diesmal unter Beweis das er seine stimmliche Imitation in den letzten fünf Jahren weiter perfektioniert
hat und die Fans in der Festhalle schlichtweg von ihren Sitzen riss. Auch in punkto Gestik, Mimik und dem oftmals wechselnden Outfit stand er dem legendären Queen-Sänger in kaum etwas nach.
Zudem band er die Zuschauer stets vorbildlich in die Live-Show mit ein, sprich animierte die Menge aufzustehen, mitzuklatschen und mitzusingen. Ein echter Entertainer eben,
der es fertig brachte den Auftritt in weiten Teilen vor stehendem Publikum absolvieren zu können.
Comber faszinierte zudem mit den typischen lasziven tänzelnden Bewegungen Mercurys.
THE BOHEMIANS hatten ein Best Of-Programm von sechsundzwanzig Superhits im Gepäck. "Bicycle Race", "Under Pressure" und das fetzige "Fat Bottom Girls" wurden ebenso fein interpretiert
wie "Crazy Little Thing Called Love", bei dem sich Comber eine Gitarre umhängte. Dieser Rock´n Roll-Song markierte dann auch das Ende des ersten Konzertteils und die Band wurde mit viel Beifall in
eine etwa 15-minütige Pause entlassen.
Danach kam Comber mit schwarzer Lederjacke zurück auf die Bühne. Dies symbolisierte die vorläufige Hard-Rockige Ausrichtung des Programms mit einer sehr flotten Version von "We Will Rock You"
und dem nicht minder kernigen "Tie Your Mother Down". Damit wurden die „Queen“-Fans so richtig in Wallung gebracht und es hielt kaum noch jemanden auf seinem Sitzplatz. Bei "I Want It All"
unterstütze Comber seinen Kollegen Gregory wieder mit Gitarrenspiel, bevor es mit "The Show Must Go On" und "These Are The Days Of Our Lifes" wieder ruhiger wurde. Doch mit dem epischen JahrhunderT-Song
"Bohemian Rhapsody" stand noch der große Konzerthöhepunkt bevor und beim poppigen "Radio Gaga" brachte der Sänger mit der Aufforderung "Clap your hands!" die komplette Festhalle nochmals zum Aufstehen und Mitklatschen,
bevor man sich verabschiedete. Nach nicht enden wollenden Zugaberufen spielten die Briten das unverzichtbare "We Will Rock You" sowie eine grandiose Version von "Friends Will Be Friends".
Das aus vielen hundert Kehlen mitgesungene "We Are The Champions" beschloss schließlich einen denkwürdigen Auftritt für alle Queen-Anhänger.
omber schwenkte zum Abschied freudig eine große
deutsche Flagge mit der Aufschrift Queen, während das "God Save The Queen"-Outro vom Mischpult aus abgespielt wurde.
Fazit: In knapp zwei Stunden Nettospielzeit zelebrierte THE BOHEMIANS die Essenz des umfangreichen Werkes von Queen mit sehr gutem Sound, adäquater Light-Show und nahm
verdientermaßen minutenlangen rauschenden Applaus, sprich stehende Ovationen, entgegen.
Das war großes Kino!
Bericht & Photos: Pit Schneider