B.I.R.D. (Kraut-/Psychedelic-Rock)
18.01.2020
Pirmasens, "Lager 14"
Band-Links:
facebook.com/Blackindianropedog/
b-i-r-d.jimdofree.com/
B.I.R.D. transportierte ihre Fans zurück in die 1960er!
Die fünf Psychedelic-Rocker von B.I.R.D. aus Hauenstein präsentierten am Samstagabend ein vor Spielfreude triefendes Konzert im sehr gut besuchten Pirmasenser Musik-Club "Lager 14".
Getreu dem Band-Motto "Back To The Roots, Back To The Sixties" drangen die Musiker hierbei langsam, aber sicher in Bereiche ausufernder Jam-Sessions vor.
B.I.R.D. haben sich neben diversen Festival-Aufritten auch schon in Pirmasens durch exzellente Konzerte im "Z1" oder der "Schwemme" einen sehr guten Namen erspielt.
Diesem Ruf wurden Sängerin Katrin "Katz" Graf, das Gitarristen-Duo Philipp Graf/Marko Burkhart, Jonas Jenet (Bass), Otto Ritter (Keyboard) und Schlagzeuger Timo Greiner auch vor
rund 80 Livemusik-Freunden - im somit bestens gefüllten Livemusik-Club auf der Husterhöhe - gerecht.
Neben der instrumentalen Klasse der einzelnen Musiker ist der Gesang eine weitere große Stärke des Quintetts.
Da auch Burkhart und vor allem Graf über gute Singstimmen verfügten und Jenet phasenweise ebenso in die Refrains einstimmte entstand somit ein runder harmonischer Satzgesang.
Die Formation hatte ihr Konzert in zwei Abschnitte inklusive Pause aufgeteilt und startete kurz vor halb Zehn standesgemäß kompetent mit dem rhythmischen Ohrwurm "Somebody To Love"
(Jefferson Airplane), bevor der 1969er Hit "It´s Getting Better Now" (Cass Elliot von The Mamas And The Papas) abermals von Katz Graf famos interpretiert wurde.
Danach hatte die agile Front-Lady jedoch eine Pause, welche Sie mitten im Publikum verbrachte. Denn ihr Ehemann Philipp überzeugte beim Santana-Klassiker "Black Magic Woman"
neben seinem feinen Gitarrenspiel inklusive beeindruckenden Soli auch mit charismatischem Gesang. Das folgende "Red House" vom legendären Jimi Hendrix war ihm ebenso auf den Leib
geschneidert und bescherte der Band viel Applaus.
Schon bei diesen ersten vier Songs wurde den Konzertbesuchern klar das auch ausufernde Passagen sowie Instrumental- und vor allem Gitarrensoli auf dem Programm standen.
Die Gruppe B.I.R.D. setzt sich grundsätzlich keine Grenzen und jammt bei ihren Konzerten stets minutenlang spontan los, um dann letztendlich wieder zur wohlbekannten Melodie
des jeweiligen Lieds zurückzukehren. Beim Klassiker "Easy Livin‘" (Uriah Heep) strapazierte die stimmgewaltige Misses Graf erneut ihre Stimmbänder und es ging in der Tat
ein Ruck durch das Publikum: Viele sangen den wohlbekannten Refrain des ´72er Hits begeistert mit. "Indian Rope Man" (Richie Havens) wurde von seinen ursprünglichen drei Minuten erheblich,
jedoch sehr kompetent in die Länge gezogen, das heißt es gab für jeden der Musiker Gelegenheit sein Können zu präsentieren. Insbesondere Timo Greiner an den Drums begeisterte hier mit seinem punktgenauen,
wuchtigen und dynamischen Spiel. Das 13-minütige quasi in eine Instrumental-Jam-Session ausartende "In Memory Of Elisabeth Reed" (The Allman Brothers) zeigte abermals die Klasse aller Bandmitglieder auf,
welche sich hier nach Herzenslust austobten und wie nach jedem gespielten Song lange anhaltenden Beifall einheimsten.
Nach einer etwa viertelstündigen Pause startete B.I.R.D. den zweiten Teil der Live-Show mit "Get Out Of My Life Woman" (Lee Dorsay).
Diese Komposition erlangte einst von durch die Versionen von Albert King, Iron Butterfly und Jimi Hendrix größere Bekanntheit.
Natürlich wurden dem nun immer näher an die Bühne rückenden Publikum auch weitere Hits der 1960er und ´70er Dekaden wie das hypnotisch-gute und lautstark bejubelte
"Locomotive Breath" (Jethro Tull). Doch auch "White Rabbit" (Jefferson Airplane), "Whippin‘ Post" (The Allman Brothers), "Ohio" (Crosby, Stills, Nash & Young)
oder "Take Care Of Illusion" der absolut unterbewerteten deutschen Krautrocker Frumpy wurden in imponierender Manier präsentiert.
Herausragend war aber sicherlich die exzellente Interpretation von "No Quarter" aus der Feder der legendären Led Zeppelin:
Das gemächliche "Free Bird" (Lynyrrd Skynyrd) beschloss schließlich ein großartiges und somit viel Laune machendes Konzert einer der besten Coverbands weit und breit.
Das sich die Formation mit ihrem Programm an eine Klientel richtet, die gemeinhin in der Cover-Szene vernachlässigt wird, macht sie umso sympathischer!
Setlist:
Somebody To Love
It´s Getting Better Now
Black Magic Woman
Red House
All I Can Do
Easy Livin‘
Indian Rope Man
In Memorian Of Elisabeth Reed
Get On Board
Duty
Pause
Get Out Of My Life Woman
Friends
White Rabbit
Whippin‘ Post
Ohio
Locomotive Breath
Do You Feel Like I Do
No Quarter
Take Care Of Illusion
Free Bird
Bericht & Photos: Pit Schneider