Benezifkonzert für das Tierheim Pirmasens
mit BOOTLEGS, JOHN FRUMS CARGO CULT, BROTHERHOOD & NASTY FIVE

03.11.2012
Pirmasens, "Quasimodo"

Band-Links:
www.www.bootlegs-rock.de, www.facebook.com/johnfrumscargocult, www.band-brotherhood.de/ & www.facebook.com/groups/nastyfive/?fref=ts

Das jährliche Benefizkonzert zugunsten des Pirmasenser Tierheims fand diesmal im Musikclub "Quasimodo" statt. Bootlegs, Brotherhood, John Frums Cargo Cult, sowie Nasty Five stellten sich ohne Gage in den Dienst der guten Sache. Rund 200 Besucher wollten die Bands sehen und jeder Cent dieser Veranstaltung kam der gemeinnützigen Einrichtung zugute.

Los ging es mit NASTY FIVE. Diese Pirmasenser Gruppe hat sich nach 17 Jahren reformiert und zuletzt Anfang September in der "Schwemme" ein vielumjubeltes Comeback-Konzert, bzw. Überraschungsauftritt hingelegt. Von den fünf Musikern war nur Bassist Frank Reber zwischenzeitlich musikalisch aktiv. Er spielt noch immer bei den saarländischen Hard Rockern Trickster´s Day. Für diesen Abend hatte man acht Lieder neu eingeprobt die allesamt als Paradesongs des 80er Heavy Metal durchgehen. "You´ve Got Another Thing Coming" (Judas Priest) machte den Anfang, im Mittelteils gab es tolle Versionen von "Sleeping My Day Away" (D.A.D.) und "For Whom The Bell Tolls" (Metallica) und mit dem Accept-Klassiker "Princess Of The Dawn" wurde den Zuschauern spielfreudig ein exzellenter Abschluss präsentiert.

Das es diese Band wieder gibt ist ein absoluter Glücksfall für die Pirmasenser Rockszene! Sänger Peter März verfügt über eine sehr gute, klare und kräftige Stimme, mit welcher er wohl fast alles aus dem Genre locker interpretieren kann und die Rhythmusabteilung mit Reber und Frank Schmidt (Drums) groovt wie zu besten Tagen. Einzig bei den Gitarristen Henning Schütz und Rainer Haase waren vereinzelt schiefe Töne heraus zu hören. Aber egal, die Sache machte den Zuschauern Riesenspaß und für den 30. April ist bereits das nächste Konzert in der "Schwemme" angekündigt. Das sollte der Metal-Fan nicht versäumen.

Danach stand BROTHERHOOD um Frontlady Susi Wallitt auf der Bühne und spielte eine gepfefferte Version von "Hearts On Fire" (Hammerfall), bevor Bassist/Sänger Joachim Wagner mit "Seek And Destroy" (Metallica) in den Blickpunkt rückte. Im Vergleich zum letzten Konzert präsentierte man sich phasenweise eine ganze Klasse besser, außer dem großen Manko das sich Wagner noch immer als Sänger an Iron Maiden-Songs heran wagt. Welch eine Selbstüberschätzung! Der neue Gitarrist Andi Schulz scheint nun aber großteils integriert und die neu eingeprobten Songs saßen besser als zuletzt. "Flight Of Icarus" der soeben erwähnten britischen Metal-Legende war ganz klar der Höhepunkt dieses Gigs, bzw. Wallitts Interpretation ein Ohrenschmaus. Wieso mit "Hallowed Be Thy Name" und "Fear Of The Dark" jedoch zwei über 7 Minuten lange Songs, ebenfalls von Maiden, in das Programm gepackt wurden obwohl man nur 45 Minuten Spielzeit hatte, wird wohl das Geheimnis der Band bleiben. Hier wären kürzere Party-Songs wie das gespielte "T.N.T." (AC/DC) angebracht gewesen.

Nun war es an JOHN FRUMS CARGO CULT aus Zweibrücken die Besucher zu unterhalten. Die vier Musiker legten mit ihrem Stoner Rock voller Enthusiasmus los und Sänger Patrick Frum junior stand kaum eine Sekunde still. Die Mischung aus Kyuss, Black Sabbath und langen Instrumentalpassagen war am Samstagabend sicherlich nicht jedermanns Sache, zumal die Band fast nur eigene Songs spielte, doch Kracher wie "Daisy Lee" oder "Rare Breed" sind einfach zu gut um überhört zu werden. Mit "War Pigs" der erwähnten Sabbath gab’s dann auch noch einen gelungenen Coversong der zu den vier Rockern wie die berühmte Faust aufs Auge passte

Nach dem Gig von J.F.C.C. war Geduld angesagt. Fielen die bisherigen Umbaupausen erfreulich kurz aus, gab es nun eine viel zu lange Wartezeit auf die angekündigte Mitternachtsüberraschung. Diese entpuppte sich als Erotiktänzerin in Domina-Bekleidung. Diese schnappte sich gleich zu Anfang einen Mann aus dem Publikum, verfrachtete ihn auf einen Stuhl auf der Bühne und vollführte auf bzw. mit ihm etliche erotische Verrenkungen. Als Hintergrundbeschallung lief der einstige Pop-Hit "Tainted Love" von Soft Cell.

Danach ließen die BOOTLEGS um Gitarrist/Sänger/Spaßvogel Dan Goodspeed die Veranstaltung routiniert ausklingen. Einmal mehr wurde deutlich das diese Band ihre wahren Stärken bei Blues beeinflusstem Rock der Marke ZZ Top und Gary Moore hat, sowie ungemein gut aufeinander eingespielt ist. Den Besuchern gefiel die Darbietung jedenfalls sehr gut und die Bootlegs machten ihrem guten Namen in der Szene der regionalen Coverrockbands alle Ehre.

Einziges Manko an diesem verregneten Abend war der verwahrloste Raucherbereich links neben dem Haupteingang des Clubs: Einige Stehtische inkl. vor Regenwasser überquellenden Aschenbechern auf dem triefend nassen Rasen luden kaum zum Verweilen ein... noch vor einiger Zeit stand an dieser Stelle ein geräumiger überdachter Pavillon. Ein unzumutbarer Zustand!

Letzendlich spielte diese Benefizveranstaltung 1.150,- Euro ein, welche am darauffolgenden Montag von Mitorganisator Henning Schütz (Bootlegs, Nasty Five) persönlich an Evi Hopmeier vom Tierheim Pirmasens übergeben wurde. Ein schöner Erfolg!

Bericht & Photos: Pit Schneider