Benezifkonzert für den Kinderschutzbund Pirmasens
mit REBELLION, DRAGONSFIRE, THE RAGDOLLS & ZEROGOD
24.11.2012
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Band-Links:
www.rebellion-metal.de/,
www.dragonsfire.de/,
www.the-ragdolls.de// &
www.zerogod.de
Die jährliche und nun bereits
vierte Auflage dieses Benefiz-Events von Initiator Benjamin Baumgart zog abermals 180 Besucher in die "Schwemme",
was einem ausverkauften Haus entspricht. Kein große Überraschung,
war doch mit REBELLION eine deutsche Power Metal Band aus der Oberliga vertreten,
die auch ihren aktuellen Toursupport DRAGONSFIRE mitbrachte. Alle Bands spielten
ohne Gage, hatte eine Stunde Spielzeit zur Verfügung und der Reinerlös der Veranstaltung
kommt dem Pirmasenser Kinderschutzund zugute.
Den Anfang machten gegen 20 Uhr die Lokalmatadoren von ZEROGOD, deren Death
Metal stark an die Amis Six Feet Under erinnert. Die Mannen um Sänger Florian
Höh überzeugten durch tightes Zusammenspiel, einen höllischen Groove und kompromisslose
Härte. Natürlich kamen auch Songs vom aktuellen Album 'Microcosmic Chaos' zum
Einsatz, die von den zahlreich erschienenen Fans gebührend abgefeiert wurden.
Leider musste die beliebte saarländische Metal Coverband SRAINED aufgrund Krankheit
eines Bandmitglieds sehr kurzfristig absagen, doch mit THE RAGDOLLS konnte ebenso
kurzfristig eine adäquate Ersatzband aus dem Hut gezaubert werden, welche ebenfalls
schon in der "Schwemme" gespielt hatte. Das Programm bestand zwar fast nur aus
eigenen Songs, doch bei vielen hatte man das Gefühl, diese schon mal gehört
zu haben. Das lag an den eingängigen Refrains, den ordentlichen Instrumentalisten
und einer sehr guten Leistung von Sänger Patrick Jost, der eine verblüffende
Performance auf die Bühne legte, sprich dessen kraftvolle Stimme und verblüffend
hohen Schreie ein ums andere Mal an eine Legende wie Graham Bonnet (ex-Rainbow)
zu seinen besten Zeiten erinnerte. Mit Inbrunst interpretierte er Highlights
wie "Angel", "Revelation" und "Day One". Die Coverversion von "Juke Box Hero"
(Foreigner) war dann der gelungene Abschluss eines spielfreudigen Vortrags.
Nach dem Auftritt von DRAGONSFIRE musste man sich fragen ob RBELLION keine bessere Vorgruppe für die momentane
Deutschland-Tour an Land ziehen konnte? Noch bevor der erste Ton gespielt wurde, bzw. beim kurzen Soundcheck nervte
Schlagzeuger Jan Müller mit der gefühlten zehnmaligen gelallten Forderung an die Zuschauer "doch endlich näher an die Bühne zu
kommen." Das kann man maximal zwei Mal sagen, danach ist es einfach nur noch lästig, zumal der Bereich vor der Bühne schon jetzt
gut gefüllt war. Dieser Zeitgenosse hatte wohl schon vor dem Gig einen gebechert, bzw. wäre besser als Alleinunterhalter
aufgehoben, oder man sollte ihm sein Mikro einfach wegnehmen. Auch musikalisch konnte das Quartett keineswegs überzeugen.
Langweilige, sehr simpel gestrickte Songs die kaum voneinander zu unterscheiden waren mit dem schlechten Gesang des doch
stimmlich arg limitierten Thassilo Herbert enttäuschte. Herbert bediente zudem noch den Bass und stellte mit seinen drei Kollegen
viele Zuhörer vor eine harte Geduldsprobe. Auch die Kommunikation mit den Fans war alles andere als vorbildlich, sprich eher auf
Proberaum-Niveau. Viele Besucher nutzten diesen Tiefpunkt des Events für eine längere Raucherpause im Hof der "Schwemme".
Professionell bis in die Haarspitzen. So kann man das Konzert von REBELLION am besten umschreiben. Stilistisch sehr eng an
Grave Digger, der Ex-Band von Bassist Tommy Göttlich angelehnt, war die Setlist eine gelungene Mischung aus Songs wie
"Rest In Peace" und "Ala Germanica" vom neuen Konzeptalbum 'Arminius: Furor Teutonicus', sowie Klassikern der Bandgeschichte,
namentlich "Born A Rebel", "Einherjar" und "Rebellion" vom Grave Digger-Album 'Tunes Of War', welches Göttlich einst
mitkomponierte. Sänger Michael Seifert strahlte eine enorme Präsenz aus, zeigte wie man mit den Fans umgeht und bot eine
gute Leistung als Sänger. Dies alles kam beim Großteil der Besucher super an und die Band wurde regelrecht abgefeiert, was
einem versöhnlichen Ausklang dieser Veranstaltung gleichkam.
Fazit: Ein insgesamt gelungenes und gut organisiertes Benefizkonzert mit vorbildlich
kurzen Umbaupausen. Das soziale Engagement von Benjamin Baumgart und den Bands
verdient jedenfalls großen Respekt. Es sind insgesamt 500,- Euro zusammengekommen,
die Baumgart bei der Weihnachtsfeier des Kinderschutzbundes an diesen übergeben
wird.
Bericht & Photos: Pit Schneider