AXXIS & MESSENGER

23.12.2007
Pirmasens, "Quasimodo"

Bandlinks:
www.axxis.de
www.messengerband.de

Was Pit & Kalle für die südwestpfälzische Metalszene gebucht hatten, entpuppte sich wieder einmal mehr als absoluter Knaller oder in diesem Fall als ein mehr als zufrieden stellendes Weihnachtsgeschenk. Gemeinsam mit den Truemetallern MESSENGER im Gepäck haben die Ruhrpott Jungs von AXXIS einmal wieder ihre grandiosen Qualitäten bewiesen. Wie immer. Punkt aus. So könnte man den Bericht verfassen und jeder, der AXXIS schon einmal gesehen hat, wüsste was gemeint ist. Aber dies würde einer solch tollen Band einfach nicht gerecht werden, weshalb ich jetzt mal bei Adam und Eva beginnen.

Den Anfang machten MESSENGER, die beim Quasimodo-Publikum mit ihrem saarländischen True Metal schon sehr gut ankamen, was bei einem Sänger wie "Lord Siggi", dessen Stimme mich unheimlich an Bruce Dickinson erinnert, auch wirklich nicht schwer ist. Dazu noch Bandgründer Patrick Deckarm und Patrick Kettenhofen als Gitarristen, die ihr Können nicht nur bei den Songs, sondern auch beim inszenierten Duell zeigen konnten, Tom Scherer (mit dem lustigen Spitznamen "Das Luder"), dem auch nicht erklärt werden muss, wie man den Tieftöner bedient. Einzige Ungewöhnlichkeit war der neue Schlagzeuger, der den kurz zuvor abgesprungenen Marco Schmieden ersetzte. Das Quintett legte gleich mit "Firegate" von ihrem exzellenten 'Under The Sign' Album los und verstand sich von Anfang mit den Zuschauern. Störend jedoch waren die anfänglichen Sound-Probleme, weshalb Siggis Stimme kaum zu vernehmen war. Es folgten weitere Stücke wie "Pharaoh", "Intruders" oder das geile "Kill the DJ", ehe man nach "Metal Day" die Bühne für eine der besten Bands unseres Planeten räumte.

Im Gegensatz zu den Urhebern des Spruches "We love to entertain You", könnten sich AXXIS diesen Satz wahrhaftig auf ihre Brust tätowieren lassen. Wer diese Band livehaftig erleben darf wird bestätigen können, dass man nicht nur zeitlose Metalsongs, sondern auch eine gehörige Portion Witz geboten bekommt, allen voran Front-Ulknudel Bernhard Weiß.
Die Ruhrpott-Jungs begannen mit dem Titelstück ihres grandiosen Neulings 'Doom of Destiny', gefolgt von "Tales Of Glory Island", bei denen noch erhebliche Klangprobleme vorhanden waren, ehe man das Pirmasenser Publikum begrüßte und die neue Background-Sängerin Ana Mladinovici (MAGICA) vorstellte. Vor der nächsten Nummer wurde erst ein Fan auf die Bühne geholt, der mit den übrigen Zuschauern den Weihnachtsklassiker "Oh Tannenbaum" anstimmte.
Wer beim nächsten Song "Little War" vom in den USA produzierten 'The Big Thrill' nicht weiche Knie bekam, hatte nichts auf diesem Gig verloren, da es einfach eine unglaubliche Melodie hat, die sich nie wieder aus dem Schädel entfernen lässt. Anschließend folgte "Lady Moon", bevor Teil 2 der Fan-auf-der-Bühne Reihe folgte. Die leicht angetrunkene männliche Person, redete die ganze Zeit über wirre Dinge ins Mikro, über die man nur bei ihrer wahren Bedeutung lachen kann (Ich kann euch sagen, es ist wirklich verdammt witzig). Als AXXIS "Take My Hand" und "Bloodangel" zu Ende hatten, legten Marco Wriedt und Rob Schomaker ein gutes Instrumental auf die Bretter, dass weder überzogen war noch zu lange dauerte.
Aller guten Dinge sind drei. Das obligatorische Akustikset verlangte wie immer nach einer Dame, die das Tamburin zum Takt schlägt und endlich einmal war es eine Frau, die sich nicht in der letzten Ecke der Bühne verkroch, sondern eine die wirklich Spaß daran fand.
Kaum waren die letzten Takte von "Wind in the Night" verstummt, begannen AXXIS ein Hitfeuerwerk der besonderen Klasse. "Little Look Back", "Kingdom Of The Night", "Living In A World", (von den beiden Alben 'Kingdom Of The Night' und '2') "My Little Princess" ('Back To The Kingdom'), "Angel of Death" vom 2004-Machtwerk 'Time Machine' und zu guter letzt noch "Na, Na, Hey, Hey, Goodbye". Ein gelungenes Konzert, das hätte nie enden dürfen. Wie immer eben.

Bericht: David Paul
Photos: Yvonne Bernhard