VANDEN PLAS, 18.02.2014

Links: www.vandenplas.de & facebook.com/VandenPlasOfficial

Das bereits 1986 gegründete Quintett VANDEN PLAS aus Kaiserslautern gehört zu den populärsten und geachtetsten Progressive Metal Bands Europas und hat nun mit 'Chronicles Of The Immortals - Netherworld Path One' Album Nummer 8 veröffentlicht. Diese CD ist der erste Teil der beim Pfalztheater Kaiserslautern immens erfolgreichen Rock-Oper "Blutnacht" (nach Buchvorlage von Fantasy-Papst Wolfgang Hohlbein). Hierbei agierten die Musiker als Begleitband und Sänger Andy Kuntz als gefeierter Hauptdarsteller auf der Bühne. Pit Schneider sprach mit Kuntz über das neue Album, die Rock-Oper und natürlich auch die Zusammenarbeit mit Wolfgang Hohlbein.

Schweres-Metall (SM): Andy, welche Aktivitäten liegen gerade an?
Andy: Wir sind in Vorbereitungen für die offizielle Listening Session unseres neuen Albums ... die findet am Samstag den 22.2. um 14 Uhr im "Saturn" in Kaiserslautern statt. Ausserdem stehen auch die Planungen für die Tour an... Fünf Konzerte sind schon klar, darunter der 27.06. in der "Kammgarn" in Kaiserslautern. Weitere 15 sind in der Mache. In den nächsten Tagen werden wir die Gigs nach und nach auf unserer neu gestalteten Homepage www.vandenplas.de und auf unserer Facebookseite facebook.com/VandenPlasOfficial bekannt geben.

SM: Wann wurde die Idee geboren, das Theaterstück "Blutnacht" auch auf zwei VANDEN PLAS-Alben zu veröffentlichen? Teil zwei soll angeblich Anfang 2015 folgen, ist das korrekt?
Andy: Ja das ist korrekt! Der zweite Teil folgt relativ rasch. Nach dem in dieser Form unerwarteten Riesenerfolg - wir hatten in 25 Vorstellungen eine Auslastung von 99,8 % - haben wir einfach mal bei unserer Plattenfirma Frontiers Records angefragt, ob an dem Material Interesse besteht. Sie haben sich ein Teil des Demomaterials angehört und waren begeistert. Die Prämisse war aber das Material, welches vielen verschiedenen Protagonisten der Theateraufführung auf den Leib geschneidert wurde, zu einem kompakten reinrassigen VANDEN PLAS Album umzuarrangieren.

SM: Waren bei der CD-Aufnahme auch Leute aus dem Pfalztheater-Ensemble beteiligt?
Andy: Ja! Wir haben den Extrachor des Pfalztheaters, Christian Köbler und Manuel Lothschütz (letzterer im Stück der schwarze Ritter) und die wunderbare Julia Steingass (auf der Bühne als Maria zu sehen) als Duettpartnerin gewinnen können. Darauf sind wir sehr stolz... und das können unsere Freunde auch sein... sie haben in internationaler Klasse abgeliefert.

SM: Ich finde das Album sehr gelungen und homogen. Beim hören der Songs hatte ich das exzellente Theaterstück wieder vor meinem geistigen Auge. Ich schätz mal dir ging es ebenso?
Andy: Ja, man hat auch beim umarrangieren für die Platte deutlich spüren können, dass wir von Anfang an auf Szene komponiert haben... selbst das jetzt härtere Profil und progressivere Gewand lässt diese Tatsache durch jede Ritze scheinen.

SM: Im welchem Studio habt ihr das neue Album aufgenommen und habt ihr dieses auch selbst produziert und gemixt?
Andy: Im Bazement Studio in Strinz Trinitatis. Ja das liegt in Deutschland...,)))
Wir haben es produziert. Gemixt wurde vom unvergleichlichen Markus Teske (Spocks Beard, Saga, u.a.)

SM: Wie und wann bist du einst zum Theater gekommen? Hast du eine entsprechende Ausbildung durchlaufen und was fasziniert dich an der Schauspielerei?
Andy: Durch Zufall, ich hatte die Chance 1990 in einer kleinen Rolle am alten Pfalztheater einzusteigen. Ich durfte mich als "Rocky" in der "Rocky Horrorshow" versuchen. Das Stück war ein Kassenrenner. Damals habe ich Theaterblut geleckt und das Glück noch weitere Verpflichtungen an andern Häusern zu bekommen. Ich habe keinerlei Ausbildung, versuchte mir alles im Laufe der Jahre anzueignen... man kann da ziemlich gut mit Augen und Ohren stehlen, vorausgesetzt man hält diese auch offen, ist lernbegierig und nimmt sich selbst nicht so wichtig. Ich würde mich nicht als Schauspieler bezeichnen sondern als Darsteller. Schauspielerei findet, wenn man einfach mal in die tolle Abteilung am Pfalztheater schaut, schon nochmal auf einer anderen Ebene statt. Ich gebe mir Mühe meine Figuren ernst zu nehmen, akribisch und mit viel Herzblut zu erarbeiten. Das ist was ich in die Waagschale werfen kann.

SM: Wo fühlst du dich generell eher zu Hause, auf der Theaterbühne oder bei einem Rockkonzert?
Andy: Meistens bei einem Rockkonzert! Aber immer öfter auch mal auf der Theaterbühne, vielleicht weil wir dort in den letzten Jahren so oft die Möglichkeit hatten unsere eigenen Babys grosszuziehen.

SM: Ist eigentlich geplant, das sehr erfolgreiche Theaterstück als DVD/blu-ray zu veröffentlichen? Ich denke, daran wären viele Leute interessiert, bzw. sind einzelne Aufführungen mitgefilmt worden?
Andy: Es ist eine Aufführung mitgeschnitten worden, aber nur um professionelles Bewerbungsmaterial zu besitzen. Es wird keine DVD davon geben...

SM: Welche Gefühle hattet ihr vor der Uraufführung und habt ihr mit einem solch durschlagenden Erfolg gerechnet? Soweit ich weiß, waren alle 25 Aufführungen fast restlos ausverkauft.
Andy: Wie gesagt, der Erfolg in dieser Form ist wirklich unerwartet...

SM: Wie verlief die Zusammenarbeit mit Wolfgang Hohlbein im einzelnen? Dieser hat mit seinem Buchzyklus "Die Chronik der Unsterblichen" die Vorlage geliefert. Hohlbein wird von den vielen Fantasy-Fans fast schon wie ein Gott verehrt, wie ist er denn privat so drauf?
Andy: Wolfgang ist ein ganz wertvoller Mensch, sehr zurückgenommen mit einem wunderbaren Humor, unvergleichlichen Schreiberqualitäten ausgestattet und oberloyal. Es ist ein grosses Geschenk mit ihm arbeiten zu dürfen. Er lässt gewähren und ist sehr offen für neue Ideen. Nicht zuletzt hat sich das bestätigt als wir seine 14 Bände umfassende Serie "Chronik der Unsterblichen" für die Bühne doch sehr verändern mussten. Er war zuletzt so begeistert davon, dass er sogar basierend auf unserem Libretto kurzerhand einen Roman zum Stück geschrieben hat.

SM: Kannst du uns bitte den Zusammenhang zwischen der Handlung im Videoclip "Godmaker" (ganz unten!) zum gleichnamigen Song verdeutlichen. Dieser ist mir nicht so ganz klar geworden. Wohl auch weil mir kein Songtext vorliegt. Und an welchen Orten wurde der Clip gedreht?
Andy: Im Grunde geht es auf der Bühne um eine dunkle Macht die versucht von einer für sie wertvolle Seele Besitz zu ergreifen um dann mit deren Hilfe das Pantheon der alten Götter zu erstürmen. Der Videoclip ist eine Adaption der Buch und Bühnenstory. Ein Kunstgriff... wir mussten versuchen das Video in irgendeiner Form modern und zeitgemäss umzusetzen. Also schrieb ich ein Drehbuch und wir konnten mit Dirk Weiler einen großartigen Filmemacher verpflichten der zur Umsetzung einen ganz grossen Teil beigetragen hat. In der Story versucht die Band an verschiedenen Locations (Schlossberghöhlen in Homburg, Weltkulturerbe in Vöklingen, einem mysteriösen Theaterfundus bei Saarbrücken und einem alten noch mit Stecktafeln versehen Kino in Landau) die Bandperformance für ihr Video abzudrehen. In diesen düsteren Orten haust unsichtbar eine lange vergessene Kreatur die durch den Song "Godmaker" erweckt wird und nun von den Bandmitgliedern Besitz ergreifen will. Die Band erweckt also sozusagen mit dem Song "Gottmacher" einen alte dunkle Gottheit...

SM: Andy, danke für dieses Interview!
Die letzten Worte gehören Dir…
Andy: Gerne Pit!!
Wir freuen uns nun endlich unseren neuen Output präsentieren zu dürfen und hoffen bei der Präsentation am 22. Februar, 14 Uhr ganz viel Freunde zu treffen!

(Pit Schneider, Februar 2014)