[soon], 01.10.2007
Link: www.soonmusic.net 

Das zweite Album ´Without A Trace´ aus dem Hause [soon] ist ein starkes Ghotic Rock Album geworden, welches jeden Genre-Freund mit der Zunge schnalzen lassen düfte! Sänger Eric versorgte unsere Heike mit den neuesten Infos aus dem Bandlager.

Schweres-Metall (SM): Hallo Eric erst mal danke das wir von Schweres-Metall.de die Chance für ein Interview bekommen. Wie fühlst du bzw. die Band sich dieser Tage nach dem super Erfolg von "Without a Trace"?
Eric: Es hat uns eine Menge Energie gekostet, "Without A Trace" relativ schnell nach unserem Debütalbum fertig zu stellen. Unser erstes Album "end isolation" ist ja auch erst im April 2006 erschienen. Wir sind momentan unter musikalischen Aspekten allerdings sehr zufrieden mit "Without a Trace" als Nachfolgealbum und nach den bisherigen Rückmeldungen sind es unsere Fans auch! Es steckt eine Menge Herzblut in "Without A Trace" und wir freuen uns, dass immer mehr Leute das zu schätzen wissen.

SM: In wieweit hat sich der Erfolg eures Debütalbum "End Isolation" auf "Without a Trace" ausgewirkt?
Eric: Es gab sehr viel positive Presse von Print- und Online-Metal-Magazinen zu "end isolation", das hat uns sicher noch mal in unserem Weg als Band bestärkt. Und es kamen reichlich Anfragen von Fans, wann denn ein zweites Album kommen würde, insofern wussten wir, dass Interesse an [soon] besteht, das war natürlich zusätzlich motivierend. Allerdings war es definitiv eine Herausforderung ein zweites, starkes Album nachzulegen! Die Messlatte lag ja nach "end isolation" nicht gerade niedrig. Wir haben aber versucht, möglichst losgelöst von äußeren Einflüssen ein interessantes, abwechslungsreiches Album zu schaffen. Nach meinem Gefühl ist uns das mit "Without a Trace" gelungen.

SM: Bei uns habt ihr für "Without a Trace" 8 von 10 Punkte bekommen, wie sah die Resonanz der restlichen Presse und eurer Fans aus?
Eric: "Without a Trace" ist ja erst unser zweites Album, insofern war es für uns ausgesprochen spannend, wie die Fans reagieren, gerade wenn sie "end isolation" mögen. Wir haben eine Menge Mails bekommen und glücklicherweise zeigen sich die Fans auch vom neuen Album sehr angetan. "Früher war alles besser" scheint also bezüglich [soon] noch nicht zu gelten... ;-).
Der größte Unterschied in den Presseresonanzen zeigt sich für mich in den Interviewanfragen, die inzwischen deutlich zahlreicher kommen. Zum Debütalbum gab es ja auch in Frankreich und besonders in Italien sehr gute Presse und wir haben deutlich mehr Interviews in diesen beiden Ländern gegeben als in Deutschland. Das hat uns sehr erstaunt, aber dieser Trend scheint sich bei "Without a Trace" umzukehren.

SM: Ich habe im Internet ein wenig nach euch gesucht und nicht wirklich viele Informationen bisher gefunden. Wie kam es zu der Band [soon] und was steckt hinter diesem Namen?
Eric: Mit unserem Gitarristen Lenny mache ich schon seit ein paar Jahren zusammen Musik. Seit 2003 spielen wir mit unserem Schlagzeuger 7even zusammen und Markus (Bass) ist 2006 zur Band gestoßen. Wir machen alle vier schon länger Musik und bilden jetzt die Band [soon]. In meinen früheren Bands hatten wir immer furchtbar komplizierte Bandnamen, aber dieses Mal sollte es ein einfacher, eingängiger Name sein, den sich die Leute leicht merken können.

SM: Mir persönlich gefällt eure etwas düstere Grundstimmung in der Musik sehr gut, aber wie seid ihr dazu gekommen?
Eric: Ich denke, die Stimmung der Musik ergibt sich in erster Linie aus meinen eigenen musikalischen Vorlieben. Ich persönlich mag Musik mit kraftvollen Gitarren, die aber trotzdem melodisch gehaltvoll ist und einen emotional berührt. Mit [soon] spielen wir ziemlich die genau die Musik, die ich am liebsten mag! Einige Menschen haben mir in letzter Zeit gesagt, dass [soon] sehr authentisch klingen und ich denke, das fasst es sehr gut zusammen. Die Grundstimmung bei der Musik von [soon] mag düster sein, es gibt aber auch noch eine ganze Menge andere Facetten zu entdecken. In einer Kritik stand neulich, dass unsere Musik "gleichzeitig melancholisch-ergreifend als auch kraftvoll-dynamisch" sei, das fand ich ebenfalls sehr treffend!

SM: Woher nehmt Ihr eure Inspiration für die Musik und vor allem die Texte?
Eric: Schwer zu sagen, konkrete Inspirationsquellen kann ich kaum benennen. Meine Texte handeln fast ausschließlich von persönlichen Erlebnissen, werden also geprägt von alltäglichen Eindrücken. Bei der Musik ist es ähnlich. Grundsätzlich sind wir natürlich von anderen Rock- und Metalbands geprägt worden, allerdings sind diese Einflüsse für mich beim Songwriting nicht besonders wichtig.

SM: Wie verläuft der Songwriting-Prozess bei Euch und ist die ganze Band daran beteiligt?
Eric: Nein, die ganze Band ist nicht am Songwriting beteiligt. In aller Regel habe ich ein musikalisches Motiv (z.B. eine Melodie oder Arrangementidee), um das Schritt für Schritt ein Song entsteht. Die allermeisten Entscheidungen fallen dabei unter emotionalen Gesichtspunkten, d.h., dass sich ein Arrangement oder Abschnitt für mich persönlich "stimmig" anfühlen muss. Das ist natürlich höchst subjektiv, aber wenn alles passt, entsteht daraus irgendwann ein [soon]-Song. Inzwischen steht immer zuerst die Musik und dann schreibe ich einen Text dazu. Früher habe ich manchmal auch versucht umgekehrt zu arbeiten, das fand ich aber wesentlich schwieriger.

SM: Durch welche Band oder welchen Sänger siehst du dich am meisten beeinflusst?
Eric: Es gibt eine Menge großartiger Sänger, vor denen ich viel Respekt habe. Exemplarisch seien hier nur Geoff Tate, Bruce Dickinson, Tony Martin oder Devon Graves genannt. Meine Stimme wird ja in der Presse häufiger mit der von Dave Gahan (Depeche Mode) verglichen, was ich als großes Kompliment empfinde.
Was die Bands angeht, sind sicherlich die Gothic-Metal-Einflüsse in Form von Paradise Lost oder Type O Negative leicht rauszuhören. Diese Bands haben mit ihren früheren Alben sicherlich den Sound von [soon] geprägt. Allerdings hatte und habe ich auch ein Faible für progessivere, ungewöhnlichere Bands. Ich fand z.B. Psychotic Waltz auch unglaublich gut. Ich denke, mit [soon] verbinden wir verschiedene musikalische Einflüsse zu einem Soundcocktail, von dem viele Leute sagen, dass er sehr eigenständig und interessant klingt.

SM: Und die Band im allgemeinen?
Eric: Das ist sicherlich eine große Bandbreite an Musik, da ja jeder von uns mit unzähligen Bands aufgewachsen ist. Wenn wir zu Gigs fahren, hören wir auf der Autofahrt von sehr harten, schnellen Stücken bis zu ruhigeren oder progressiven Songs sehr viele verschiedene Spielarten von Rock und Metal. Wenn wir uns darauf einigen sollten, ein komplettes Album einer Band zu hören, hätten sicherlich 30 Seconds to Mars oder Paradise Lost gute Chancen, ausgewählt zu werden.

SM: Mit welcher Band würdet ihr gern mal auf die Bühne?
Eric: Auch wenn ich Gefahr laufe mich zu wiederholen: Paradise Lost! Eine Tour im Vorprogramm dieser Band wäre sicher ein tolles Erlebnis. Es gibt aber eine Menge Bands, mit denen ich gerne spielen würde. Ich denke, die Musik von [soon] hat sowohl für Metal- als auch für Gothic-Fans eine Menge zu bieten. Also wäre es bestimmt auch sehr reizvoll vor Evanescence, HIM oder Within Temptation zu spielen.

SM: Eric wie sehen deine konkreten Ziele und Träume aus, für die nächsten, sagen wir 5 Jahre?
Eric: Ich träume davon, mit [soon] in verschiedenen Ländern auftreten zu können. Eine Tournee durch Europa wäre ein tolles Ziel. Viele Bands schwören ja auch auf Konzerte in Japan oder in Südamerika. Aber das sind aktuell wirklich Träume, von denen wir noch ein Stück entfernt sind. "end isolation" ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich erschienen und wenn in anderen Ländern unsere Alben nicht erhältlich sind, ist es momentan natürlich sehr unwahrscheinlich, dass wir dort spielen dürfen. Wenn ich es mir recht überlege, träume ich wohl auch von einem weltweiten Vertrieb unserer Platten bei einem finanzkräftigeren, großen Label... ;-)
Ich wünsche mir sehr, dass wir in den nächsten fünf Jahren mal die Gelegenheit bekommen, in Wacken zu spielen, auf dem M'era Luna, dem Summerbreeze, dem WGT und einigen der anderen fantastischen großen deutschen Festivals...

SM: Noch eine mir persönlich wichtige Frage *lach* wann kommt ihr mal in unsere Region Pirmasens / Kaiserslautern?
Eric: Wir spielen ausgesprochen gern live. Und haben mit [soon] in den letzten vier Jahren ca. 130 Shows gespielt. Eigentlich spielen wir überall, wo man uns hören möchte! Aus der Region Pirmasens / Kaiserslautern gab es leider bisher selten Anfragen, es wäre uns aber ein Vergnügen, dort mal spielen zu dürfen. Sollten das hier also Veranstalter von Live-Konzerten lesen und an einem Auftritt von [soon] interessiert sein, nehmt bitte über unsere Website (www.soonmusic.net) Kontakt mit uns auf!

SM: Was würdet Ihr bzw. Du euren Fans gerne noch mitteilen?!
Eric: Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele Eurer Leser sich mal eine [soon]-Show ansehen oder mal unter: www.soonmusic.net mit etwas Ruhe in unsere Musik reinhören. Ich denke, [soon] sind eine echte musikalische Alternative für Rock-und Metalfans und klingen eben gerade nicht wie tausend andere Bands! Wer klaren melodischen Gesang in Verbindung mit kraftvollen Gitarren und abwechslungsreichen Arrangements mag, sollte sich am besten selbst ein Urteil bilden. Schreibt uns gern, wie Euch unsere Musik gefällt. Am besten an: contact@soonmusic.net!

SM: Vielen Dank für das Interview und macht weiter so!
Eric: Sehr gern! Wir geben unser Bestes und ich hoffe, wir haben mal persönlich bei einem Konzert das Vergnügen!

(Heike Urschel, Oktober 2007)