SHAKRA, 04.02.2013

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Es ist wieder alles beim alten bei SHAKRA aus der Schweiz! Überraschender Weise kehrte der von den meisten Fans schmerzlich vermisste Sänger Mark Fox vor einigen Monaten in den Schoss der Band zurück und zusammen spielte man das superbe neue Album 'High Noon' ein. Da mußte natürlich ein Interview mit dem neuen/alten Frontmann her! Unsere Sandy unterhielt sich mit Mark über naheliegende Themen, doch lest selbst...

Schweres-Metall (SM): Hallo Mark, wie geht es dir und was machst du denn gerade?
Mark: Hallo Sandy, danke wunderbar! Hoffe Dir auch! Na, ist halt ziemlich stressig grad momentan so kurz vor dem Release. Ich mach eigentlich nicht viel anderes als Interviews geben. Alle wollen in dieser Phase was von Dir. Aber zum Glück ist das so, andersrum wärs schlecht :-)

SM: Zuerst einmal Glückwunsch zum neuen Album 'High Noon', welches absolut super ausgefallen ist und dem ich doch glatt 10 von 10 möglichen Punkten geben musste! Wie sind denn die bisherigen Reaktionen von Presse und Fans ausgefallen?
Mark: Oh, vielen Dank! Das hört man natürlich gerne! Ich hab bisher wirklich fast ausschliesslich nur Gutes gelesen und gehört zum neuen Album! Du weisst ja nie im Voraus wie die Leute reagieren werden, aber wir selber sind auch absolut happy mit 'High Noon' und wenn die Leute dann auch Freude daran haben…. Besser kanns ja nicht sein!

SM: Mark, wenn man sich in der Szene umhört, sind fast alle SHAKRA-Fans sehr glücklich darüber dass du wieder an Bord bist. Erläutere doch mal wie diese positive Überraschung eigentlich zustande kam, zumal beim damaligen Split doch von beiden Seiten einiges an schmutziger Wäsche in den Medien gewaschen wurde…
Mark: Das freut mich natürlich, dass die Leute meine Rückkehr gutheissen und auch ernst nehmen, ich hatte mich eigentlich auf viel mehr Widerstand vorbereitet. Es gab aber nur ein, zwei Stimmen, die diesen Zug nicht gut fanden.
Im Frühjahr 2014 bekam ich einen Anruf von Chris von Rohr (KROKUS). Er ist ein langjähriger, guter Freund von mir. Ich war sehr erstaunt über seine Worte: Kannst du dir vorstellen, wieder bei SHAKRA ans Mikro zu gehen?
Nun, ehrlich gesagt, hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt keinen Gedanken daran gehabt, jemals wieder bei Shakra zu singen, war daher auch ein bisschen überrascht als Chris mir sagte, dass die Initative von Thomas, meinem damaligen "Erzfeind" ausging. Ich sagte Chris, ich brauche ein paar Tage Zeit um mir die Sache zu überlegen. Tatsächlich waren es dann ca. 2 oder 3 Stunden. Mir hat in erster Linie Thomas’ Grösse, diesen Schritt auf mich zu zu machen, imponiert. Schon einige Tage später traffen wir uns bei Chris zu Hause um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Chris fungierte so quasi als Mediator. Wir verstanden uns jedoch auf Anhieb prima und schufen so die Basis für die SHAKRA-Zukunft.

SM: Wie lief denn das Songwriting zum neuen Album bei euch ab bzw. wie muss man sich dies als Laie vorstellen?
Mark: Grundsätzlich eigentlich wie immer. Thomas schreibt sehr viel zu Hause und nimmt dort auch gleich massenhaft Demos auf. Halt einfach mit progarnmmierten Drums, aber erstaunlicherweise klingt das alles immer sehr ähnlich wie wenns unser Drummer Roger dann später auch wirklich spielt. Sobald er ein paar Songs besammen hat, schaut er dann bei mir vorbei und da arbeiten wir dann gemeinsam an den Gesangslinien. Thom (Blunier; Gitarre) steuert immer die Lead-Parts bei welche er auch bei sich zu Hause austüftelt. Erst später kommen dann jeweils die anderen Jungs dazu wenn wir die Songs im Proberaum durcharrangieren. Und ich schreib zu guter Letzt dann auch noch die Texte. So mache wir das bereits seit vielen Jahren.

SM: Wie lange habt ihr insgesamt benötigt um 'High Noon' einzuspielen, bzw. wo und von wem wurde es produziert?
Mark: Das war schon insgesamt ne ziemlich aufwendige Geschichte diesmal. Nur schon das Songwriting hat sich über ein ganzes Jahr hingezogen. Die Aufnahmen dauerten dann ca. 4 Monate und der Mix nahm auch nochmal einen Monat in Anspruch. Nun, Thom (Blunier) hat bei sich zu Hause im Dachstock ein wunderbares, kleines Studio eingerichtet und dort wurde das Album auch von ihm selber produziert. Ist natürlich schon ne geile sache wenn Du Dir so lange Zeit lassen kannst. Aber man hört´s dann eben auch am Ergebnis denke ich!

SM: Welche Songs liegen Dir besonders am Herzen und warum?
Mark: Es ist immer schwierig sich da festzulegen, es sind ja alle unsere Babies. Momentan ist aber mein Favorit 'High Noon'. Nicht nur musikalisch sondern auch vom Text her, die genaue Bedeutung erzähle ich aber niemandem, da kann sich jeder seine Geschichte dazu reimen.

SM: Könnt ihr mittlerweile rein von der Musik leben, bzw. wie ist euer Status in Eurer Heimat Schweiz?
Mark: So richtig voll und ganz liegt leider nicht drin. Jeder von uns macht noch irgendwas nebenbei, bei mir ist es Grafikdesign und Webdesign. Es gibt ab und dann Monate, in denen die Musik ausreicht aber dann muss auch wieder sonst woher was reinkommen.

SM: In Deutschland hakt es ja leider noch ein bischen was den Durchbruch angeht, obwohl ihr regelmäßig auf Tour kommt und qualitativ sicherlich an der Spitze Eures Genres steht. Wo siehst du die Gründe hierfür?
Mark: Nun, das hat immer verschiedene Gründe. Es geht immer, egal was Du auch tust, um 4 Dinge: Talent, Können, Ausdauer und Glück. Manche Dinge kannst du selber beeinflussen und andere eben nicht. Will heissen, wir geben unser Bestes da wo wir können und alles andere passiert entweder oder halt nicht. Aber was nicht ist kann ja immer noch werden!

SM: Welche Touraktivitäten bzw. Festivals stehen für 2016 auf Eurem Programm?
Mark: Erst mal spielen wir ne Menge Shows in der Schweiz, im April allerdings auch bereits die ersten paar in Dutschland. Wir werden bei Euch sicher auch auch noch ne Tour spielen, aber vermutlich erst im Herbst dann. Auch in Spanien und Frankreich stehen ein paar Sachen an. Zudem spielen wir ein paar richtig geile Festivals hier in der Schweiz unter anderm mit den SCORPIONS und EUROPE. Ich hoffe sehr, in der Hinsicht ergibt sich auch in Germany noch so einiges. Wir können es kaum erwarten, die 'High Noon'-Songs endlich auf die Bühne zu bringen!

SM: Von welchen Sängern siehst du dich beeindruckt, bzw. bist du beeinflußt?
Mark: Meine Helden sind Steven Tyler, Axl Rose und Brian Johnson. Klar bin ich durch solche Stimmen beeinflusst, ich denke doch aber, dass ich meinen eigenen Stil erschaffen konnte.

SM: Mittlerweile ist SHAKRA seit 26 Jahren im Musikbusiness dabei. Was hat sich deiner Meinung nach im Gegesatz zu den 1990er Jahren verändert. Zum guten wie zum schlechten?
Mark: Vieles hat sich geändert! Vorallem durch das Internet. Die Verkaufskanäle sind völlig anders als dazumal. Ich kann mich noch erinnern, als ich früher mit Kumpels im CD-Laden abgemacht hatte um Musik zu hören und dann zu kaufen. Seit iTunes und Co gibt es kaum mehr Läden. Dies kann man als gut oder schlecht werten. Ich vermisse halt ein bisschen die Wertschätzung die man früher noch hatte. Wenn ich eine CD kaufe, dann höre ich mir die an auf einer guten Anlage, ich mag die Booklets, lese die Lyrics. Es hat einen grossen Wert für mich was in der jetzigen schnelllebigen Zeit völlig unter zu gehen scheint. Mp3 aufs Handy, dann kurz die Intros durchswitchen und das wars dann auch. Man kann nicht sagen, es sei schlecht, es ist einfach anders.

SM: Mark, danke für das Interview!
Letzte Worte an unsere Leser, bzw. die deutschen Hard Rock Fans?

Mark: Ich wünsche euch allen viel Spass mit 'High Noon'! Spürt unser Herzblut beim durchhören, wir freuen uns, euch schon bald live in Deutschland besuchen zu kommen!

(Sandy Cutter, Februar 2016)