SEVENTH ONE, 04.06.2003
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SEVENTH ONE aus Schweden haben sich mit ihrem starken Debut-Album ´Sacrifice´ sogleich an die Fersen ihrer etabierten Landsleute HAMMERFALL geheftet. Die Songs warten mit Schmackes, viel Abwechslung und geilen Melodien auf, und mit Sänger Rino Fredh hat man einen ausdrucksstarken Frontmann in den eigenen Reihen, der selbst mit einem Interview-Wunsch auf mich zukam!
Selten, sympathisch und basisnahe zugleich!

Schweres-Metall (SM): Hallo Rino, ich hoffe dir geht´s gut! Zuerst muss ich Euch ein Kompliment bezüglich Eures aktuellen Albums ´Sacrifice´ machen. Das Album ist ein Power Metal Hammer in der Tradition von HAMMERFALL´S ´Glory To The Brave´ geworden. Teilst du meine Ansicht? Rino: Hi Pit, mir geht´s gut, danke der Nachfrage! Ich komme gerade vom ´2000 Decibel Festival´ zurück, wo wir zum ersten mal mit unserer aktuellen Besetzung aufgetreten sind. Die Show war grossartig und das Festival sehr gut organisiert. Es war eine Ehre für uns ein Teil dieses Festivals zu sein. Unter anderen traten noch folgende Bands auf: CANDLEMASS, VINTERSORG, FALCONER und PATHOS!!! ´Sacrifice´ mit einem Album wie ´Glory To The Brave´ zu vergleichen, welches so viele Türen für den Heavy Metal geöffnet hat ist natürlich ein tolles Kompliment für uns. SEVENTH ONE haben jedoch eine etwas rauhere Herangehensweise als HAMMERFALL, aber beide Bands konzentrieren sich darauf gute Songs mit starken Melodien zu schreiben.

(SM): Bitte schildere uns wie SEVENTH ONE als Band zusammen fanden. Rino: Zwei Typen aus Hunnebostrand, Christoffer Hermansson und Johannes Losback (beides Gitarristen) gründeten die Band 1997. Sie kamen in Kontakt mit ihren früheren Band-Kollegen Jörgen Olsson (Bass), Jonny Edvardsson (Drums) und mir (Gesang). Mit dieser Besetzung nahmen wir am größten Band- Wettbewerb der schwedischen Westküste namens "Rock Of Bohuslän" teil. Am Ende gewannen wir 3 von 4 möglichen Preisen, inklusive dem für die beste Band! Das war im Sommer 1999. Daraufhin bekamen wir sehr viel Feedback, unter anderem auch vom legendären deutschen ROCK HARD-Magazin, das unseren Song "The Seventh Eye" auf ihrem Unerhört-Sampler veröffentlichte. Dank dieser Aktion kamen wir in Kontakt mit einem sehr bekannten Label, wobei aber letztendlich kein Deal heraussprang. Vor den Aufnahmen zum nächsten Demo trennten wir uns von Jonny, Mats Karlson schloss die entstandene Lücke. Mit ihm nahmen wir 12 Songs auf, wovon 6 auf die ´The Celestial Prophecy´-Promo kamen. Dieses Mal erhielten wir noch bessere Reaktionen von den Metal-Medien, und zudem konnten wir uns auch noch auf dem ´Metal Crusade´-Sampler des ´Heavy, oder was!?-Magazins platzieren. Daraufhin bekamen wir Angebote von vielen Plattenfirmen. Letztendlich entschieden wir uns für ´Armageddon´ von Lars Ratz (METALIUM). Mats verlies die Band kurz vor Aufnahmebeginn zur Debut-CD, woraufhin wir Tobias R. Kellgren - einen alten Freund - als neuen und kraftvollen Drummer gewinnen konnten. Er lernte die Songs schneller als wir zu hoffen wagten, und im Februar 2002 begannen wir dann mit den Aufnahmen zur CD ´Sacrifice´ in Hamburg. Im Oktober desselben Jahres wurde das Album dann von Massacre Records in Europa veröffentlicht.

(SM): Seid ihr mit der CD was Sound, Produktion und Songs angeht vollauf zufrieden? Rino: Natürlich gibt´s nach den Aufnahmen immer Sachen die man im Nachhinein änderen würde, aber wenn man unser Budget berücksichtigt sind wir doch sehr zufrieden mit den Resultat :-)
Wir wollten eine sehr kraftvolle Produktion haben und Lars sah dies genau so. Bezüglich der Songs denke ich das wir eine ausgewogene Mischung von schnellen Nummern, Mid-Tempo Tracks und einer Ballade hinbekommen haben. Wir denken die Platte ist sehr ausgewogen.

(SM): Wie verlief die Zusammenarbeit mit Produzent Lars Ratz, und wie kamt ihr eigentlich mit ihm in Kontakt? Ich kenne Lars von einem METALIUM-Gig in meiner Heimatstadt. Er ist ein sehr lustiger Typ und verträgt einiges an Bier, hehe... Rino: Johannes nahm Kontakt mit Lars auf und gab ihm das ´The Celestial Prophecy´-Demo. Lars mochte die Songs sehr die wir aufgenommen hatten, sah Potential in unserer Band und wollte uns produzieren. Sein Vertrauen in uns war sehr wichtig als es darum ging bei welchem Label wir denn nun unterschreiben sollten. Ein weiterer wichtiger Faktor ist natürlich das er ein sehr netter und cooler Typ ist :-) Wir möchten auch zukünftig definitiv mit ihm zusammenarbeiten.

(SM): Wie sieht´s für Euch mit Auftritten in Deutschland aus? Rino: Momentan muss ich leider sagen das keine Shows bei Euch in Deutschland geplant sind. Natürlich würden wir liebend gerne bei Euch spielen, mache uns doch ein Angebot :-)

(SM): Seit ihr zufrieden mit Massacre Records, bzw. was veranlasste Euch bei einem deutschen Label zu unterschreiben?
Rino: Unsere Debut-CD wurde von Massacre lizensiert, welches ein wirklich grosses Metal-Label mit vielen bekannten Bands ist. Wir hatten wirklich hart zu kämpfen für die Aufmerksamkeit und Unterstützung die wir letztlendlich erhielten (speziell nach den grossartigen Kritiken der Fachpresse). Zudem ist es wirklich hart für eine Newcomer-Band sich selbst um den Vertrieb und die Promotion für ein Album zu kümmern.
Bei einer deutschen Plattenfirma zu unterschreiben, unterstreicht eigentlich nur das Deutschland der grösste Markt für unsere Art des Heavy Metal ist :-)

(SM): Erzähle uns doch von der schwedischen Metal-Szene, speziell in der Heimatstadt von SEVENTH ONE. Wie sieht die Club-Szene aus und wie kamst du als Norweger eigentlich in Kontakt zur Band? Rino: Die Szene in Schweden ist wirklich sehr lebendig und anregend! Unser Proberaum ist in Hunnebostrand, das ist einige Stunden Autofahrt von Göteborg entfernt. Dort ist eine sehr gesunde und wachsende Metal-Szene zuhause. In unserer Stadt gibt es nicht viele Clubs wo wir auftreten können, obwohl hier einige coole Metal Bands und auch genug Metal-Fans sind.
Ich gründete 1993 zusammen mit Christoffer eine Band-Projekt und wir spielten oft zusammen. Ein Kumpel von mir hatte Geburtstag, und ich traf dort unseren zweiten Drummer Mats mit dem ich über musikalische Einflüsse und unsere Ambitionen sprach. Eins kam zum anderen und wir probten in dieser Besetzung, wir tauschten mehrmals Mitglieder aus und so waren quasi damals schon SEVENTH ONE geboren.

< Rino Fred

(SM): Von welchen Sängern bist du beeindruckt bzw. beeinflusst? Rino: Meine grössten und frühesten Einflüsse sind Eric Adams, Michael Kiske & Geoff Tate. Ich habe grundsätzlich vor allen aktuellen Sänger einen grossen Respekt. Von den neuen Sängern gefallen mir Daniel Heiman, Warrel Dane und Anneke Van Giersbergen.

SM: Wer sind die Favouriten der anderen Bandmitglieder? Rino: Die Jungs von SEVENTH ONE hören eigentlich von Hard Rock bis hin zu Extreme Metal so ziemlich alles. Aber jeder von ihnen hört natürlich auch klassischen Metal wie IRON MAIDEN, HELLOWEEN, QUEENSRYCHE, DIO usw.

SM: Kennt jemand von Euch Deutschland, bzw. was habt ihr von unserer Metal-Szene und unserem Land bislang gehört? Rino: Deutschland ist uns natürlich sehr bekannt was den Metal anbetrifft. Bands wie HELLOWEEN, ACCEPT, BLIND GUARDIAN und SCORPIONS waren und sind genreübergreifend sehr bestimmend! Als wir in Hamburg unsere CD aufnahmen, genossen wir unseren Aufenthalt sehr. Wir freuen uns schon darauf dorthin zurückzukehren um unser zweites Album aufzunehmen!!!

SM: Wie siehst du die Power Metal Szene momentan? Denkst du es könnte demnächst zu einem grossen Revival dieses Stils kommen? Rino: Das wäre natürlich klasse, yeah! Der Markt ist momentan überflutet von grossartigen Melodic/Power/Heavy Metal Bands die natürlich alle Erfolg haben wollen. Es ist sehr wichtig einer Band Zeit zu geben, um wachsen zu können und ihren eigenen Stil zu finden.

SM: Welche noch lebende Person würdest du gerne mal kennenlernen? Rino: Darauf kann ich dir keine definitive Antwort geben, aber es wäre schon toll wenn ich Michael Kiske mal treffen würde. Vielleicht könnte er mir ja den ein oder anderen Trick was die Gesangstechnik angeht verraten. Vielleicht würde es sich dann ja auch ergeben das wir einige Songs mit schönen und kraftvollen Melodien zusammen komponieren.

SM: Rino, ich bedanke mich für dieses Interview. Letzte Worte von dir an unsere Leser bzw. die deutschen Metal-Fans? Rino: Pit, vielen Dank für diese Ehre! Und bitte setze die gute Arbeit fort :-) Halte die Flamme des Metal am Leben. Wir hoffen das wir all unsere Fans demnächst auf Tour sehen werden. Wir sind momentan sehr damit beschäftigt Demos für unsere nächste CD zu produzieren. Wir versprechen unseren eingeschlagenen Weg fortzuführen. Besucht bitte unsere Webside um auf dem laufenden zu bleiben, dort erscheinen immer die aktuellsten Neuigkeiten aus dem SEVENTH ONE Camp.
Mit Metal & Ehre
Rino Fred

Pit Schneider (Juni 2003)