Organisations-Team des BURG LEMBERG OPEN AIR:
Karin Kunz, Moritz Noll, Stefanie Schaaf & Bernd Breiner (Foto oben; v.re. nach li.)

25.09.2018

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Seit dem Jahr 2005 findet jeweils im Spätsommer an zwei Wochenenden hintereinander das populäre Burg Lemberg Open Air statt. In den archaischen Gemäuern der geschichtsträchtigen Burgruine in 478 Metern Höhe hat der Zuschauer hierbei eine imposante Sicht auf den Pfälzer Wald und ein unvergleichliches Ambiente. Das heißt der Blick auf die Bühne und darüber hinaus ist einzigartig. Unser Pit unterhielt sich mit den Event-Machern Karin Kuntz und Bernd Breiner sowie dem ins Führungsgremium nachgerückten jungen Duo Stefanie Schaaf/Moritz Noll, ebenfalls aus den Reihen des Quasimoto Musik- und Kulturverein e.V. Das Organisationsteam konnte in diesem Jahr mit insgesamt 1.960 zahlenden Besuchern einen neuen Zuschauerrekord vermelden.

Schweres-Metall (SM): Karin, wie fällt dein Fazit bezüglich des am 1. September zu Ende gegangenen 14ten Burg Lemberg Open Air generell aus?
Warst du und dein Team insbesondere mit dem Zuschauerzuspruch und den Live-Shows der fünf teilnehmenden Bands zufrieden?


Karin Kuntz: Wir sind glücklich. Es muss wahrhaftig einen Rock-Gott geben, der einmal mehr die Hand über das Wetter hielt. Unsere Gäste schenkten uns erneut einen Besucherrekord mit einer unglaublich positiven Stimmung. Für diese Bestätigung unserer idealistischen Idee bedanken wir uns ganz herzlich bei all den vielen Menschen, welche den Aufstieg auf die Burg in Kauf nehmen.
Die Zusammenarbeit mit den Bands war wieder professionell und geprägt durch langjährig gewachsene Kontakte. Auch die "neuen" Bands haben sich dem Bann und der Mystik unserer Burg hingegeben respektive unseren mit Herzblut und Idealismus geprägten Zusammenhalt unterstützt.

SM: Stefanie, Moritz, seit wann gehört ihr zum Führungsstab des Organisationsteams, was genau ist euer jeweiliger Aufgabenbereich und welche bislang gebuchten Bands gehen auf euer Konto?

Stefanie Schaaf: Wir haben keinen Führungsstab im klassischen Sinne, sondern sehen uns mittlerweile als Organisationsteam, welchem aus dem Vorstand und dem NKT besteht. Seit drei Jahren ist das gesamte Team in Entscheidungen eingebunden. Die Aufgaben, entsprechend der jeweiligen Stärken, werden seitdem allmählich auf alle verteilt. Seit drei Jahren bin ich immer mehr in die organisatorischen Prozesse eingebunden und gehöre seit 2017 als gewähltes Mitglied zum Vorstand. Unter anderem bin ich inzwischen für das Handling und Abrechnung des Kartenvorverkaufes selbstständig verantwortlich. Sascha Wendling, ebenfalls gewähltes Vorstandsmitglied, hat z.B. den Bereich der Getränkebestellung und Verwaltung in eigen Regie übernommen. Max Noll zeichnet sich mit seinem Team für die Parkplatzorganisation allein verantwortlich. Alle Mitglieder des Organisationsteams finden nach und nach ihre Verantwortungsbereiche. Allerdings bringt das Wissen, dass unsere 1. und 2. Vorsitzende immer noch ein Auge darauf haben eine gewisse Sicherheit und Rückenstärkung mit.

Moritz Noll: Ich werde immer mehr in die operativen Bereiche Planung und Durchführung eingebunden und an die Organisationsprozesse herangeführt. Dazu gehört unter anderem der Zeitplan des Auf- und Abbaus. Hier unterstütze ich die Vorstände immer mehr, z.B. mache ich mich derzeit auch mit dem Bookingverfahren vertraut bzw. kümmere mich zusammen mit Sascha Wendling um die Betreuung unserer Bands auf der Burg. Seit Jahren ist das Organisationsteam bei der Abstimmung welche Bands gebucht werden, involviert. Unsere Entscheidungen sind kein Ergebnis einzelner, sondern aller im Team.

SM: Stefanie, wie zufrieden bist du bislang mit der Zuschauer-Resonanz auf die bisherigen Konzerte von einer Band wie den Music Monks, welche 2016 sowie in diesem Jahr spielte und sich mit ihrem Hip-Hop stilistisch ja sehr deutlich von den anderen gewöhnlich gebuchten Gruppen aus den Bereichen Pop- und Rockmusik unterscheidet?

Stefanie Schaaf: Sehr zufrieden. Mit einer Band wie den Music Monks wird zukunftsorientiert eine jüngere zusätzliche Musikausrichtung auf der Burg geschaffen, die mir persönlich sehr gut gefällt. Solche Abende bringen die jüngere Generation als Publikum und sorgen für eine moderne Stimmung. Dieser Weg bringt auch neue und interessante Herausforderungen für uns mit, denen wir uns sehr gerne stellen.

SM: Moritz, wie ist in deinen Augen die Akzeptanz und der Ruf des Festivals bei den jungen Besuchern, also deiner Generation?
Das Burg Lemberg Open Air war bis einschließlich 2015 doch eher von traditioneller Pop- und Rockmusik geprägt.

Moritz Noll: Unser Publikum war schon immer generationsübergreifend, was uns gut gefällt. Ab einem Zeitpunkt war jedoch ein deutlicher Zuwachs an "jüngerem" Publikum insbesondere bei den Konzerten mit Ausrichtung in die modernere Musik wie bspw. den Musik Monks zu verzeichnen. Allgemein wird unsere Veranstaltung von den Besuchern meiner Generation gut angenommen und jedes Jahr sehnsüchtig erwartet.

SM: Bernd, wird das Open Air von der Gemeinde Lemberg ausreichend unterstützt, sprich wie stehen der Ortsbürgermeister, die Vereine und die Dorfbewohner generell zum Event?

Bernd Breiner: Die Akzeptanz der Lemberger Bürger für unsere „laute“ Veranstaltung ist ein wichtiger Bestandteil. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, insbesondere die Unterstützung der Gemeindearbeiter ist ebenso wie die Beihilfe bei Bedarf der anderen Vereine ein wichtiger Faktor, welcher zum Gelingen des Open Air beiträgt.

SM: Karin, es gibt immer wieder Stimmen in der regionalen Presse und beim Publikum die für mehr Abwechslung sprich neue Bands im Programm plädieren. Gruppen wie beispielsweise Brothers In Arms, Echoes, Still Collins, Die Dicken Kinder oder Queen Kings spielen schon seit den Anfangstagen im zwei-Jahres-Rhythmus auf der Burg. Wie stehst du zu dieser Kritik?

Karin Kuntz: Ich kann diese Kritik teilweise nachvollziehen. Allerdings ist es schwierig, bei "nur" 4 Konzerten das Programm noch abwechslungsreicher zu gestalten. Wir möchten gerne allen Bands weiterhin die Plattform in unserer Region bieten. Wir sind dazu übergegangen, den 2-Jahres-Rhythmus auf einen 3-Jahresrhythmus zu erweitern. Darüber hinaus gestalten wir seit mehreren Jahren unser Programm so, dass mindestens eine „neue“ Band im Line-up zu finden ist. Unter anderem planen wir schon seit Jahren unsere Rocknacht mit 2 Bands ein, um die Abwechslung noch zu vergrößern.
Wir haben uns der Aufgabe verschrieben, dem musikalischen Kultanspruch ebenso gerecht zu werden wie dem generationsübergreifenden Angebot respektive der zeitgenössischen Musik.

SM: Bernd, wie wird es weiter gehen, bzw. wird sich zukünftig etwas am Event verändern?
Du hattest zuletzt erwähnt an einem Veranstaltungstag das Genre Hard Rock verstärkt supporten zu wollen. Und darfst du schon Bands für 2019 verraten?

Bernd Breiner: Gerne setzen wir unsere Idee auch für 2019 wieder um. Die Planung ist weitgehend abgeschlossen. Wir werden im nächsten Jahr im Line-Up The Queen Kings, Die Dicken Kinder (hier sind wir wieder im einen 3-Jahresrhythmus) auf der Bühne begrüßen. Ebenfalls geplant ist die lange Rocknacht mit Metakilla und Mad Zeppelin. Noch nicht final konkretisiert ist ein Abend, der gleichwohl die jüngere als auch die ältere Generation ansprechen wird. Hier ist eine Mischung aus Coldplay und/oder Eagles, Volbeat oder Supertramp vorstellbar und wird in den nächsten Wochen finalisiert. Wir sind uns sicher, mit diesem Programm generationsübergreifend für alle ein Angebot zu haben.
Wir freuen uns schon jetzt auf alle Besucher auf unserer schönen Burg Lemberg.

Interview: Pit Schneider
Photos: © 2018 by Pit Schneider