MICHAEL KISKE, 26.01.2009
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MICHAEL KISKE gehört nach wie vor zu den besten Sängern des Planeten; dies hat er vor allem in den 90ern mit den beiden 'Keeper Of The Seven Keys'-Klassikern seiner ehemaligen Band HELLOWEEN eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Diese Alben gehören nach wie vor mit zum Besten was der Heavy Metal jemals hervorgebracht hat. Da Michael mit PLACE VENDOME ein neues Album mit dem Titel
'Streets Of Fire' eingespielt hat, die Gerüchte um eine HELLOWEEN Reunion im 'Keeper' Line Up bzw. um seinen möglichen Einstieg bei MASTERPLAN nicht verstummen wollen gab es genügend Gesprächsstoff für ein Interview; doch lest selbst.

Schweres-Metall (SM): Hallo Michael, wie geht´s Dir und wo lebst Du momentan?
Michael: Wie seit eh und je: in Hamburg.

SM: Du bist auch auf 'Streets Of Fire' dem zweiten Album von PLACE VENDOME zu hören das am 20. Februar veröffentlicht wird; warst Du auch am Songwriting beteiligt?
Michael: Nö, will ich auch nicht; ich brauch meine Songs für mein nächstes Album.

SM: Entspricht der Stil dieses Albums exakt Deinen momentanen musikalischen Vorlieben, oder ist dies nur ein Engagement, also ein Studiojob?
Michael: Ich suche nicht nach einer festen Schablone, nach der ich dann musizieren kann. Ich kann vieles gut ab und gut finden. Meine eigene Musik ist noch anders, aber auf die PV2 Sachen kann ich gut. Das, was ich immer gerade schreibe ist in dem Moment exakt mein Geschmack, beim nächste Song dann wieder das.

SM: Ich persönlich finde das Deine Stimme bei PLACE VENDOME eigentlich kaum gefordert wird. Hättest Du nicht Lust dazu mal wieder ein richtig geiles Metal Album aufzunehmen?
Michael: Lieber ein richtig geiles Kiske-Album. Meine Stimme wird bei PV2 doch sehr wohl gefordert; dauerhaft hoher Gesang ist auch sicher nicht ''besserer'' Gesang. So wie dort, ist das schon goldrichtig.

SM: Was hat Dich im vorigen Jahr dazu veranlasst das sehr gelungene Album 'Past In Different Ways', welches alte Helloween Gassenhauer in akustischem Gewand enthält, aufzunehmen?
Michael: Die Idee kam von Frontiers-Records, und ich fand es nach einer Eingewöhnungszeit eine sehr gute Idee.

SM: Was waren die Gründe dafür bei Frontiers Records einen Plattenvertrag zu unterschreiben? Gab es aus Deutschland keine adäquaten Angebote?
Michael: Zumindest zu der Zeit, als Frontiers mich ansprachen, war kein deutsches Label interessiert an meinem 2006 Album, weil es nicht Metal ist ... und ich glaube auch, weil ich allgemein nicht so funktioniere, wie (besonders) deutsche Labels es mittlerweile gerne haben wollen = ausrechenbar. Frontiers lassen mich machen, wie ich will. Bei anderen sabbeln die viel eher rein, mich lassen die – nachdem ich es immer mal wieder klargestellt habe - in Ruhe.

SM: Wie stehst Du zum jetzigen Zeitpunkt einer Rückkehr zu Helloween bzw. wenigstens einigen Gigs in der alten sprich 'Keeper'-Besetzung gegenüber, u. gab es diesbezüglich schon Gespräche?
Michael: Wird es nicht geben, weil ich mich nicht mit Leuten auf die Bühne stelle, die nicht meine Freunde sind und denen ich im Grunde seit 1994 scheißegal gewesen bin. Für die Fans hätte man so etwas sicher mal machen können, aber nicht mehr nach dem, wie das ablief.

SM: Ist Dir eigentlich bewusst welchen gigantischen Stellenwert die Alben welche Du mit Helloween aufgenommen hast (insbes. 'Keeper I & II') bei den Fans haben, u. wie stehst Du heute diesen Alben gegenüber?
Michael: Ist mir aufgefallen. Das liegt sicher am guten Geist dieser Alben, der stimmte damals noch. Sind auch immer noch mit Abstand meine lieblings Helloween-Alben, weil in dieser Zeit die Band innerlich und äußerlich funktioniert hatte; nach Kai Hansens Ausstieg war zumindest Band-technisch die Luft raus.

SM: Ist es korrekt das Du eine Anfrage von Masterplan vorliegen hast?
Michael: Nö, Roland weiß, dass ich bei ihm nicht einsteige. Er braucht mir keine Anfrage vorlegen.

SM: Du hast doch mit Sicherheit schon sehr interessante Angebote erhalten in Bands einzusteigen. Würdest Du darüber etwas erzählen?
Michael: Hin und wieder schon, aber ich muss mein eigenes Ding machen. Projekte, wie die von Frontiers, sind cool, stressfrei und machen wirklich Spaß. Ich bin dankbar dafür. Aber ansonsten suche ich keine Band; ich habe doch selber eine gute!

SM: Welche Musik hörst Du privat?
Michael: 80% Klassik. Dann U2, OASIS, Coldplay, Snowpatrol, Sarah Mclachlan, Maria Mena usw. Alles mögliche.

SM: Welche zukünftige Aktivitäten stehen in naher Zukunft bei Dir an?
Michael: Ein neues Kiske-Album und ein Projekt mit einer weiblichen Sängerin ist in Planung.

SM: Michael, ich bedanke mich für dieses Interview. Letzte Worte v. Dir an unsere Leser bzw. die deutschen Rock & Metal-Fans?
Michael: music is the law; and nothing else!

(Pit Schneider, Januar 2009)