ENTERA, 20.01.2014
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2015 steht ein Jubiläum an: 25 Jahre ENTERA - das ist schon eine Ansage für eine Underground Band! Das Trio aus Nürnberg steht für rohen und unverfälschten Thrash Metal und das letzte wiederum in Eigenproduktion produzierte Studioalbum 'The War Goes On' erhielt nicht nur bei uns eine amtliche Bewertung. Unsere Redakteurin Katrin Erbach knöpfte sich Bandchef und Bassist Carsten Lutter zum Gespräch vor.

Schweres-Metall (SM): Carsten, ich habe ja nun die Review zu eurem 'The War Goes On' geschrieben und mir gefiel diese Rohheit so gut. War das eure Absicht oder ein Resultat der Eigenproduktion?
Carsten: Das war Absicht. Wir haben alles selbst aufgenommen und uns auch lange Zeit gelassen. Ich war beim Mischen und Mastern dabei bzw. habe mit dem Studio öfter hin und her gemailt, bis der Sound so war wie wir ihn wollten. Wir möchten z.B. keine zweite Gitarre beim Gitarrensolo im Hintergrund haben. Deswegen ist bei uns auch der Bass weiter im Vordergrund als bei anderen Bands. Alles war bei Entera auf einer CD landet, können wir live auch genauso spielen. Auch beim Gesang gibt’s nur drei Stimmen zu hören.

SM: Das Album ist ja nun schon ein wenig etabliert, wie sind die Rückmeldungen von Presse und Fans?
Carsten: Bis auf ein oder zwei Reviews waren alle sehr positiv. Der CD Rom Part kam gut an, die Leute können sich da ein paar Stunden damit beschäftigen. Der Sound kam ebenfalls gut an. Anscheinend gibt es kaum noch Bands bei denen man den Bass vernünftig hört. Ich denke, die Leute haben einfach die Nase voll von den Plastikproduktionen.

SM: Welcher ist dein Lieblingssong des Albums und in welchem steckt das meiste Herzblut und wieso?
Carsten: Das schwankt von Zeit zu Zeit. Momentan ist mein Lieblingssong "Mobile Pit". Einer der schnellsten Entera Songs bisher, schwer zu spielen und den Text finde ich gelungen. Es geht darum, dass es früher einen großen Moshpit vor der Bühne gab, heute gibt’s oft leider nur noch Leute, die ihre Handys hochhalten. Wir legen aber auf jeden Song viel Wert.

SM: Was beeinflusste euch, euch dem Thrash Metal zu widmen?
Carsten: Die ersten Metal Bands die ich hörte waren Venom und Iron Maiden. Später kamen dann Slayer, Anthrax und Exodus dazu. Als ich zum ersten mal Annihilator hörte, war der Gedanken da, selbst Musik zu machen. Ich finde die erste Annihilator Platte ist die Beste, die sie bis heute gemacht haben.

SM: Und welche sind eure musikalischen Vorbilder und sonstigen Einflüsse?
Carsten: So richtige Vorbilder haben wir eigendlich nicht. Wir versuchen schon was eigenes auf die Beine zu stellen. Bei mir reichen die Einflüsse von Thrash Metal Bands wie Annihilator, Testament, Exodus bis zu Death Metal Bands wie Death, Morbid Angel und hin und wieder auch ein kleiner Punk Einschlag. Ich finde es auch gut, dass wir innerhalb der Band verschiedene Sachen hören. Wenn jetzt jeder von uns nur Slayer hört, dann würde die Band zu sehr nach einer Band klingen. Bei uns ist fast alles erlaubt, es sollte aber grob Thrash Metal bleiben.

SM: Was steht denn im Moment an, außer die Gigs auf eurer Seite? Neues Album? Videos?
Carsten: Die 'The War Goes On' CD kam Ende 2012 raus. Wir mussten dann einige Gigs mit einem Aushilfsdrummer spielen und haben deshalb erst mitte 2013 mit neuen Songs angefangen. Bisher stehen sieben neue Songs. 4 davon werden auf einer ´7 erscheinen. Die Aufnahmen beginnen Ende Januar 2014. Es soll auch noch ein weiteres Video von der aktuellen CD geben und von der neuen Single wollen wir auch noch eins machen. Nebenbei spielen wir auch noch einige Gigs.

SM: Wie können wir uns den Ablauf der Entstehung eines Songs von Entera vorstellen? Wie läuft das bei euch?
Carsten: Wir treffen uns im Proberaum und spielen uns die neuen Riffs vor. Ein Riff wird nur dann genommen, wenn es jedem gefällt, alles andere fliegt sofort wieder raus. Dann schauen wir, welche Riffs zusammen passen und nehmen noch ein paar Änderungen vor, bauen den ein oder anderen Break noch ein. Die Texte schreibe ich alleine, aber die anderen können die auch ablehnen, dass läuft genauso wie bei den Riffs. Manchmal schrieben wir in einer Probe einen kompletten Song, bei anderen Songs dauert es Monate bis sie fertig sind. Wichtig ist nur der fertige Song, egal wie lange es dauert.

SM: Wie lange seid ihr schon in der Musik unterwegs? Also wie lange spielt ihr jeweils und wie lange zusammen?
Carsten: Ich habe ca. 1988 angefangen Musik zu machen. Vorher war ich nur als Mischer unterwegs. Leider sind schon zwei Gitarristen von uns gestorben, deswegen sind wir nicht mehr in der original Besetzung. Den aktuellen Drummer (Marc) kenne ich bereits seit 2004. Er war 2009 als Aushilfe bei Entera und ist seit 2013 festes Mitglied. Nino, der aktuelle Gitarrist, ist eider nur Aushilfe. Er macht ein Praktikum für 6 Monate in Nürnberg und zieht dann wieder weg. Deswegen sind wir derzeit auf Gitarristensuche.

SM: Was habt ihr in eurer Laufbahn als ENTERA noch vor? Was sind eure Ziele und Träume?
Carsten: Nächstes Jahr feiern wir hoffentlich uns 25-jähriges Bandbestehen und es wäre schön, wenn wir die 30 Jahre auch noch voll bekommen würden. Ansonsten ist eine DVD oder Blu Ray noch ein Ziel für mich. Dann natürlich jede Menge Gigs spielen und wenn es möglich ist, eine richtige Tour.
Für mich sind aber die Gigs das Wichtigste, danach kommen erst die CD`s und alles andere.

SM: Wann, wie und wo habt ihr euch gegründet und zusammengefunden?
Carsten: Die Anfänge von Entera waren so ungefähr 1988/89 im Saarland. Da die erste Probe in vollständiger Besetzung erst im März 1990 war, geben wir das als Gründungsdatum an. Davor haben wir schon ein paar Songs geschrieben, aber die meiste Zeit nur Musiker gesucht und einen Proberaum. Seit Anfang 1993 sind wir nur noch als Trio unterwegs. Wir haben es ca 2001 mal kurz mit einem zweiten Gitarristen nochmal probiert, dass passt aber nicht zu Entera, dewegen haben wir das nach einem Gigs wieder sein lassen. Seit 2003 bin ich in Nürnberg und habe da nochmal komplett von vorne angefangen.

SM: Ein letztes Wort an die Fans und Leser?
Carsten: Erst mal danke für das Interview! Gruß an alle Fans und Leser. Schaut öfter mal auf unserer Homepage www.entera.org vorbei.

(Katrin Erbach, Januar 2014)