ELDRITCH, 09.05.2007
Link: www.eldritchweb.com 

Mit 'Blackenday' hat das Quintett aus dem Land von Pizza & Pasta ein äußerst gutes Scheibchen hingelegt. Man verbindet geschickt Elemente aus dem Thrash-, Melodic- und Progressive Metall zu einer absoluten Einheit. Sänger Terence Holler gewährte uns Einblicke hinter die Kulissen von Eldritch.

Schweres-Metall (SM): Hallo Terence, ich hoffe Dir geht es gut momentan. Euer aktuelles Album 'Blackenday' erhielt in unserem Magazin 7,5 von 10 Punkten und folgt meiner Ansicht nach stilistisch den Psychotic Waltz Veröffentlichungen mit einem Schuss Thrash-Einflüssen. Würdest Du mir da zustimmen?
Terence: Hallo! Yeah, ich stimme Dir zu. Wir sind eine melodische Heavy Band die mit Thrash Riffs arbeitet! Wir mögen die Agression des Thrash, aber wir lieben auch das melodische und eingängige ohne zu seicht zu wirken. Diese ist unsere Privileg in den letzten Jahren. Insbesondere unser agressivstes Album 'Reverse' (2001) war voller melodischer Songs, auch mit Growl-Gesang, aber natürlich nicht von der ersten bis zur letzten Minute. Es waren melodische parts in jedem einzelnen Song vorhanden... dies ist Eldritch, entweder man mag es oder halt nicht!

SM: Ich bin besonders von "Silent Flame", "Rumors" und dem Titelsong beeindruckt. Wie lange dauerte das Songwriting und die Produktion von 'Blackenday'?
Terence: Nun, ich danke Dir! Es dauerte einige Monate um die 17 Songs zu schreiben von denen es letztlich 15 auf das Album schafften. Wir begannen im Sommer 2006 und in den letzten Tagen des Novembers starteten wir mit der Produktion die wir Anfang Februar 2007 abschlossen. Es war also insgesamt ein 6 bis 7-monatiger Job! Aber das Resultat klingt großartig. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei R.D. Liapakis (Mystic Prophecy) und Christian Schmid von der Music Factory bedanken, sie haben uns einen tollen Sound gezimmert!

SM: Gibt es bei Euch das typische Songwriter-Team oder kann sich jedes Bandmitglied in diesen Prozess einbringen?
Terence: Nun, ca. 80% der Song werden von Eugene (Gitarre) und mir geschrieben, so ist es nun schon seit unserem ersten Album. Bei den letzten beiden Alben kam jedoch auch wichtige Hilfe von Pek (Rob Proiretti; Gitarre) und einiges an Ideen von John Crystal (Bass). Normalerweise bekomme ich von Eugene ein rein instrumentals Demo das ich mir dann anhöre und dazu passende Gesangsmelodien ausarbeite. Als letztes kommt dann der Text dazu. Unser Drummer Dave bringt dann seine Ideen in jeden einzelnen Song ein. Man kann also letztendlich schon von Teamwork sprechen.

SM: Bist Du mit dem Feedback von Fans und Presse bis zum jetzigen Zeitpunkt zufrieden?
Terence: Absolut, yeah!!! Die CD-Kritiken sind großartig und die Verkäufe und Fan-Reaktionen sind auch gut! Wir denken das wir diesmal ein echtes Meisterwerk geschaffen haben... ha, ha, ha... das einzige Problem ist das die Presse sich wirklich schwer damit tut unsere Stil zu beschreiben!

SM: Wie seid ihr eigentlich mit Limb Music in Kontakt gekommen, und seid ihr bislang zufrieden mit deren Arbeit?
Terence: Oh, wir unterschrieben bei Limp Schnoor´s Firma schon 1993 als er lediglich Verleger und Manager war aber noch keine Plattenfirma am Start hatte. Er liebte unser Demo von 1992 und einige Wochen später unterschrieben wir dann bei ihm. Er fädelte auch unseren ersten Plattenvertrag mit Inside Out Music ein.

SM: Es ist ja kein Geheimnis das es im Musik Buisness für Bands mit einem progressiven Einschlag sehr schwer ist. Kannst Du uns etwas über Eure Verkaufszahlen in Italien bzw. Europa erzählen und könnt ihr alleine vor der Musik leben?
Terence: Wir sind in einer glücklichen Lage, denn wir kommen aus den 90ern, aber es reicht natürlich nicht um nur von der Musik leben zu können. Wir verdienen schon einiges Geld, aber im laufe eines Jahres müssen wir auch noch von anderen Jobs leben! Es ist mittlerweile schon hart geworden, auch aufgrund des downloading bzw. der ganzen Brennerei von CD´s... aber wir sind zufrieden mit unserem Status, es gibt noch genügend andere Bands denen es wesentlich schlechter geht.

SM: Sind Konzert in Deutschland geplant oder gar eine größer Tour?
Terence: Wir spielen am 8. Juni eine Headlinger Show in Berlin im "Darkside Club" und eine weitere am 9. November im "Headbangers Ballroom" in Hamburg. Zudem spielen wir einige Shows auf den diesjährigen Sommer-Festivals. Wir hoffen natürlich das noch einige Shows in Deutschland dazukommen!

SM: Terence, von welchen Sängern bis du beindruckt bzw. beeinflußt?
Terence: Nun, ich liebe Ray Alder, Geoff Tate, James Hetfield, Rob Halford, Mike Patton, Dio, David Coverdale, und viele andere aus den goldenen Jahren! Die neue Generation der Sänger mag ich nicht so sehr, sie sind technisch schon zu perfekt haben aber kein Herz in ihrem Gesang!

SM: Erzähle uns doch mal etwas über die Metal-Szene in Deiner italienischen Heimat bzw. deiner Heimatstadt.
Terence: In meiner Heimatstadt? Absolut null! Es ist ein Ort am Meer voll von Touristen (Deutsche!) Niemand hört hier Metal... in Italien generell ist allerdings eine wachsende Metal Szene mit große Veranstaltungen zu beobachten wie "Gods Of Metal", das "Heineken Festival" und das "Evolution Fest". Hier strömen natürlich tausende Kids hin. Es gibt tolle Bands in Italien mit weltweitem Erfolg wie Lacuna Coil & Rhapsody Of Fire, sowie Labyrinth, Domine, Vision Divine, natürlich uns selbst und viele andere...

SM: Kennst Du die deutsche Metal Szene bzw. welche unserer Bands sind in Italien am populärsten?
Terence: Oh ja, natürlich! Viele der deutschen Metal Bands sind hier sehr populär!!! Ich brauche wohl keine Namen aufzuzählen, denn sie sind alle sehr bekannt!

SM: Terence, ich bedanke mich für das Interview. Letzte Worte an unsere Leser bzw. die deutschen Metal Fans?
Terence: Ich bedanke mich bei Euch für diese Interview-Gelegenheit.
Hört Euch einige Songs von 'Blackenday' an und kauft dann das Album! Wir brauchen Geld!!! Abschliessend möchte ich mich bei allen Leuten bedanken die uns unterstützen...

(Pit Schneider, Mai 2007)