CRACK O DAWN, 26.07.2010
Link: www.myspace.com/crackodawn1 

Die Berliner CRACK O DAWN haben mit ihrem neuen Album 'Gods Of Insane' einen brachialen Wutbrocken veröffentlicht der in unserer Redaktion für gespaltene Reaktionen sorgte. Doch zweifellos hat die Band einiges an Potenzial vorzuweisen. Sänger Zoltán stellte sich gerne meinen Fragen.


Schweres-Metall (SM): Hallo Zoltán, wie gehts und wo hältst Du dich gerade auf?
Zoltán: Hi Pit. Wir sind bei der Affenhitze bei uns im Studio und schrauben an neuen Songs für die zweite CD.

SM: Kannst Du Crack O Dawn für unsere Leser mal kurz vorstellen?
Zoltán: Ok. Wir sind aus Berlin. Gegründet haben wir uns Ende 2007. Mitte 2008 kam dann Halid am Bass zu uns. Zuvor hatten wir alle schon in diversen anderen Bands gespielt.

SM: Wie waren die bisherigen Reaktionen auf Euer neues Album, bzw. seid ihr selbst vollkommen zufrieden damit?
Zoltán: Freunde und bekannte der Band sind hellauf begeistert, ebenso scheint die internationale Presse 'Gods Of Insane' als Bereicherung für den Metal aufzufassen. In Deutschland hat man grössere Probleme mit unserer Vielfalt und Eigenständigkeit zu haben. Zudem haben deutsche Redakteure vermutlich nicht viel Zeit, denn ständig wird entweder ungeprüft aus dem Info unserer Promoagentur abgeschrieben oder man schreibt bei Kollegen ab, insbesondere was musikalische vergleiche anbelangt. Hier ist man offensichtlich bei einigen Fanzines nicht willens über die üblichen Schubladen hinaus denken zu wollen.
Wir selbst sind sicher stolz, denn es ist unser Baby und wir wissen ebenso wie einige andere da draußen, wie kraftvoll unser Material ist und wie fantastisch es auch live funktioniert. Es unterscheidet sich eben von einigem Standardmaterial da draußen, Fans betonen eben diese Qualitäten. Ganz sicher werden wir uns, wie alle Bands, die es ernst meinen, weiter entwickeln.

SM: Wie muß man sich das Songwriting bei Euch vorstellen, bzw. wie lange habt ihr an 'Gods Of Insane' gearbeitet?
Zoltán: Es ist ein Kampf, im positiven Sinn. Du hast vier unterschiedliche Charaktere die alle Ihren Beitrag leisten. Wir haben Glück mit den verschiedenen Köpfen, jeder hat seine eigenen Zuständigkeiten für sich gefunden. Ricky liefert tonnenweise an, Halid knallt seinen Groove rein, Ich sorge für Sinn, Unsinn und Melodie und Schulle ist wie die Schweißnaht, die alles zusammenbringt.
Die CD hat schon sehr lange gedauert. Hängt ein wenig damit zusammen, dass Halid, als er Mitte 2008 zu uns kam, gleich ein paar Songs, die mehr Oldschoolmetal waren, rausgeschmissen hat (Danke Män). Dann haben wir ja noch zwei Duette mit Ralf Scheepers von Primal Fear und Yvonne Ducksworth von Jingo de Lunch gemacht (danke hier noch einmal von unserer Seite an Euch!!). Das war vorher nicht geplant und hat auch noch einmal den Zeitplan so mächtig durchgewürfelt. Ach ja und dazwischen kam dann auch noch unser Videodreh zu 'Gods of Insane'. Hier auch noch mal ein fettes Danke schön an alle, die mitgewirkt haben.
Ist ein fettes Teil geworden!!

SM: Mit welcher Überschrift würdest Du selbst Euren Stil beschreiben? Ich hoffe mal ich lag mit Crossover richtig.
Zoltán: Nenn es verdammt noch mal wie Du willst, wir sind CRACK O DAWN. Von mir aus ein metal meltdown mit hysterischem Beigeschmack ;-) Crossover ist sehr veraltet, und wir sind darüber hinaus.

SM: Trotz aller Härte versucht ihr immer coole Refrains einfließen zu lassen. Ich denke mal das ist der Schlüssel um auch Live etwas zu reißen. Würdest du mir dahingehend zustimmen?
Zoltán: Ob die Refrains cool sind überlassen wir unseren Cracksüchtigen, wir tun nur dass, was uns wirklich überzeugt. Meine Einflüsse kommen von überall her und wir limitieren uns ungern selbst. Die menschlichen Emotionen bestehen aus unendlich vielen Facetten und nur durch eine Variation in der Musik kann unseres Erachtens nach diese Bandbreite transportiert werden. Nur so kannst Du einen ganzen Abend über auf die Zwölf treffen. Riffgekloppe und durchgehendes gegrowle können sicher amüsant sein, aber nicht noch bei der tausendsten Band. Uns ist Songwriting unheimlich wichtig.

SM: Ich habe "To Die For" & "Mesmerized" als Highlights ausgemacht. Welche Songs liegen Dir besonders am Herzen?
Zoltán: "Gods Of Insane", er beinhaltet viele Elemente, die Crack ausmachen: Wut, Irrsin, Megalomanie und verquere Liebe. Nebenbei: der Titel ist weder grammatikalisch falsch wie manchmal behauptet noch könnte man ihn anders nennen. Er ist wie er ist. Die Arroganz mancher sogenannter Rezensenten ist unermesslich. Erzähl mal einem Scott Walker oder Magma, Ihre Texte seien falsch!
"Outdistance" und "Black Rain" nicht zu vergessen.

SM: War es Absicht das der akustische Teil Von "Black Rain" doch stark nach "Rime Of The Ancient Mariner" von Iron Maiden klingt?
Zoltán: Ich weiß beim besten willen nicht, was Du meinst. Redest Du von dem triolischen Bassthema in der Strophe? Weder Harmonien noch Melodie sind auch nur ansatzweise die gleichen. Und Maiden haben Basstriolenläufe auch nicht erfunden. Es ist ein Part, der mal wieder heraussticht aus dem metal-einerlei und deshalb sicher auch gerne analysiert wird. Wir sind Maidenfans, aber hör Dir mal Sachen von größeren, aktuell populären Bands an. Da wirst Du, wenn Du auf Suchspiele dieser Art stehst, sicher viel erfolgreicher sein. Ich kann verstehen, dass das Ohr nach Ankern, nach Orientierung sucht. Euer Job ist sicher auch irgendwie schwierig, auf eine eigene Art. Jedoch urteilen manche sogenannten Profis oft schneller und anders, als ein ausgenommener Metalfan.

SM: Steht in diesem Jahr noch eine Tour an oder beschränkt ihr Euch auf Einzelgigs?
Zoltán: Ja eine Tour ist geplant. Sie soll im November stattfinden und zunächst durch Deutschland und evtl Österreich gehen. Wir spielen aber auch Einzelgigs, Wir sind halt auf Promotour für unsere CD und Crack O Dawn.

SM: Was waren bislang Deine schönsten Momente mit Crack O Dawn und was möchtest Du mit der Band noch erreichen?
Zoltán: Diese Band erleben zu dürfen, die Energie die sie versprüht bei Gigs und im Studio ist schon einmalig. Dazu kommt, dass man sich als Menschen gefunden hat, die dieselben Wünsche, Sorgen und Träume musikalischer Natur teilen. Für mich war es ein Genuss, Ralf Scheepers bei der Interpretation unseres Songs und der Texte zuzuhören.
Aber auch der Videodreh hat tierisch Spaß gemacht und war ne geile Erfahrung. Ein Ziel ist ein Label zu finden.
Und natürlich erwarten wir nichts Geringeres, als den Planet Erde zu unterwerfen.

SM: Welche Bands/Musiker haben dich beeinflusst bzw. beeindruckt?
Zoltán: Iron Maiden, Judas Priest, S.O.D., Anthrax, Type O Negative, Faith No More, Muse, The Damned, Danzig, System Of A Down. Ich bin besonders von Slayers aktueller Scheibe beeindruckt, da sie nie frischer und wütender klangen.

SM: Zoltán, ich danke Dir für das Interview!
Die letzten Worte gehören Dir…
Zoltán: Danke an CMM/SAOL.
Ein fetter Gruß nach draußen an alle Leser.
Hoffe dass wir euer Interesse geweckt haben, in unsere CD reinzuhören oder zu unseren Gigs zu kommen. Sehen uns vielleicht mal auf Tour.
WIR KOMMEN UM EUCH ZU HOLEN!

(Pit Schneider, Juli 2010)