CLARENCE NEEDS GLASSES, 16.12.2014

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CLARENCE NEEDS GLASSES entsprang Anfang September 2013 aus der Asche der Kultband "Bimbes Bimbes, Fötus Flötus". Das Quartett aus Rodalben (bei Pirmasens) hat sich stilistisch dem Punkrock verschrieben und ergatterte bereits Ende August diesen Jahres einen Plattenvertrag bei Mistletree Records. Das CD-Release-Konzert im Pirmasenser Musikclub "Saabau" war komplett ausverkauft und die Band überzeugte hierbei absolut. Es scheint bei CLARENCE also permanent aufwärts zu gehen. Unser Pit unterhielt sich mit der kompletten Band.

Schweres-Metall (SM): Erzählt doch bitte wann und wie eure Formation "Clarence Needs Glasses" gegründet und weshalb die Vorgängerband "Fötus Flötus & Bimbes Bimbes" aufgelöst wurde.
Yannick: "De Bimbes", wie die Vorderpfälzer immer zu sagen pflegten, hat sich größtenteils aus beruflichen Gründen aufgelöst. Aufgrund von Uni, Schichtarbeit und Privatleben war es kaum noch möglich, regelmäßig zu proben. Letztendlich sind nach diesem schweren Schritt alle Mitglieder mit Herzblut bei der Musik geblieben und teilen sich heute noch den Proberaum. Die neue Band "Clarence Needs Glasses" ist aus der Motivation von Dennis und Yannick entstanden. Beiden war nach "Bimbes" Klar, dass sie weiterhin die Musikszene mit flotter Punk-Mugge bedienen wollen. Nachdem ein neuer Proberaum gefunden war, stießen schon nach kurzer Zeit glücklicherweise Lukas (Gitarre) und Dean (Bass) hinzu. Et voilà - "Clarence Needs Glasse" war geboren.

SM: Welche Aktivitäten bezüglich eurer Band liegen gerade an?
Yanick: Zurzeit wollen wir vor allem raus - raus auf die Bühnen, auch überregional! Wir hoffen auf noch viele Möglichkeiten auch weiterhin für den guten Zweck spielen zu können (Soli Konzerte, Benefiz oder auch mit Viva Con AQUA) weil wir wissen - und daran glauben das Solidarität unsere Stärke und mehr als wichtig ist! Nächstes Jahr geht’s dann ab ins Studio, um aufzunehmen. Diesmal ein ganzes Album!

SM: Welche Gefühle hattet ihr beim Konzert am 11.10.2014 im "Saalbau" zusammen mit "Hanover Fist" und "Fuck, Wolves"? Meiner Meinung nach war es ein spielfreudiger und erfolgreicher Gig der bei den Besuchern gut ankam
Band Diese Gefühle zu beschreiben ist ein Vergnügen: Es war der Hammer! Wir waren so dermaßen überwältigt von der guten Stimmung! Kein Tough-Guy-Gehabe, keine Side kicks, dafür viel Tanz und Freude! Das Publikum und die Band waren eins – und das ist genau das, was wir wollen. Es hat auch großen Spaß gemacht, mit so netten und feinen Jungs wie Hanover Fist und Fuck, Wolves zusammen ne Release Show zu feiern. Der Abend war ein Erfolg auf der ganzen Linie, mehr als wir erwartet hatten! An der Stelle, vielen Dank an alle dafür!

SM: Als erstes audiophiles Lebenszeichen wurde an besagtem Termin die selbstbetitelte Maxi-CD mit vier Songs veröffentlicht. Wieso nicht gleich ein vollständiges Album?
Yannick: Das ist leicht zu beantworten: Für mehr hat die Kohle nicht gereicht (allgemeines Gelächter) und das ist auch wirklich der einzige Grund.

SM: Wie kam eigentlich euer Plattenvertrag mit Mistletree Records zustande bzw. wie ist diese Plattenfirma auf euch aufmerksam geworden und seid ihr bislang mit dem Label zufrieden?
Band Das kam auf ganz klassischem Wege zustande. Wir haben unsere Demo noch vor der Pressung an "Mistletree Reccords" geschickt und uns somit quasi beworben. Ein Glück haben die Jungs uns dann auch „eingestellt“. Mit dem Label sind wir mehr als zufrieden. Die Firmenphilosophie deckt sich mit der unseren und es geht vor allem um die Musik und die Leidenschaft. Die "Plattenbosse" sind sowohl auf beruflicher als auch privater Ebene mit uns absolut auf einer Wellenlänge und unterstützen uns auf ganzer Linie! Besser kann es nicht sein! Der nächste Schritt: Eine Mistletree-Weihnachtsfeier ;-)

SM: Auf eurer Facebookseite habe ich gelesen dass ihr am 2. November ein Live-Interview beim Radiosender "Unser Ding" gegeben habt. Wie gefiel es euch und wo ist dieser Sender eigentlich beheimatet?
Band Mann, das war ein aufregender Tag! Wir waren alle vier so nervös, dass wir den ganzen Tag nix essen konnten und total zappelig waren. Vor Ort war´s dann natürlich mehr als interessant, den ganzen Radioalltag mal live zu erleben. Wann sitzt man denn schonmal neben einer Nachrichtensprecherin ;-) "Unser Ding" gehört zum Saarländischen Rundfunk und ist in Saarbrücken beheimatet. Wir hatten mit Jessi eine nette Moderatorin und nach den ersten 10 Minuten wurden wir dann auch lockerer?

SM: Dean, wie fühlt man sich als Frau unter drei Burschen in einer Rock/Punk Band bzw. wie kamst du zu diesem "Job", wie lange machst du schon Musik und in welchen Bands warst du schon aktiv?
Dean: Ich fühl mich ganz prima unter den Burschen ;-)
Eigentlich merke ich die ganze Zeit über gar nicht, dass ich ein Mädel bin. Wir sind vier Freunde, vier Kumpels, nicht drei Jungs und ein Mädchen. Keiner der Jungs gibt mir das Gefühl, mehr oder weniger Wert zu sein und das liebe ich so an unserer Band. Wenn, dann bekomm ich´s auf Konzerten zu spüren… ich werde von Veranstaltern oder Musikerkollegen gerne mal unterschätzt oder erst nach dem Gig ernst genommen, immer wieder hören wir beim Soundcheck "die Sängerin soll mal ihr Mikro checken", aber das sind alles nur Kleinigkeiten über die ich dann lächle ;-)
Wie kam ich zu Clarence… nun ja, ich hab 2013 beschlossen Bass zu spielen und mir einen gekauft. Zwei Wochen später habe ich gehört dass Dennis und Yannick wieder ne Punkcombo zusammenstellen wollen und mit nem Augenzwinkern gefragt, ob sie denn noch ne Bassistin suchen. Beide sagten sofort ja und da hatte ich den Salat, ich konnte ja noch gar nix; Also hieß es ranklotzen - habe Bassunterricht genommen und bin direkt in die Band eingestiegen, die Jungs haben mich quasi großgezogen und mitgeschleift.
Ich wollte das so sehr, dass ich täglich geübt und viel Zeit und Energie rein gesteckt habe, von den wehen Fingern ganz zu schweigen, bis es lief! Bis ich es konnte! Somit hab ich vorher noch nie in einer anderen Band gespielt und spiele Bass dank "Clarence Needs Glasses" nun seit bisschen mehr als einem Jahr. Eine der besten Entscheidungen in meinem Leben!

SM: Von welchen Bands/Musikern seid ihr beeindruckt bzw. fühlt ihr euch beeinflusst?
Band: Da bringt jedes Bandmitglied seine Häppchen mit! Jeder hat da so seine Bands, die sich dann auch in der Art, das Instrument zu spielen bemerkbar machen. Letztendlich versuchen wir unsere eigene Note zu kreieren, was bei den Unmengen an Punkbands heutzutage gar nicht so einfach ist. Des Öfteren schweifen unsere Blicke aber zu den Großen am Punkrock-Himmel, wie "Bad Religion" oder "NoFX".

SM: Ihr kommt zwar aus Rodalben, aber wie würdet ihr die Rockszene in Pirmasens und Umgebung beschreiben. Gut aufgestellt? Oder was findet ihr auch von den Auftrittmöglichkeiten und anderem verbesserungswürdig?
Band: Hmmm, die Szene ist ja doch sehr Metal-lastig oder Core-lastig, was es für uns ab und an ein bisschen schwer macht gleichgesinnte im Punk zu finden. Bei unseren bisherigen Shows sind wir doch immer eher aus dem Rahmen gefallen. Man darf das nicht falsch verstehen, das ist grundsätzlich nichts schlechtes, aber es hat eben noch nie geklappt mal als Punker unter Punkern zu spielen.
Was die Locations betrifft, gibt es da schon das ein oder andere Schmankerl! Unsere Lieblingsbühnen in Pirmasens sind im "Saalbau" und in der "Schwemme". Ansonsten zieht es uns mehr Richtung Saarland, da dort die Punkszene ausgereifter ist.

SM: Welche Konzerte stehen in nächster Zeit an?
Band: Am 20.12.2014 werden wir die "Schwemme" in Pirmasens heimsuchen (zusammen mit "Fistful Of Rage" - Anm. der Red.) und weil`s dann auch mal wieder wo anders sein muss sind wir am 21.02.2015 in Straßbourg zu sehen. Da entsteht gerade sowas wie ne deutsch-französische Punkfreundschaft! ;-)

SM: Was sind die zukünftigen Ziele eurer Band?
Band: Auf jeden Fall Konzertgebiet erweitern. Wir würden gerne das Saarland erobern, weil die wie bereits erwähnt ne intakte Punkszene haben und wir würden super gerne mal auf einem Festival spielen! Und natürlich das Album im kommenden Jahr - da freuen wir uns besonders drauf, weil die neuen Songs an Qualität und Farbe, mit der gewonnenen Erfahrung zugenommen haben!

SM: Danke für diese Interview, die letzten Worte gehören euch.
Band: Vielen Dank an dich für die Möglichkeit zum Interview! An der Stelle auch ein großes Dankeschön an alle, die uns auf unserem Weg begleiten und unterstützen! Wir freuen uns auf alles was noch kommt! Möge der Punk mit euch sein!

Interview: Pit Schneider
Fotos: Franz Stucky