CARACH ANGREN, 12.06.2008
Link: www.carach-angren.nl/ 

CARACH ANGREN haben mit 'Lamendamm' ein etwas anderes Black Metal Album abgeliefert. Die interessante Story und gute Umsetzung sind Grund genug mal bei den Jungs nachzufragen.

Schweres-Metall (SM): Guten Tag und Kompliment erst mal zum gelungenen Album. Vielleicht stellt ihr euch kurz vor für die, die euch bis jetzt noch nicht kennen?
Ardek: Hallo und danke für das Kompliment. Wir sind eine Black Metal band aus Holland, bestehend aus drei Mitgliedern: Seregor (Dennis Droomers), Namtar (Ivo Wijers) und ich, Ardek (Clemens Wijers). Gegründet wurde Carach Angren 2003, vorher spielten wir in einer Trashband namens 'Vaultage', das hat uns zwar gefallen doch irgendwann merkten wir das uns etwas fehlt, So jammten wir zu dritt und bemerkten unseren Hang zu düsterer Musik. Nach dem Split von 'Vaultage' 2005 steckten wir noch mehr Energie in Carach Angren.

SM: Ihr beschäftigt euch in euren Texten mit paranormalen Phänomenen, wo nehmt ihr da eure Inspirationen her, wie entsteht die Verbindung zur Musik?
Ardek: Wir alle drei, aber vor allem Seregor und ich interessieren uns sehr für Horrorfilme und die thematik im allgemeinen. Wir spielzten schon als kids gerne mit Monsterspielzeug und so was...haha...die Faszination war also schon früh da. Mit Carach Angren wollen wir den Hörer berühren und emotional treffen. Paranormale Phänome waren schon immer faszinierend für die Menscheit, wahrscheinlich weil sie die Angst vor dem Unbekannten verkörpern. Dieses Element wollen wir einfangen und mit unserer Musik ausdrücken.

SM: Lammendam ist ein Konzeptalbum um eine Sage in der ein weiblicher Geist die Hauptrolle spielt, vielleicht erklärt ihr kurz um was es ungefähr geht.
Ardek: In Lammendam geht es um einen mystischer Platz in einem Wald in Schinveld in Holland, wo früher eine Burg stand in der eine hübsche, junge Frau zu Zeiten der französischen revolution lebte. Der Ort wurde De Leiffartshof genannt. Die junge Lady hatte ein Verhältniß mit zwei Kerlen, die beide nichts vom anderen wussten. Vielleicht hat es dann einer herausgefunden, jedenfalls brannte die Burg in einer Vollmondnacht aus unerklärlichen Umständen bis auf die Grundmauern nieder und die junge Frau starb in den Flammen. Die Ursache des Feuers wurde nie geklärt aber seit dieser Zeit sieht man in der Gegend nachts eine weiße Gestalt umherwandeln und einige Menschen sind im Wald und den Sümpfen unweit vom Leiffartshof verschwunden. Die französischen wagten es fortan nicht mehr sich nach Einbruch der Dunkelheit dort aufzuhalten und nannten die Erscheinung “La madame blanche”. Dieser name wurde im Holländischen zu Lammendam. Im Inneren des Waldes kann man immer noch die Überreste der Burg sehen und Seregor lebt nur einige Meilen von diesem Ort entfernt. Es ist also auch eine persönliche Sache.

SM: Warum habt ihr euch grade diese Geschichte rausgesucht, was hat euch daran fasziniert?
Ardek: Seregor hatte die Idee die Geschichte für unser Album zu nutzen und wir haben sofort zugestimmt. Nicht viele kennen die Sage um lammendam und ich finde es faszinierend das sie eine solange Zeit überlebt hat.

SM: In welcher Stimmung und wie sollte man sich das Album anhören? Ich hatte in meiner Review ne stürmische Sommernacht mit anständigem Gewitter empfohlen.
Ardek: Das wäre sicher sicher auch sehr gut. Allerdings ist der Herbst unsere Lieblingsjahreszeit, wie man auch an den toten Blättern im Artwork erkennen kann. Wir mögen die majestätische Erhabenheit eines Waldes im Herbst und im Winter. Es ist schön unsere Musik zu hören während du nachts einsam in einem Wald campst.

SM: Gibt’s schon Pläne das Ganze live umzusetzen, wie wichtig ist für euch der optische Reiz dabei? Bands wie Dimmu Borgir oder auch The Vision Bleak, die ja ähnliche Themen behandeln legen großen Wert auf die Optik.
Ardek: Wir haben schon damit angefangen. Wir experimentieren noch mit unseren Live-Visionen, wir wollen eine gute Show aufbauen, deshalb dauert das einige Zeit. Es ist schwer eine düstere, theatralische Performance abzuliefern ohne übertrieben oder albern zu wirken.

SM: Ihr stellt in der Black Metal Szene einen Kontrast zu den Bands dar die ihre Musik nur nutzen um zu provozieren oder für ihre Weltanschauung zu werben. Fühlt ihr euch überhaupt zu dieser Szene zugehörig?
Ardek: Ja ein bisschen schon, auch wir wollen unsere Hörer schocken indem wir sie mit den düsteren Elementen unserer Musik konfrontieren. Ich weiß nicht wie ernst diese Bands ihre Ideen nehmen die sie darstellen aber einige machen einen guten Job dabei. Wir wollen nur auf keinen Fall politische oder religiöse Aussagen machen. wir sind nur engagierte Musiker die dem Hörer auch was bieten wollen.

SM: Welche Bands hört ihr privat so, was geht bei euch gar nicht?
Ardek Wir hören alle Bands aus unserem Genre, aber auch Death- und Heavy Metal. wir sind sehr offen für andere Stile und Musiker. Wir mögen diese Kitschmusik nicht die an allen Ecken und Enden produziert wird und beschränken uns lieber auf weniger bekannte Genres. Musik hören sollte meiner Meinung nach eine Herausforderung sein.

SM: Zum Schluß dürft ihr noch mal das Wort an unsre Leser richten.
Ardek: Danke für das Interview, ich hoffe wir sehn uns auf einer unserer Shows. Mehr über uns findet man unter www.myspace.com/carachangren oder www.carach-angren.nl/

(Alex Wetzke, Juni 2008)