BLACK MAJESTY, 02.07.2005
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Daß Black Majesty wohl momentan Australiens heißester Metal Export sind, hat das Quinett um Ausnahmesänger John Cavalaire mit dem hochklassigen aktuellen Album ´Silent Company´ eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Gitarrist Stevie Janevski nahm zu meinen Fragen ausführlich Stellung.

Schweres-Metall (SM): Hi Stevie, ich hoffe bei dir ist alles in Ordnung! Eure aktuelle Scheibe ´Silent Company´ ist ein sehr starkes melodisches Power Metal Album in der Schnittmenge alte Helloween, Avantasia und einem Hauch Rhapsody geworden. Stimmst du meiner Ansicht zu?

Stevie: Danke für deine Worte! Wir sind große Fans der von dir angesprochenen Bands, so daß wir deine Meinung natürlich als Kompliment ansehen. Wir hatten bislang sehr interessante Vergleiche was unseren Musikstil angeht. Alles in allem sind wir sehr glücklich mit dem Album. Wir wollten unbedingt einen starken Nachfolger zum Debut ´Sands Of Time´ abliefern, jedoch standen wir ein wenig unter Druck, aber ich denke das war letztendlich doch ganz gut für uns, denn so wurde nichts unnötig in die Länge gezogen und wir machten das beste Album daß für uns in diesem Moment drinn war. Dieses mal investierten wir wesentlich mehr Zeit für die eigentliche Produktion der Songs. Wir arbeiteten dafür mit Piet Sielck (Iron Savior) zusammen, der uns toll unterstütze. Wir lernten einiges von ihm und er war sehr engagiert.

SM: Bitte erzähle unseren Lesern doch mal wie sich Black Majesty zusammen fanden.

Stevie: Black Majesty sind eine fünf Mann Band aus dem unteren Melbourne, Australien. Die Band wurde 2001 in dieser Konstellation gegründet, als unser jetziger Drummer Pavel (ex-Kryptor/ Leproside) aus der Tschechischen Rebublik zu uns stieß. Wir spielten einen Stil von melodischem Power Metal, mit vielen Einflüssen unser Faves wie Iron Maiden, Black Sabbath, Dio, Helloween, alten Queensryche, Accept und frühen Dokken. Insgesamt sind wir nun schon viereinhalb Jahre zusammen, und die Band besteht des weiteren aus John „Gio“ Cavaliere am Gesang, Hanny Mohamed an den Drums, Evan Harris am Bass, sowie mir selbst an der Gitarre. Nach der Aufnahme einer 3-Song-CD versendeten wir diese über die ganze Welt und bekamen daraufhin großes Feedback des Metal Undergrounds. Wir waren u.a. auf den CD´s vom Rock Hard & Heavy oder Was!!! vertreten, wo die hoffnungsvollsten Bands ohne Deal vorgestellt wurden, was uns natürlich sehr geholfen hat. Wir konnten damit natürlich auch die Aufmerksamkeit von einigen Plattenfirmen gewinnen, und letztendlich endschieden wir uns dann für Limp Music Products. Unser Debut Album "Sands Of Time" erschien 2003.

SM: Bist du zum jetzigen Zeitpunkt mit dem Feedback von Fans und Presse zufrieden?

Stevie: Die früheren Kritiken zu "Sands Of Time" waren schon sehr gut gewesen und wir sind sehr zufrieden damit. Ich denke wir wollten aber einen wirklich starken Nachfolger zu unserem Debut schreiben, denn jeder weiß du bist als Band nur so stark wie den letztes Album. Unser neues Album ist leider erst seit einer Woche erhältlich, so daß es jetzt eigentlich noch zu früh für eine Stellungnahme zum Feedback ist. Wie auch immer, natürlich gab es schon Meinungen von Fans welche die Scheibe sehr mögen, dass ist natürlich großartig. An dieser Stelle möchten wir unsere Fans auch bitten uns direkt zu schreiben und ihre Meinungen mitzuteilen. Wir mögen es direkt mit den Fans zu kommunizieren. Hier unsere E-Mail: black_majesty@hotmail.com

SM: Mein persönlicher Lieblingssong auf dem neuen Album ist "Six Ribbons", der viele Folk und mittelalterliche Einflüsse hat. Das ist nicht gerade typisch Für eine Power Metal Band. Was hat euch inspiriert einen solchen Song zu schreiben?

Stevie: "Six Ribbons" stammt im Original von dem außergewöhnlichen australischen Künstler Jon English aus dem Jahr 1978, und er wurde damals lediglich in akkustischer Form aufgenommen. Aber ein guter Song ist nun mal ein guter Song, in welcher Form auch immer. Ich spielte diesen Song also der Band vor und wir entschieden ihn in eine Heavy-Version umzuarrangieren, ihn jedoch auch mit dem typischen Feeling des Originals zu versehen. Wir und unser Label Limp waren letztendlich sehr zufrieden mit unserer Version. "Six Ribbons" beinhaltet einiges vom Lebensgefühl der australischen Menschen, und viele sind überrascht das wir uns entschlossen haben einen solch untypischen Song zu covern. Ich liebe das keltische Feeling dieses Songs.

SM: Nun zu eurem Sänger John. Ich bin sehr beeindruckt von seiner klaren & kraftvollen Stimme. In meiner CD-Kritik habe ich geschrieben daß selbst ein Geoff Tate (Queensryche) auf eine solche Gesangsleistung stolz sein könnte. Magst du Queensryche, was erwartest du von "Operation: Mindcrime 2", und hatte John früher mal Gesangsunterricht?

Stevie: Was ich an John´s Stimme bewundere, ist die Tatsache dass er sowohl die Qualität besitzt tiefe als auch sehr hohe Tonlagen zu meistern. Er kommt von der Coverdale und Dio Schule, und diese Sänger sind nicht gerade solche die nun megahoch singen würden, doch kann man keinesfalls abstreiten dass diese beiden zu den besten Metal Sängern aller Zeiten gehören. Die angesprochenen Qualitäten von John erlauben es uns Songs mit vielen Emotionen und Stimmungen zu schreiben. John ist ein großer Queensryche Fan – speziell von den alten Scheiben. Wir haben letztens zum Spass einige Queensryche-Songs gejammt, und er hat es wirklich drauf. Definitiv hat er von Tate einiges gelernt. "Operation: Mindcrime 2" wird wohl sehr interessant werden. Auf der einen Seite wird die erste CD wirklich schwer zu toppen sein, da diese ein Klassiker und eines der besten Alben dieser Dekade ist. Auf der anderen Seite ist es natürlich sehr interessant was dabei rauskommen wird, da der Stil der letzten Alben sich doch sehr von den alten Sachen unterscheiden.
Ich glaube nicht dass John Gesangsstunden hatte, denn er erzählte mir einmal daß er als Jugendlicher in seinem Zimmer saß und bei Alben von Judas Priest, Iron Maiden und Queensryche versuchte mitzusingen um seine Stimme zu formen bzw. zu trainieren.

SM: Von welchen Bands bist du und die anderen Bandmitglieder beeinflußt oder beeindruckt?

Stevie: Wir sind alle von den klassischen Metal Bands bzw. unseren Faves wie Rainbow, Black Sabbath, Dio, Iron Maiden & Judas Priest beeinflußt. In vielerlei Hinsicht merkt man uns diese Einflüsse natürlich an. Wir alle wuchsen als Jugendlich mit Metal auf! Natürlich sind wir immer noch Fans von anderen Bands. Wir hängen rum und können es manchmal gar nich erwarten bis das neue Album von bestimmten Bands endlich veröffentlicht wird, meistens von solchen die wir schon als Kids bewundert haben. Unsere Einflüsse reichen von melodischem Hard Rock wie den alten Dokken bis hin zu wirklich harten Bands wie Slayer usw.
Ich denke unser aller Einflüsse machen letztendlich den Sound aus den wir als Band momentan spielen.
Als Gitarrist bin ich von Bands wie Van halen, TNT und Dokken beeinflusst. All diese Bands haben unglaubliche Gitarristen. Wie auch immer, natürlich liebe ich auch Bands wie Thin Lizzy, Iron Maiden, Judas Priest, und Queensryche. Ich liebe doppelte Gitarren-Harmonien und die Idee auch anderen Gitarristen Komplimente zu machen.

SM: Was kannst du uns über die Metal-Szene in Australien, insbesondere natürlich in eurer Heimatstadt berichten?

Stevie: Die tolle Sache an Melbourne und Australien ist dass sich hier wirklich etwas bewegt in Sachen Metal und genug Platz für alle Bands ist. Die Dinge laufen tatsächlich gut hier, und das hilft der Szene natürlich ungemein größer zu werden. Wir sind sehr eng zusammen mit vielen anderen Bands und unterstützen diese auch soweit wie möglich. Wir wollen hier wirklich eine zusammenhaltende Szene aufbauen in downunder, speziell in Melbourne. Es kommt oft vor dass bei unseren Shows Sänger von anderen Bands auf die Bühne springen und mit mit uns jammen. Danny Cecati (ex-Pegazus Sänger, jetzt bei Eyefear) demonstrierte den Zusammenhalt unserer Szene (er ist ein Cousin unsers Sängers John). Beide sangen zusammen auf dem "Sands Of Time"-Album den Song "Guardian". Dies war in der Tat eines der großartigsten Gesangs-Duetts weit und breit. Diesen Song Live zu spielen macht dich aufgrund der unglaublichen Gesangsakrobatik wirklich irre!
Silvio Massaro von Vanishing Point ist ein weiterer Freund von uns, der mit uns gemeinsan den Song "Colliding Worlds" interpretierte. Beide, Danny und Silvio sind großartige Sänger ihrer Genres.

SM: Was erwartet ihr von den kommenden Gigs mit Edguy und Hammerfall in Europa, und seid ihr jemals in der Tschechischen Republik und in Deutschland gewesen? Ich denke es ist eine große Chance für Euch bekannter zu werden.

Stevie: Wir freuen uns riesig darauf das neue Album in einigen Tagen in Europa vorstellen zu dürfen. Das wesentliche unseres Besuches ist natürlich die Promo-Tour mit einigen Auftritten. In Europa zu spielen war seit jeher eines unser ganz großen Ziele als wir die Band gründeten. Denn dort sehen wir eigentlich unseren größten Markt, zumal auch unserer Plattenfirma in Deutschland ihren Sitz hat, und wir mit deren Mitarbeitern dort endlich persönlich sprechen können. Auch freuen wir uns Fans zu treffen die wir über´s Internet kennen gelernt haben. Gigs wie das Headbangers Open Air sowie der Support für Hammerfall und Edguy wird uns hoffentlich weiterbringen, denn ein sehr wichtiger Weg bekannter zu werden ist es einfach Live Shows zu spielen. Wir haben noch nie zuvor in Deutschland oder der Tschechischen Republik gespielt, dementsprechend heiß sind wir darauf rauszugehen und loszulegen.

SM: Kennst du die deutsche Metal-Szene und welche unserer Bands sind in Australien populär?

Stevie: Wie ich zuvor schon sagte sind wir als Jugendliche mit einem Mix von europäischem und amerikanischem Metal aufgewachsen. Als erste Band fällt mir spontan Accept ein. Ich erinnere mich noch gut an den Tag als mein älterer Bruder damals das "Breaker"-Album bekam, und wir diese Scheibe nonstop laufen ließen! Wir versuchten so viel wie nur möglich von der Szene mitzukriegen. Natürlich machten die Scorpions den deutschen Metal weltweit sehr bekannt. Leider lernten die meisten Australier die Scorpions erst später mit Songs wie "Wind Of Change" kennen. Die meisten von uns True Metal Heads lieben eher natürlich die älteren, härteren Sachen.
Edguy haben hier bei uns gespielt, ebenso wie Doro – eine große Sache für uns Australier solche großartigen Talente aus Deutschland bei uns auf Tour gesehen zu haben.
Bands wie Primal Fear und Gamma Ray sind in der Metal Underground Szene auch sehr populär.

SM: Denkst du es ist die richtige Zeitpunkt für ein großes Comeback des klassischen Power Metal? Ich behaupte jetzt mal dass Black Majesty zusammen mit Bands wie Edguy, Gamma Ray, Silent Force & Stratovarius zu der Spitze dieses Stils gehören.

Stevie: Ich denke Power Metal wird solange respektiert wie die Bands großartige Alben veröffentlichen. Wir sind sozusagen noch Newcomer im Vergleich zu den Bands die du aufgeführt hast, aber natürlich fühlen wir uns geschmeichelt mit ihnen in einem Atemzug genannt zu werden. Alles liegt natürlich in den Songs. Jeder liebt gute Songs! Das letzte Judas Priest Album "Angel Of Rebribution" belegt daß die Band Überlebende dieses Stils ist und sie haben meiner Meinung nach ein klassisches Metal Album geschrieben.

SM: Stevie, Ich bedanke mich bei dir für dieses Interview.
Letzte Worte von Black Majesty an unsere Leser bzw. die deutschen Metal Fans?

Stevie: Danke für Eure Unterstützung! Wir freuen uns darauf das Album Live bei Euch vorstellen zu können, und sind nur noch wenige Tage davon entfernt nach Europa zu kommen. Wir hoffen daß so viele Metal Fans wie möglich unsere Gigs in Europa mitbekommen. Außerdem möchten wir die Fans an dieser Stelle bitten uns zu schreiben bzw. unsere Website zu besuchen, denn daß ist unsere Möglichkeit der Kommunikation, wenn wir uns schon nicht persönlich mit den Fans unterhalten können.
E-Mail: black_majesty@hotmail.com
Website: www.blackmajesty.com

Cheers von downunder Australien
Stevie & Black Majesty

(Pit Schneider, Juli 2005)