BERND ERNST (Autor) 17.06.2019

Links: www.berndernst.de & mysticverlag.de/autor-bernd-ernst/

Der Pirmasenser BERND ERNST ist ein wahrer Workaholic und Tausendsassa.
Als Kaufmann im Vertrieb ist er bei einer großen einheimischen Firma tätig, sein löbliches sowie immenses Engagement für die untere Fußgängerzone ist inzwischen stadtbekannt, hat unter anderem mit dem Schusterbrunnenfest erste Früchte getragen und auch als Buch-Autor gibt er ordentlich Gas. Ernst ist Mitglied der Pirmasenser Autorengruppe, welche regelmäßig mit Lesungen in Erscheinung tritt und schließlich bestreitet der vierfache Familienvater zusammen mit dem Sin City-Schlagzeuger und Autor Lars Lunova immer wieder Lesungen unter dem Banner "The Most Wanted". Sein am 15. Mai über den "Mystic Verlag" erschienenes Buch "Die Jukebox des Teufels" enthält zwölf Kurzgeschichten und diese haben einen nicht zu leugnenden Bezug zur harten Rockmusik, mit welcher der Schriftsteller aufwuchs und mit der er sich offensichtlich noch immer stark verbunden fühlt.
Bernd verriet unserem Pit unter anderem wie das Buch entstand und die spannende Kooperation mit einer regionalen Rockband Gestalt annahm.

Schweres-Metall (SM): Bernd, in welchem Zeitraum entstanden die zwölf Kurzgeschichten aus "Die Jukebox des Teufels", wann wurde dir klar, dass du ein Buch machen willst und wie kam der Kontakt zum einheimischen Mystic Verlag zustande?
Bernd: Die Kurzgeschichtensammlung zur "Jukebox" ist innerhalb von ca. zweieinhalb Jahren entstanden. Eine der ersten Stories war "Mr. Beethoven & Mr. Powerage". Die Urfassung habe ich bei der ersten "The Most Wanted"-Lesung mit meinem Lesekumpan, Lars. M. Lunova, im Bahnhof Niederwürzbach vorgelesen. Das war im November 2015. Das Manuskript war glaube ich Mitte 2018 fertig. Der Verleger des Mystic Verlags, Timo Arnold, ist Mitglied der Pirmasenser Autorengruppe. Er kannte somit einige Texte aus mehreren Treffen. Mit ihm habe ich gesprochen, ob er ein Buch herausbringen möchte und er hat gesagt: "Warum nicht?". Das bedeutet bei Timo: "Super! Auf jeden Fall!"
Als Verleger darf man ja nicht gleich alle Karten auf den Tisch legen.

SM: Insbesondere die Stories "Mr. Beethoven & Mr. Powerage" und "It´s A Long Way To The Top" verdeutlichen deine Liebe zum Genre Hard Rock.
Mit welchen Bands bist du aufgewachsen, hörst Du die Platten dieser auch heute noch an und gehst du regelmäßig auf Konzerte?
Bernd: Aufgewachsen bin ich mit AC/DC, Black Sabbath und diversen Bands der sogenannten "New Wave Of British Heavy Metal" Anfang der 1980er. Dann kamen irgendwann die Doors hinzu. Jim Morrison hat mir eine ganz neue Welt zur Poesie eröffnet. Aber das ist nur eine Auswahl. Ja, ich höre mir die Platten dieser Bands auch heute noch an, wobei ich sagen muss, dass in meinem Auto, wenn ich allein unterwegs bin, in der Regel Hörbücher laufen.

SM: Zur Geschichte "Granville´s Song" entstand eine Kooperation mit der saarpfälzischen Hardrock-Band "The Handsome Dogs". Das heißt deren Musiker Pete Potens (Gitarre) und Porty Portner (Gesang) haben dazu den Song "Granville Rocks (The Haunted Ghost Of Rock 'n' Roll)" komponiert und du hast natürlich den Text beigesteuert.
Wie kam diese Sache zustande und wo kann man sich das Ergebnis anhören?
Bernd: Ich kenne Porty Portner. Er ist nicht nur der Sänger von Sin City, sondern auch der Dogs. Er war bei einer "The Most Wanted"Lesung und ihm gefielen meine Sachen. Der Kontakt zu Pete Potens entstand glaube ich über Facebook. Ich weiß das gar nicht mehr so genau. Mittlerweile sind wir gute Kumpels. Ich finde das Debütalbum 'Unleashed' großartig. Ich habe sie live gehört. Man gibt ein Like in Facebook. Man schreibt eine Message, es kommt eine zurück, usw. Es entwickelt sich ein Kontakt und eine Kommunikation. Irgendwann war die Idee geboren: "Hey, wollen wir vielleicht einen Song zusammenschreiben, aber über ein Rock 'n Roll-Gespenst? Sounds great, let's do it! Here we go!" Auf meiner Homepage ist der folgende Link zum Song zu finden: www.berndernst.de/die-jukebox-des-teufels/der-song-zum-buch.
Ganz witzig ist, dass der gute Granville mittlerweile eine kleine Tour hinter sich hat. In zwei Musikmagazinen Sleazeroxx (Kanada) und MelodicRock.it (Italien) ist er aufgetaucht. Auch treibt er sich im Radio herum, z.B. bei "Classic Rock Radio" oder "Antenne Pirmasens". Wer weiß wohin diese begonnene Tournee mein Rock´n Roll-Gespenst noch führt?

SM: Wie kam "Die Jukebox des Teufels" bislang bei den Lesern und der Presse an, beziehungsweise wie fiel das Feedback bei den bisherigen Lesungen bis dato aus und welche der Kurzgeschichten liegt dir am meisten am Herzen?
Bernd: Bisher kamen die Stories sehr gut an. Jemand sagte, es liefe beim Zuhören bei ihm ein Film ab. Er könne sich das alles sehr gut vorstellen, was ich da beschreibe. Dann hat der Klappentext ja Wort gehalten! (schmunzelt). Auch wusste mein Schreibstil zu gefallen. Die Charaktere wurden als authentisch eingestuft. Die Stories hätten neben einer gehörigen Prise Humor aber auch Tiefe. "Die Rheinpfalz" Kaiserslautern brachte zur Buchpremiere in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern einen tollen Bericht. Das macht mich schon etwas stolz! Ich mag es übrigens sehr nach Lesungen mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen. Einige muss man zwar erst aus der Reserve locken, aber wenn das Eis gebrochen ist, bekommt man oft ein schönes Feedback. Neben "Granville's Song", mag ich "Riffmaster" sehr gerne. Es geht darin um Freundschaft, Songwriting und wie Musik zwei Menschen, die in unterschiedlichen Leben sehr viel Leid erfahren haben, hilft damit umzugehen und wieder Mut und Hoffnung zu finden. Aber auch "Polyphem's Records Store" ist einer meiner Favoriten. Wenn ich ehrlich bin, mag ich sie alle (schmunzelt).
Zur Titelstory hat mich übrigens James Boyle, der Sänger der Saarbrücker Blues Band, Honey Creek, inspiriert.

SM: Von welchen Autoren bist du beeindruckt, beziehungsweise fühlst du dich beeinflusst?
Bernd: Als passionierter Vielleser und Büchersammler käme da eine ziemlich lange Liste heraus von Autoren, die mich beeindrucken (lacht). Ich will sie mal abkürzen, aber wo anfangen? Bei Romanen müsste ich sicher Ian Rankin, Don Winslow, Jeffrey Deaver, John Niven, Amelie Nothomb, John Irving, Philip Roth, Haruki Murakami, Paul Auster, Ian McEwan, etc. nennen.
Wenn es um Kurzgeschichten geht, müsste ich explizit Raymond Carver, Ernest Hemingway und T.C. Boyle, etc. erwähnen. Hemingway und Boyle würden natürlich auch bei den Romanen stehen. Ich denke Oscar Wilde sollte genannt werden, sein "Das Gespenst von Canterville" hat natürlich inspirierend auf meine Geschichte "Granville's Song" gewirkt. Was ich an dieser Stelle noch anfügen möchte: Bücher sind das günstigste Ticket, um Reisen in vermeintlich bekannte und unbekannte Welten anzutreten und es entsteht keine Flugangst.
Also einchecken bitte beim lokalen Buchhändler oder im Internet!
Es lohnt sich!

SM: Nenne bitte drei Gründe wieso sich ein Rockmusik-Fan dein neues Buch zulegen sollte.
Bernd: Die "Jukebox" rockt, unterhält und ist gutgeschrieben: Es geht um jede Menge Musik, Musiker, Platten und Mythen des Rock, etc.!
Jede Menge schräger Typen treten auf, die einen bringen euch zum lachen, die anderen jagen euch einen Schauder über den Rücken.
Es ist ein Buch wie ein Rock-Konzert!
Read and bang your head!

SM: Wann und wo kann man Bernd Ernst demnächst bei einer Lesung erleben?
Bernd: Geplant sind Lesungen in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die Akquise geht demnächst los. Bisher musste ich etwas Zeit für Promotion investieren. Fix ist eine Jukebox-Einzellesung in der Thalia-Buchhandlung, Pirmasens am 04.09.2019 und eine mit meinem Lesekumpan, Lars M. Lunova: "The Most Wanted Crazy X-Mas Lese-Show" am 07.12.2019 im "Begegnungszentrum Mittendrin".
Wahrscheinlich werden wir einen Musiker am Start haben, aber das steht noch nicht fest. Auch gibt es einen Auftritt mit der Pirmasenser Autorengruppe am 18.09.2019, ebenfalls im Thalia Pirmasens. Dort werden wir unsere erfolgreiche Veranstaltungsreihe: "Long List Night" fortsetzen.
Informiert euch über weitere Termine am besten im Internet auf meiner Webseite unter "Lesungen".
Ich freue mich auf euch!

Interview & Photocredits © 2019 by Pit Schneider