Interpret,
Titel: MAD CIRCUS - Eine Ballade von Liebe und Tod
Medium: DVD Stil: Drama/Horror Erschienen: 27.04.2012 bei Koch Media Home Entertainment Link: www.kochmedia-film.de/dvd/details/view/film/mad_circus_eine_ballade_von_liebe_und_tod-1/ Spieldauer: ca. 101 Min. Extras: 3 Kino-Trailer; Teaser Bild: Gut (Format 16:9 - 2.35:1) Sound: Gut (Deutsch (Dolby Digital 5.1) Spanisch (Dolby Digital 5.1) Deutsch (DTS 5.1) Extras: Mangelhaft Film an sich: Befriedigend - Gut Gesamturteil: Befriedigend |
Die Zeit unter General und Diktator
Francisco Franco war ein trauriges Kapitel in der Geschichte Spaniens. Bis zu
seinem Tod im November 1975 war Franco Staatschef von Spanien. In diese Zeit
fiel auch ein blutiger Bürgerkrieg, der viele Opfer forderte. Genau da setzt
die Handlung von "Mad CircuS" an. Regisseur Álex de la Iglesia geht damit ein
großes Wagnis ein: die Verknüpfung von ernster Kriegsthematik gepaart mit einer
skurrilen Liebes- und Rachegeschichte kann entweder völlig danebengehen oder
gut werden. Das Werk von de la Iglesia darf sich großteils zu letzterer
Kategorie zählen.
Es ist ein Film über die Liebe, das Begehren und den Tod. Er wurde entworfen
als Metapher für Spanien, dieses verfluchte, tragische Land, in dem Schrecken und Humor ineinander fließen. So ist der böse Clown
ein Symbol für die Diktatur Francos, der traurige Clown ein Symbol für den Widerstand und die schöne Natalia verkörpert den
Masochismus dieses Landes, das sich von seiner Geschichte bis heute nicht erholen kann.
Inhalt:
Ein Junge erlebt, wie sein Vater, Zirkusclown und Widerstandskämpfer gegen den Faschismus, im Bürgerkrieg von Franco-Anhängern
getötet wird, und tritt als trauriger Clown in seine Fußstapfen. Mit einem fröhlichen Clown kämpft er um die Zuneigung einer
betörenden Trapezkünstlerin. Durch Entwürdigung und Demütigung wird er zu einem Monster ohne Moral, das nicht nur seinem
Rivalen das Gesicht zerfetzt, sondern auch sich selbst übelst zurichtet.
Fazit: "Mad Circus" wurde im vorletzten Jahr für die beste Regie und das beste
Drehbuch bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet. Ob zurecht oder nicht,
sollte jeder für sich selbst entscheiden. Dieser Genremix ist ein teilweise
packendes, teilweise aber auch schockierendes Werk mit dem gruseligsten Clown
seit Stephen Kings Meisterwerk "Es".
(Pit Schneider, Mai 2012)